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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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bereuen. Wir
sind nicht verantwortlich für Arnies Tod, wir müssen uns nicht schuldig fühlen. Das hat er sich selbst zuzuschreiben, wegen dem, was er zuletzt vorhatte. Und wir werden nie genau wissen, was das eigentlich war. Aber ich weiß, dass es etwas war, das uns schaden sollte.«
    Er nickte.
    Schweigend flogen sie mit Arnie Kotts Leiche an Bord weiter nach Lewistown zurück, brachten Arnie in seine Siedlung zurück, wo er Oberster Gildebruder seiner Kanalarbeitergilde, Filiale Vierter Planet, war – und wahrscheinlich immer bleiben würde.
    Â 
    Manfred Steiner stieg in den kargen Felsen der FDR-Berge einen schlecht befestigten Pfad hinauf und sah, als er kurz innehielt, eine Gruppe aus sechs dunklen, schattenhaften Gestalten vor sich. Sie trugen mit Wasser gefüllte Paka-Eier bei sich, Köcher mit vergifteten Pfeilen, und die Frauen hatten ihre Hackbretter dabei. Alle rauchten Zigaretten, während sie sich im Gänsemarsch auf dem Pfad voranschleppten.
    Bei seinem Anblick blieben sie stehen.
    Einer von ihnen, ein hagerer junger Mann, sagte höflich: »Der Regen, der durch Eure wundersame Gegenwart auf uns fällt, schenkt uns Kraft und Stärke, Herr.«
    Manfred verstand nicht, was er sagte, erfasste aber ihre Gedanken: vorsichtig und freundlich, ohne jeden Beiklang von Hass. Er spürte darin kein Verlangen, ihm wehzutun, und das war angenehm; er vergaß seine Furcht vor ihnen und wandte seine Aufmerksamkeit den Tierhäuten zu, die sie trugen. Was für eine Art Tier ist das?, überlegte er.
    Auch die Bleichmänner waren neugierig auf ihn. Sie traten näher, bis sie ihn ganz umringten.
    Â»Es gibt Monsterschiffe«, dachte einer von ihnen an ihn gewandt, »die in diesen Bergen landen, ohne dass jemand an
Bord ist. Sie haben Staunen und Mutmaßungen hervorgerufen, weil sie offenbar ein Omen sind. Sie haben sich schon auf dem Land zu sammeln begonnen, um Veränderungen herbeizuführen. Kommst du vielleicht von ihnen?«
    Â»Nein«, antwortete Manfred in Gedanken, damit sie ihn auch hören und verstehen konnten.
    Die Bleichmänner deuteten nach vorn, und er sah unmittelbar über der Bergkette eine Flotte von UN-Zubringerraketen in der Luft schweben. Sie waren von der Erde aus eingetroffen, wurde ihm klar. Sie waren hier, um Grund auszuheben; der Bau der Wohnanlage hatte begonnen, und bald würden das AM-WEB und die übrigen Gebäude auf dem Antlitz des vierten Planeten auftauchen.
    Â»Deshalb verlassen wir die Berge«, dachte einer der männlichen Bleichen zu Manfred. »Jetzt, wo es angefangen hat, ist es uns nicht mehr möglich, hier zu leben. Durch unseren Felsen haben wir das schon lange vorhergesehen, doch jetzt ist es so weit.«
    Innerlich sagte Manfred: »Kann ich mit euch kommen?«
    Erstaunt zogen sich die Bleichmänner zurück, um über seinen Wunsch zu beraten. Sie wurden nicht schlau aus ihm und seinen Absichten; so etwas hatten sie bei einem Einwanderer noch nicht erlebt.
    Â»Wir ziehen in die Wüste hinaus«, sagte ihm der junge Mann schließlich. »Es ist ungewiss, ob wir dort überleben werden, wir können es nur versuchen. Bist du sicher, dass das für dich das Richtige ist?«
    Â»Ja«, sagte Manfred.
    Â»Dann komm mit«, entschieden die Bleichmänner.
    Sie setzten ihren Treck fort. Sie waren müde, schritten aber trotzdem gleich wieder kräftig aus. Manfred dachte anfangs, man würde ihn zurücklassen, doch die Bleichmänner verlangsamten für ihn, sodass er aufholen konnte.

    Vor ihnen lag die Wüste, vor den Bleichen und vor ihm. Aber keiner bereute etwas; der Rückweg war ihnen ohnehin verwehrt, weil sie unter den neuen Bedingungen nicht leben konnten.
    Ich werde nicht im AM-WEB leben müssen, sagte sich Manfred, während er neben den Bleichmännern herlief. Mithilfe dieser dunklen Schatten werde ich fliehen.
    Er fühlte sich großartig, besser, als er sich seiner Erinnerung nach jemals im Leben gefühlt hatte.
    Eine der Bleichmannfrauen bot ihm schüchtern von den Zigaretten an, die sie bei sich trug. Er nahm eine und bedankte sich. Sie gingen weiter.
    Und während sie so dahingingen, spürte Manfred Steiner, dass etwas Merkwürdiges in seinem Innern geschah. Er veränderte sich.
    Â 
    Bei Einbruch der Dunkelheit sah Silvia Bohlen, als sie gerade für sich, David und ihren Schwiegervater das Abendessen zubereitete, eine Gestalt zu

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