Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
Vom Netzwerk:
könnte, müsstest du mir doch nicht vertrauen; Vertrauen wäre gar nicht nötig. Okay, ich zieh die Sache allein durch, und wenn du mitkriegst, was dir dabei entgangen ist, gib dir die Schuld, nicht mir.« Zitternd vor Wut und Enttäuschung knallte er den Hörer auf. Das war vielleicht ein Ding! Er konnte es kaum glauben; Scott Temple, der Einzige auf der
Welt, mit dem er telefonisch Geschäfte machen konnte. Alle anderen konnte man gleich als Fischfutter verwenden, solche Gangster waren das …
    Es ist ein Missverständnis, sagte er sich. Aber aufgrund eines tiefen, fundamentalen, heimtückischen Misstrauens. Eines schizophrenen Misstrauens.
    Ein Zusammenbruch, stellte er fest, der Kommunikationsfähigkeit.
    Er stand auf und sagte laut: »Ich werde wohl selbst nach Pax Grove gehen müssen, um die Leute vom Grundbuchamt zu sprechen. Und meinen Anspruch anzumelden.« Und dann erinnerte er sich: Er musste erst sein Terrain abstecken, das Gelände in den FDR-Bergen aufsuchen. Und bei dem Gedanken schrie alles in ihm vor Empörung auf. In diese furchtbare Gegend, in der eines Tages das Gebäude auftauchen würde?
    Nun ja, da gab es kein Entrinnen. Zunächst musste er sich in einer der Gildewerkstätten einen Pflock anfertigen lassen, dann würde er sich einen Hubschrauber nehmen und zum Henry Wallace fliegen.
    Als er darüber nachdachte, schien es ihm eine quälend schwierige Abfolge von Handlungen zu sein, die es da auszuführen galt. Wie sollte er das alles schaffen? Als Erstes musste er einen Metallarbeiter der Gilde finden, der ihm seinen Namen in den Pflock eingravierte; das konnte ja Tage dauern. Wen kannte er in den Werkstätten hier in Lewistown, der das für ihn machte? Und wenn er den Betreffenden nicht einmal kannte, wie sollte er ihm dann vertrauen?
    Schließlich – als kämpfte er schwimmend gegen eine reißende Strömung an – gelang es ihm, den Hörer von der Gabel zu nehmen und eine Werkstatt anzurufen.
    Ich bin so müde, dass ich mich kaum noch bewegen kann, wurde ihm klar. Warum? Was habe ich heute schon groß getan? Sein Körper schien vor Erschöpfung dem Zusammenbruch
nahe. Wenn ich doch nur etwas Ruhe fände, dachte er bei sich. Wenn ich doch nur schlafen könnte.
    Â 
    Es war schon später Nachmittag, als es Arnie Kott endlich gelang, den Metallpflock mit seinem eingravierten Namen aus einer Gildewerkstatt abzuholen und Anweisung zu geben, dass ein KAG-Hubschrauber ihn in die FDR-Berge flog.
    Â»Hallo, Arnie«, begrüßte ihn der Pilot, ein nett aussehender junger Mann vom Pilotenpool der Gilde.
    Â»Hallo, mein Junge«, murmelte Arnie, als der Pilot ihm in den bequemen Spezialledersitz half, den man in der Siedlungspolsterei eigens für ihn angefertigt hatte. Während der Pilot sich vor ihm in seinen Sitz zwängte, sagte Arnie: »Jetzt machen Sie schon, ich bin spät dran. Ich muss auf dem kürzesten Weg zum Grundbuchamt in Pax Grove.«
    Und ich weiß, dass wir es nicht schaffen werden, sagte er sich. Uns bleibt einfach nicht genug Zeit .

16
    Der Hubschrauber der Kanalarbeitergilde mit dem Obersten Gildebruder Arnie Kott an Bord hatte sich kaum in die Luft erhoben, als der Lautsprecher ansprach.
    Â»Katastrophenmeldung. Bei Kompasspunkt 4.65003 ist draußen in der offenen Wüste eine kleine Gruppe Bleicher durch Wetterbedingungen und Wassermangel vom Tode bedroht. Nördlich von Lewistown befindliche Schiffe werden gebeten, sofort mit größtmöglicher Geschwindigkeit diesen Punkt anzufliegen und Hilfe zu leisten. Das Gesetz der Vereinten Nationen verlangt von allen Handels- und Privatschiffen, dass sie der Aufforderung Folge leisten.«
    Die Meldung wurde im knappen Tonfall des UN-Sprechers wiederholt, der von einem UN-Sender an Bord des künstlichen Satelliten irgendwo über ihnen sprach.
    Als Arnie merkte, dass der Hubschrauber seinen Kurs änderte, sagte er: »He, nicht doch, mein Junge.« Das war der letzte Strohhalm gewesen. Jetzt würden sie es nie mehr bis zu den FDR-Bergen schaffen, ganz zu schweigen vom Grundbuchamt in Pax Grove.
    Â»Ich muss mich dran halten, Sir«, sagte der Pilot. »Gesetz ist Gesetz.«
    Jetzt befanden sie sich über der Wüste und strebten in beachtlichem Tempo dem Kompasspunkt zu, den der UN-Sprecher genannt hatte. Bleiche Nigger, dachte Arnie. Wir müssen alles stehen und liegen lassen, um ihnen aus der Patsche zu

Weitere Kostenlose Bücher