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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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konnte sogar die Brustwarzen sehen, weil der Stoff ihnen feucht an der Haut klebte.
    Darum wollte er auch nicht, dass ich ihn begleite, sagte sich Otto.
    Die einzigen Frauen, die er hier draußen in den FDR-Bergen jemals zu Gesicht bekam, waren diese verschrumpelten, schwarzen, ausgedorrten Bleichmannfrauen, die nicht einmal menschlich waren, jedenfalls nicht in seinen Augen. Er glaubte den Anthropologen nicht, die behaupteten, dass Bleichmänner und Homo sapiens dieselben Ahnen hatten
und dass wahrscheinlich beide Planeten vor einer Million Jahren von derselben interplanetaren Rasse kolonisiert worden waren. Diese Kröten – Menschen? Mit einer von denen schlafen? Himmel, lieber hackte er ihn sich ab.
    In der Tat tauchte gerade eine Bleichmanngruppe auf, stieg vorsichtig auf nackten Sohlen die unwegsame Felsoberfläche eines Hügels im Norden hinab. Hierher unterwegs, stellte Otto fest. Wie gewöhnlich.
    Er öffnete die Tür der Lagerhalle und wartete, bis sie ihn erreicht hatten. Vier Nigger, zwei davon schon älter, eine ältere Frau, mehrere magere Kinder, die die Bögen, Hackbretter und Paka-Eierschalen trugen.
    Sie blieben stehen und musterten ihn schweigend, dann sagte einer der Nigger: »Regen fällt von mir auf deine ehrenwerte Person herab.«
    Â»Gleichfalls«, sagte Otto. Er lehnte sich gegen den Schuppen und fühlte, wie ihn die dumpfe Last der Hoffnungslosigkeit niederdrückte. »Was wollt ihr?«
    Der bleiche Nigger hielt ihm einen kleinen Papierfetzen hin, und als Otto ihn nahm, sah er, dass es der Aufkleber von einer Dose Schildkrötensuppe war. Der Bleichmann hatte die Suppe gegessen und das Etikett für diesen Zweck aufgehoben; sie konnten ihm nicht sagen, was sie wollten, weil sie nicht wussten, wie man es nannte.
    Â»In Ordnung«, sagte er. »Wie viele?« Er klappte einen Finger nach dem anderen hoch. Bei fünf nickten sie. Fünf Dosen. »Was kriege ich dafür?«, fragte Otto, ohne sich zu rühren.
    Eine der jungen Bleichmannfrauen trat vor und deutete auf die Stelle an ihr, die Otto in Gedanken schon seit langer Zeit beschäftigte.
    Â»O Gott«, sagte Otto verzweifelt. »Nein, geht weiter. Haut ab! Schluss jetzt; ich mag nicht mehr.« Er wandte ihnen den Rücken zu, kehrte in die Lagerhalle zurück und schlug so laut
die Tür zu, dass die Wände wackelten; er ließ sich auf eine Kiste fallen und stützte den Kopf in die Hände. »Ich werde noch verrückt«, sagte er sich, während sich seine Kiefer verkrampften und die Zunge anschwoll, sodass er kaum sprechen konnte. Die Brust tat ihm weh. Und dann begann er zu seiner Verblüffung zu weinen. Herrje, dachte er erschrocken, ich werde wahrhaftig verrückt; ich breche zusammen. Warum? Tränen liefen ihm über die Wangen. Er hatte seit Jahren nicht mehr geweint. Was soll das alles?, fragte er sich. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen; sein Körper flennte einfach los, und ihm blieb nichts weiter übrig, als es geschehen zu lassen.
    Aber es erleichterte ihn. Er wischte sich mit dem Taschentuch die Augen, das Gesicht und fluchte, als er merkte, dass seine Hände steif waren, gekrümmt wie Klauen.
    Vor dem Fenster der Lagerhalle standen nach wie vor die Bleichmänner herum und sahen ihn vielleicht sogar; er war sich nicht sicher. Ihre Mienen waren ausdruckslos, aber zweifellos hatten sie es mitbekommen, und bestimmt waren sie genauso perplex wie er. Es ist schon ein Wunder, dachte er. Da habt ihr recht.
    Die Bleichmänner drängten sich zusammen und berieten, und dann löste sich einer von der Gruppe und näherte sich dem Schuppen. Otto hörte es an der Tür klopfen. Er ging und öffnete und stellte fest, dass draußen ein Bleichmann stand, der ihm etwas entgegenstreckte.
    Â»Dann das hier«, sagte der junge Bleichmann.
    Otto nahm es, hätte aber beim besten Willen nicht sagen können, was es war. Es bestand aus Glas und Metall und hatte Eichstriche. Und dann wurde ihm klar, dass es sich um ein Instrument handelte, das bei der Landvermessung benutzt wurde. Auf einer Seite war ein Stempel: EIGENTUM DER UN.

    Â»Das will ich nicht«, sagte er verwirrt und drehte es hin und her. Die Bleichmänner mussten es gestohlen haben, wurde ihm klar. Er gab es zurück; der junge Bleichmann nahm es mit stoischem Gleichmut entgegen und kehrte zu seiner Gruppe zurück. Otto schloss die Tür.
    Diesmal gingen sie; er

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