Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
Vom Netzwerk:
stand und ihre Hand hielt, sagte: »Wofür? Ich habe nichts für dich getan.«
    Â»Doch, ich finde schon.« Das Ding, das da hockte, nickte den Bleichmännern zu, und sie schoben es mit seiner Maschinerie näher an Jack heran und richteten es so aus, dass es ihm direkt ins Gesicht sah. »Meiner Meinung nach …« Es verstummte und setzte dann erneut an, diesmal lauter. »Du hast vor vielen Jahren versucht, mit mir Verbindung aufzunehmen. Dafür bin ich dir dankbar.«
    Â»Es ist nicht so lange her«, sagte Jack. »Hast du es vergessen? Du bist zu uns zurückgekehrt, es war erst heute. Das hier ist deine ferne Vergangenheit, als du noch ein Junge warst.«
    Silvia sagte zu ihrem Mann: »Wer ist das?«

    Â»Manfred.«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und bedeckte ihre Augen; sie konnte den Anblick nicht länger ertragen.
    Â»Bist du dem AM-WEB entronnen?«, fragte Jack ihn.
    Â»Jaaa«, zischte er mit einem freudigen Vibrieren in der Stimme. »Ich bin bei meinen Freunden.« Er deutete auf die Bleichmänner, die ihn umgaben.
    Â»Jack«, sagte Silvia, »bring mich hier raus – bitte, ich halte das nicht mehr aus.« Sie klammerte sich an ihn, und so führte er sie aus dem Haus der Steiners wieder in die Dunkelheit des Abends hinaus.
    Leo und David kamen ihnen entgegen, aufgeregt und erschrocken. »Sag mal, mein Sohn«, sagte Leo, »was ist denn passiert? Wieso hat diese Frau so geschrien?«
    Jack erwiderte: »Es ist vorbei. Alles in Ordnung.« Zu Silvia sagte er: »Sie muss nach draußen gerannt sein. Sie hat es anfangs gar nicht begriffen.«
    Schaudernd sagte Silvia: »Ich begreif’s auch nicht und will es überhaupt nicht begreifen. Versuch nicht, es mir zu erklären.« Sie kehrte an den Herd zurück, drehte die Flammen kleiner und schaute in die Töpfe hinein, um festzustellen, ob etwas angebrannt war.
    Â»Mach dir keine Sorgen«, sagte Jack und tätschelte ihre Schulter.
    Sie versuchte zu lächeln.
    Â»Es wird wahrscheinlich nie wieder geschehen. Und selbst wenn …«
    Â»Danke«, sagte sie. »Auf den ersten Blick habe ich ihn für seinen Vater gehalten, Norbert Steiner. Darum habe ich auch so einen Schreck bekommen.«
    Â»Wir müssen eine Taschenlampe holen und Erna Steiner suchen. Wir müssen uns vergewissern, dass ihr nichts zugestoßen ist.«

    Â»Ja. Geht nur, du und Leo, während ich das hier fertigmache. Ich muss am Herd bleiben, sonst brennt das Essen an.«
    Die beiden Männer nahmen eine Taschenlampe und verließen das Haus. David blieb bei ihr und half, den Tisch zu decken. Wo wirst du dich aufhalten?, fragte sie sich, als sie ihrem Sohn zusah. Wenn du erst einmal so alt bist, alles abgehackt ist und durch eine Maschinerie ersetzt wurde … Wirst du genauso sein?
    Wir sind besser dran, wenn wir die Zukunft nicht vorhersagen können, sagte sie sich. Gott sei Dank wissen wir nichts darüber.
    Â»Ich wäre so gern mitgegangen«, beklagte sich David. »Wieso sagst du mir nicht, warum Mrs. Steiner so furchtbar geschrien hat?«
    Silvia sagte: »Eines Tages vielleicht.«
    Aber nicht jetzt, dachte sie. Es ist noch zu früh, für uns alle.
    Das Abendessen war nun fertig, und unwillkürlich ging sie auf die Veranda, um Jack und Leo zu rufen, obwohl sie schon wusste, dass sie nicht kommen würden; sie waren viel zu beschäftigt, sie hatten zu viel zu tun. Aber sie rief sie trotzdem, weil das ihre Aufgabe war.
    In der Dunkelheit der Marsnacht suchten ihr Mann und ihr Schwiegervater nach Erna Steiner. Hier und da blitzte die Lampe auf, und man konnte die Stimmen hören, sachlich, fachmännisch und geduldig.

Nachwort
    Ende Juni 2006 verschwand Philip K. Dick auf einem Flug von Las Vegas nach San Franzisko. Genauer gesagt: Die künstliche Ausgabe von Philip K. Dick, der Android, der Replikant verschwand. Gebaut von amerikanischen Forschern, die zeigen wollten, wie weit die Roboter-Technik inzwischen gediehen ist und dafür den Autor von »Blade Runner« als originalgetreu nachmodellierten, plaudernden Apparat durchs Land touren ließen, musste das künstliche Wesen durch eine Verkettung unglücklicher Umstände jenen Flug nach San Franzisko allein antreten – und kam nie dort an. Der Dick-Android bleibt bis heute verschollen.
    Dieser Vorfall ist nicht nur so skurril, dass er eine Story von Philip K. Dick sein könnte, er

Weitere Kostenlose Bücher