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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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da hast – eine unter Millionen.«
    Â»Ist mir klar«, sagte Jack kleinlaut.
    Â»Zu Hause auf der Erde, als du noch ein Jungspund warst, hast du immer viel herumgetechtelt. Aber jetzt bist du ja zur Ruhe gekommen.«
    Â»Bin ich. Und ich glaube, du siehst Gespenster.«
    Â»Du machst so einen verschlossenen Eindruck. Ich hoffe, dein altes Leiden – du weißt schon, wovon ich rede – macht dir nicht wieder zu schaffen. Ich meine …«
    Â»Ich weiß, was du meinst.«

    Unerbittlich fuhr Leo fort: »Als ich noch jung war, gab es keine Geisteskrankheiten, so wie heute. Das ist ein Zeichen der Zeit, zu viele Menschen, große Überbevölkerung. Ich weiß noch, als du das erste Mal krank wurdest und schon lange Zeit vorher, sagen wir mit siebzehn, da warst du so kalt gegenüber anderen Menschen, gänzlich uninteressiert an ihnen. Und launisch. Mir scheint, du bist jetzt wieder genauso.«
    Jack starrte seinen Vater an. Das war das Problem, wenn man Verwandte zu Besuch hatte; nie konnten sie der Versuchung widerstehen, wieder in ihre alte Rolle als Allweise, Allwissende zu schlüpfen. Für Leo war Jack kein Erwachsener mit Frau und Kind; er war einfach sein Sohn Jack.
    Â»Sieh mal, Leo«, sagte Jack. »Hier draußen gibt es nur wenige Menschen, bisher ist das noch ein dünn besiedelter Planet. Natürlich sind die Menschen hier nicht so gesellig, sie müssen introvertierter sein als zu Hause auf der Erde, wo es wohl genauso ist, wie du sagst, tagaus, tagein ein einziger Volksauflauf.«
    Leo nickte. »Hmm. Aber dann sollte es dich umso mehr freuen, andere Menschen zu sehen.«
    Â»Wenn du damit dich selber meinst: Ich freue mich sehr, dich zu sehen.«
    Â»Klar, Jack, ich weiß. Vielleicht bin ich ja auch nur müde. Aber du scheinst so wortkarg zu sein, du bist mit den Gedanken ganz woanders.«
    Â»Meine Arbeit«, sagte Jack. »Dieser Junge, Manfred, dieses autistische Kind – ich muss unablässig an ihn denken.«
    Aber wie in alten Zeiten konnte sein Vater mit zuverlässigem Elterninstinkt die Vorwände seines Sohns durchschauen: »Komm schon, Junge. Dir geht viel im Kopf herum, aber ich kenne deinen Job. Du arbeitest mit den Händen, und ich
spreche von deiner Psyche, deine Psyche hat sich nach innen gekehrt. Kann man dieses Psychotherapie-Brimborium auch hier auf dem Mars bekommen? Streit’s nicht ab, ich weiß es nämlich besser.«
    Â»Ich streite es ja gar nicht ab, aber eins will ich dir sagen: Das geht dich einen Dreck an.«
    Neben ihm in der Dunkelheit schien sein Vater zusammenzuschrecken und lenkte ein. »Okay, Junge«, murmelte er. »Tut mir leid, dass ich mich eingemischt habe.«
    Beide verfielen in betretenes Schweigen.
    Â»Zum Teufel«, sagte Jack, »lass uns nicht zanken, Dad. Gehen wir wieder rein und trinken noch einen, bevor wir uns in die Falle hauen. Silvia hat im zweiten Schlafzimmer ein schönes weiches Bett für dich hergerichtet. Ich bin sicher, du wirst gut schlafen.«
    Â»Silvia kümmert sich sehr aufmerksam um die Bedürfnisse anderer«, sagte Leo in leicht vorwurfsvollem Ton zu seinem Sohn. Dann wurde seine Stimme milder: »Jack, ich mache mir ständig Sorgen um dich. Vielleicht bin ich ja altmodisch und verstehe diese ganze Sache – das mit der Geisteskrankheit – nur nicht. Heutzutage scheint das jeder zu haben, es ist so verbreitet wie früher Grippe oder Kinderlähmung oder wie die Masern, die man in meiner Kindheit bekam. Bei euch ist das jetzt eben das. Jeder Dritte, habe ich mal im Fernsehen gehört. Schizo… was auch immer. Ich meine, Jack, wo es doch so viel gibt, wofür zu leben sich lohnt, warum sollte man da dem Leben den Rücken zukehren wie diese Schizo-Leute? Das ergibt doch keinen Sinn. Ihr habt hier einen ganzen Planeten, den ihr erobern könnt. Morgen, zum Beispiel, fahre ich mit dir zu den FDR-Bergen, und du kannst mich überall herumführen. Ich kenne sämtliche Details über das juristische Prozedere hier. Ich werde kaufen. Pass auf: Du kaufst auch, hörst du? Ich strecke dir das Geld vor.« Er grinste
Jack hoffnungsvoll an und zeigte dabei sein Gebiss aus rostfreiem Stahl.
    Â»Nicht mein Fall. Trotzdem danke.«
    Â»Ich suche auch die Parzelle für dich aus.«
    Â»Nein. Ich bin einfach nicht interessiert.«
    Â»Du – hast doch jetzt Spaß an deinem Job, Jack? Diese Maschine zu

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