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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Plättchen zusammen, wie die abgestreifte Haut einer Schlange, praktisch gewichtslos; er bürstete sie mit der Hand von sich ab. Und gleichzeitig hörte er zu seiner Überraschung ihre Stimme aus der Küche.
    Â»Arnie, ich glaube, ich gehe nach Hause. Ich kann wirklich nicht viel mit Manfred anfangen – die ganze Zeit läuft er herum, sitzt nie still.« Als er den Kopf wandte, sah er sie drin mit Arnie, dicht bei ihm. Sie küsste ihn aufs Ohr. »Gute Nacht, mein Schatz«, sagte sie. »Ich habe mal von einem Kind gelesen, das sich für eine Maschine hielt«, sagte Arnie, und dann schloss sich die Küchentür; Jack konnte sie nicht mehr hören noch sehen.
    Er rieb sich die Stirn und dachte: Ich bin wirklich betrunken. Was ist bloß los mit mir? Mein Bewusstsein, es spaltet sich … Er blinzelte, versuchte sich zusammenzunehmen. Auf dem Teppich, nicht weit vom Sofa entfernt, schnitt Manfred Steiner mit einer stumpfen Schere ein Bild aus einer Zeitschrift aus und lächelte dabei in sich hinein; das Papier raschelte beim Zerschneiden, ein Geräusch, das Jack ablenkte und es ihm noch schwerer machte, seine umherirrenden Gedanken zu sammeln.
    Hinter der Küchentür hörte er schweres Atmen und dann geschäftiges, anhaltendes Stöhnen. Was machen die da?, fragte er sich. Die drei, sie, Arnie und der zahme Bleichmann, alle zusammen … das Stöhnen ließ nach und hörte schließlich auf. Kein Laut drang mehr zu ihm.
    Ich wünschte, ich wäre zu Hause, sagte sich Jack verzweifelt und durcheinander. Ich will hier raus, aber wie? Er fühlte sich schwach und furchtbar elend und blieb einfach auf dem Sofa
sitzen, unfähig, sich davonzumachen, zu denken oder sich zu rühren.
    Eine Stimme in seinem Kopf sagte: Kwatsch kwatsch kwatsch, ich bin kwatsch kwatsch kwatsch kwatsch.
    Hör auf, sagte er zu ihr.
    Kwatsch, kwatsch, kwatsch, kwatsch, antwortete sie.
    Staub fiel von den Wänden auf ihn herunter. Das Zimmer ächzte vor Alter und Staub, zerfiel um ihn herum. Kwatsch, kwatsch kwatsch, sagte das Zimmer. Der Kwatscher ist hier, um dich zu kwatsch-kwatschen und Kwatsch aus dir zu machen.
    Taumelnd richtete er sich auf und schaffte es, Schritt für Schritt zu Arnies Verstärker und Bandgerät zu gehen. Er griff ein Band heraus und öffnete den Kasten. Nach einigen vergeblichen, kraftlosen Bemühungen gelang es ihm schließlich, die Spule auf den Transportmechanismus zu stecken.
    Die Küchentür öffnete sich einen Spalt breit, und ein Auge beobachtete ihn; er konnte nicht sagen, wer es war.
    Ich muss hier raus, sagte sich Jack Bohlen. Oder mich wehren; ich muss dagegen angehen, es von mir stoßen, sonst frisst es mich auf.
    Es frisst mich auf.
    Ruckartig drehte er am Lautstärkeknopf, sodass die Musik losplärrte und ihn fast taub machte, durchs Zimmer dröhnte, über die Wände brandete, über die Möbel, gegen die leicht geöffnete Küchentür gischtete, auf alles und jeden in erreichbarer Nähe einschlug.
    Die Küchentür fiel heraus, als die Scharniere zerbrachen; sie kippte vornüber, und ein Ding kam seitwärts aus der Küche gehuscht, vom Getöse der Musik zu verspäteter Aktivität angestachelt. Das Ding krabbelte auf ihn zu und an ihm vorbei, tastete nach dem Kontrollknopf für die Lautstärke. Die Musik verebbte.

    Aber jetzt fühlte er sich besser. Er fühlte sich wieder auf der Höhe, Gott sei Dank.
    Â 
    Jack Bohlen setzte seinen Vater am Grundbuchamt ab und flog dann mit Manfred nach Lewistown weiter, zu Doreen Andertons Apartment.
    Als sie die Tür aufmachte und ihn erblickte, sagte sie: »Was ist los, Jack?« Sie hielt die Tür schnell weit auf, und er und Manfred traten ein.
    Â»Heute Abend wird es ganz schlimm«, erzählte er ihr.
    Â»Bist du sicher?« Sie setzte sich ihm gegenüber. »Musst du denn überhaupt hin? Ja, ich denke schon. Aber vielleicht irrst du dich auch.«
    Â»Manfred hat es mir schon verraten. Er hat schon alles gesehen.«
    Â»Hab keine Angst.«
    Â»Habe ich aber.«
    Â» Wieso wird es denn schlimm?«
    Â»Keine Ahnung. Das konnte mir Manfred nicht sagen.«
    Â»Aber …« Sie gestikulierte aufgeregt. »Du hast Kontakt mit ihm hergestellt. Das ist fantastisch. Das ist es doch, was Arnie wollte.«
    Â»Ich hoffe, du kommst auch hin.«
    Â»Ja, ich werde da sein. Aber – ich kann wenig tun. Ist meine

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