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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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angerufen, oder ist sie vorbeigekommen? Ich möchte mit ihr sprechen.«
    Â»Nein.«
    Â»Hältst du mich für verrückt? Wegen dem, was ich über dieses Kind und seine etwaigen Fähigkeiten denke?«
    Â»Die Wut treibt Sie an, Herr. Ein Mann, den die Wut antreibt, kann in seiner Leidenschaft über die Wahrheit stolpern.«
    Â»Was für ein Quatsch«, sagte Arnie empört. »Kannst du nicht einfach ja oder nein sagen? Musst du immer so blödes Zeug daherreden?«

    Â»Herr, ich werde Ihnen etwas über Mr. Bohlen verraten, dem Sie doch gern eins auswischen möchten. Er ist sehr vergrätzlich …«
    Â»Verletzlich«, berichtigte Arnie.
    Â»Danke. Er ist zerbrechlich und leicht verwundbar. Es dürfte eine Kleinigkeit für Sie sein, ihn abzuservieren. Aber er hat einen Glücksbringer, den ihm jemand geschenkt hat, der ihn sehr schätzt, oder vielleicht waren es auch mehrere. Eine Wasserhexe der Bleichmänner. Sie könnte ihm völlige Sicherheit gewähren.«
    Nach einer Pause sagte Arnie: »Wir werden sehen.«
    Â»Ja«, erwiderte Helio in einem Ton, den Arnie noch nie bei ihm gehört hatte. »Wir werden abwarten müssen und schauen, welche Kraft noch in solchen alten Gebilden steckt.«
    Â»Der lebende Beweis dafür, dass dieser Mist einen Dreck wert ist, bist doch du selber. Du ziehst es vor, hier Befehle von mir entgegenzunehmen, mir mein Essen zu bringen, den Boden zu fegen und meinen Mantel aufzuhängen, statt wie damals, als ich dich fand, in der Marswüste umherzustreunen. Da draußen, wie ein verendendes Tier, das um Wasser bettelt.«
    Â»Hmm«, murmelte der Bleichmann. »Vielleicht.«
    Â»Und vergiss das bloß nicht«, sagte Arnie. Sonst findest du dich eines Tages da draußen wieder, mit deinen Paka-Eiern und deinen Pfeilen, wie du auf dem Weg ins Nichts, ins absolute Nichts dahinstolperst, dachte er bei sich. Ich erweise dir einen großen Gefallen, indem ich dich hier wie einen Menschen leben lasse.
    Â 
    Am frühen Nachmittag bekam Arnie Scott eine Nachricht von Scott Temple. Er legte sie in sein Dechiffriergerät, und bald lauschte er dessen Worten.
    Â»Wir haben das Gelände von diesem Typen gefunden, Arnie, draußen in den FDR-Bergen. Er war nicht da, aber eine Zubringerrakete
war gerade gelandet. Eigentlich haben wir den Laden so überhaupt erst aufgespürt – wir sind der Spur der runterkommenden Rakete gefolgt. Na, jedenfalls hatte der Kerl eine riesige Lagerhalle voller Delikatessen. Wir haben alle Leckereien abgegriffen, und jetzt lagern sie in unserem Speicher. Dann haben wir ihm eine A-Waffe vom Saat-Typ hingesetzt und das ganze Gelände samt Schuppen und umliegender Gerätschaften in die Luft gejagt.«
    Hat sich gelohnt, dachte Arnie.
    Â»Und genau wie du es wolltest, haben wir ihm, damit ihm auch klar ist, mit wem er es zu tun hat, eine Nachricht dagelassen. An die Ruine des Landeplatzturms haben wir einen Zettel gesteckt, mit den Worten: Arnie Kott steht nicht auf Typen wie dich. Wie findest du das, Arnie?«
    Â»Finde ich prima«, sagte Arnie laut, obwohl ihm das Ganze ein bisschen – wie war noch das Wort? – abgedroschen vorkam.
    Die Nachricht ging weiter: »Und wenn er zurückkommt, wird er sie gleich vorfinden. Ich dachte – ist nur so eine Idee, du kannst sie gern korrigieren -, dass wir im Lauf der Woche mal dort hinfliegen sollten, nur um sicherzugehen, dass er nicht alles wieder aufbaut. Manche von diesen unabhängigen Unternehmern sind nicht ganz bei Trost, wie diese Knilche letztes Jahr, die versucht haben, ihr eigenes Telefonnetz einzurichten. Jedenfalls glaube ich, dass die Sache damit ausgestanden ist. Und übrigens – er hat das alte Zeug von Norb Steiner benutzt. Wir haben dort Unterlagen gefunden, mit Steiners Namen drauf. Du hattest also recht. Nur gut, dass wir dem Typen gleich auf die Pelle gerückt sind, er hätte uns echt gefährlich werden können.«
    Die Nachricht endete. Arnie legte eine Spule auf sein Chiffriergerät, setzte sich ans Mikro und antwortete.
    Â»Scott, das hast du gut gemacht. Danke. Ich hoffe, das war das Letzte, was wir von dem Kerl gehört haben, und ich bin
auch einverstanden damit, dass du seine Vorräte konfisziert hast – wir können das alles brauchen. Komm doch irgendwann abends auf einen Drink vorbei.« Er hielt den Mechanismus an und spulte das Band zurück.
    Aus

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