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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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ausgeliefert, als könnte er ihre Gedanken
lesen, als wüsste er irgendwie ganz genau, was sie getan hatte. »Besteht Grund zu der Annahme, dass es so ist? Weshalb glaubst du wohl, bin ich nach Hause gekommen? Wenn es mit unserer Ehe vorbei wäre, wäre ich dann heute hier aufgetaucht, nachdem …« Da verstummte er. »Ich möchte gern meinen Eistee«, murmelte er.
    Â»Nachdem was?«, fragte sie.
    Â»Nach Arnies Tod.«
    Â»Wohin solltest du sonst gehen?«
    Â»Es gibt immer zwei Orte, zwischen denen man wählen kann. Das Zuhause und der Rest der Welt mit all den anderen Menschen darin.«
    Â»Wie ist sie so?«
    Â»Wer?«
    Â»Das Mädchen. Du hättest es eben fast ausgesprochen.«
    Seine Antwort ließ so lange auf sich warten, dass sie schon nicht mehr daran glaubte. Und dann sagte er: »Sie hat rotes Haar. Ich wäre fast bei ihr geblieben. Aber ich bin’s nicht. Reicht es nicht, das zu wissen?«
    Â»Ich habe auch eine Wahl.«
    Â»Das wusste ich nicht«, sagte er hölzern. »Das war mir nicht klar.« Er zuckte die Achseln. »Jedenfalls gut, dass es mir klar geworden ist – so was ist ernüchternd. Du redest doch jetzt nicht theoretisch, oder? Du sprichst von der konkreten Realität.«
    Â»Allerdings.«
    David kam in die Küche gelaufen. »Großvater Leo ist wach«, rief er. »Ich hab ihm gesagt, du bist wieder zu Hause, Dad, und er ist mächtig froh darüber, und er will wissen, wie die Dinge denn so stehen.«
    Â»Sie stehen großartig«, sagte Jack.
    Silvia sagte zu ihm: »Jack, ich möchte, dass wir zusammenbleiben. Wenn du es auch willst.«

    Â»Sicher. Das weißt du doch, ich bin wieder zurück.« Er lächelte sie so unglücklich an, dass es ihr fast das Herz brach. »Ich habe einen langen Weg hinter mich gebracht, erst mit diesem gottverdammten Traktorbus, den ich so sehr hasse, und dann zu Fuß.«
    Â»Es wird jetzt keine andere … Wahl mehr geben. Nicht wahr, Jack? Das darf einfach nicht sein.«
    Â»Nie wieder.« Er nickte nachdrücklich.
    Da kam sie zu ihm an den Tisch, beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn.
    Â»Danke«, sagte er und fasste sie am Handgelenk. »Das tut gut.« Sie spürte, wie erschöpft er war; es ging von ihm auf sie über.
    Â»Du musst erst mal ordentlich was essen. Ich habe dich noch nie so … ausgelaugt gesehen.« Ihr kam der Gedanke, dass er vielleicht wieder einen Anfall von Geisteskrankheit, von Schizophrenie, gehabt hatte, wie früher; das würde manches erklären. Aber sie wollte ihn mit diesem Thema nicht behelligen; stattdessen sagte sie: »Wir gehen heute Abend früh zu Bett, ja?«
    Er nickte unbestimmt und nippte an seinem Eistee.
    Â»Bist du jetzt froh?«, wollte sie wissen. »Dass du zurück bist?« Oder hast du es dir schon wieder anders überlegt?, dachte sie.
    Â»Ich bin froh«, sagte er, und sein Ton war fest und bestimmt. Offenbar meinte er es auch so.
    Â»Du musst noch zu Großvater Leo gehen, ehe er abfliegt …«, begann sie.
    Ein Schrei ließ sie hochfahren, sie sah Jack an.
    Er war aufgesprungen. »Nebenan. Das Haus der Steiners.« Er drückte sich an ihr vorbei; sie rannten beide nach draußen.
    An der Haustür der Steiners trafen sie auf eines der Steiner-Mädchen. »Mein Bruder …«

    Sie und Jack drängten sich an dem Kind vorbei ins Haus. Silvia begriff nicht, was sie sah, Jack schon; er fasste sie an der Hand und hielt sie zurück.
    Das Wohnzimmer war voller Bleichmänner. Und in ihrer Mitte erblickte sie den Teil eines Lebewesens, einen alten Mann, nur von der Brust an aufwärts; der Rest bestand aus einem Wirrwarr von Pumpen, Schläuchen und Skalen, eine Maschinerie, die unaufhörlich klickte und am Machen und Tun war. Sie hielt den alten Mann am Leben; das wurde Silvia sofort klar. Die Maschinerie hatte seine fehlende Hälfte ersetzt. O Gott, dachte sie. Wer oder was war das, was da mit einem Lächeln auf dem verwitterten Gesicht hockte? Jetzt sprach es sie auch noch an.
    Â»Jack Bohlen«, schnarrte es, und seine Stimme drang aus einem mechanischen Lautsprecher, aus der Maschinerie – nicht aus seinem Mund. »Ich bin hier, um meiner Mutter Lebewohl zu sagen.« Es hielt inne, und sie hörten, wie die Maschinerie schneller lief, als plagte sie sich. »Jetzt kann ich dir danken.«
    Jack, der neben Silvia

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