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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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der Küche drang unaufhörlich die gedämpfte Stimme von Heliogabalus, der Manfred Steiner laut vorlas. Das zu hören machte Arnie ganz irre, und dann kam Ärger auf den Bleichmann in ihm hoch. Wieso hast du zugelassen, dass ich mit Jack Bohlen aneinandergerate, wenn du die Gedanken des Kindes lesen kannst?, wollte er wissen. Wieso hast du nichts gesagt?
    Er spürte brennenden Hass gegenüber Heliogabalus. Auch du hast mich betrogen, sagte er sich. Genau wie die anderen, Anne und Jack und Doreen; alle.
    Er ging zur Küchentür und rief: »Kommt endlich was dabei raus?«
    Heliogabalus ließ sein Buch sinken und sagte: »Herr, das erfordert Zeit und Mühe.«
    Â»Zeit!«, sagte Arnie. »Himmel noch mal, das ist doch das ganze Problem. Schick ihn in die Vergangenheit zurück, sagen wir um zwei Jahre, und lass ihn den Henry Wallace in meinem Namen kaufen – kannst du das?«
    Er bekam keine Antwort. Heliogabalus schien die Frage zu absurd zu sein, um sie auch nur in Erwägung zu ziehen. Mit zornrotem Kopf knallte Arnie die Küchentür zu und stapfte ins Wohnzimmer zurück.
    Dann bring ihn eben dazu, dass er mich in die Vergangenheit schickt, sagte sich Arnie. Diese Fähigkeit der Zeitreise muss doch zu irgendwas nütze sein; wieso bekomme ich nicht die Ergebnisse, die ich haben will? Was ist überhaupt mit allen los?
    Sie lassen mich warten, bloß um mich zu ärgern, sagte er sich.
    Aber ich werde nicht länger warten, beschloss er.

    Â 
    Um ein Uhr nachmittags war noch immer kein telefonischer Auftrag von der Yee Company eingegangen. Jack Bohlen, der in Doreen Andertons Apartment neben dem Telefon wartete, wurde klar, dass etwas nicht stimmte.
    Um halb zwei rief er Mr. Yee an.
    Â»Ich hatte angenommen, dass Mr. Kott Sie informieren würde, Jack«, sagte Mr. Yee in seiner nüchternen Art. »Sie sind nicht länger bei mir angestellt, Jack. Sie gehören jetzt ihm. Danke für Ihre ausgezeichnete Arbeit.«
    Niedergeschmettert durch diese Nachricht, sagte Jack: »Kott hat meinen Vertrag gekauft?«
    Â»So ist es, Jack.«
    Jack legte auf.
    Â»Was hat er gesagt?«, fragte Doreen, die ihn aus großen Augen ansah.
    Â»Ich gehöre jetzt Arnie.«
    Â»Was hat er vor?«
    Â»Keine Ahnung. Ich ruf ihn mal besser an und finde es heraus. Sieht nicht so aus, als ob er mich anrufen würde.« Er spielt mit mir, dachte er. Sadistische Spielchen … macht ihm wahrscheinlich Spaß.
    Â»Hat keinen Zweck, ihn anzurufen«, sagte Doreen. »Er sagt nie was am Telefon. Wir müssen schon zu ihm gehen. Ich möchte mit, bitte lass mich mit.«
    Â»Okay.« Er ging zur Garderobe, um seinen Mantel zu holen. »Gehen wir.«

14
    Um zwei Uhr nachmittags streckte Otto Zitte den Kopf aus der Seitentür des Bohlen-Hauses und vergewisserte sich, ob die Luft rein war. Er konnte gefahrlos verschwinden, wurde Silvia Bohlen klar, als sie sah, wie er sich verhielt.
    Was habe ich getan?, fragte sie sich, während sie mitten im Schlafzimmer stand und sich unbeholfen die Bluse zuknöpfte. Wie soll ich verhindern, dass jemand davon erfährt? Auch wenn Mrs. Steiner ihn nicht sieht, erzählt er es sicher June Henessy, und die tratscht es überall am William Butler Yeats herum; sie liebt Klatsch. Ich bin sicher, Jack wird es merken. Und Leo hätte früher nach Hause kommen können …
    Aber jetzt war es zu spät. Endgültig. Otto griff nach seinen Koffern und war aufbruchbereit.
    Ich wünschte, ich wäre tot, sagte sie sich.
    Â»Wiedersehen, Silvia«, sagte Otto hastig und ging Richtung Tür, »ich ruf dich an.«
    Sie antwortete nicht; sie war damit beschäftigt, sich die Schuhe anzuziehen.
    Â»Willst du mir nicht auf Wiedersehen sagen?«, fragte er und blieb in der Schlafzimmertür stehen.
    Sie warf ihm einen Blick zu. »Nein. Und nun zisch ab! Komm ja nie wieder – ich hasse dich, ehrlich.«
    Er zuckte die Achseln. »Wieso?«
    Â»Weil …«, sagte sie mit perfekter Logik, »du ein grässlicher Mensch bist. Mit einem wie dir hatte ich mein Lebtag noch
nicht zu tun. Ich muss verrückt gewesen sein, mich mit dir einzulassen. Das liegt sicher an der Einsamkeit.«
    Er schien wirklich verletzt zu sein. Mit rotem Kopf stand er weiter unentschlossen in der Schlafzimmertür. »Es war ebenso deine Idee wie meine«, murmelte er schließlich und starrte sie

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