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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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…« Sie brach ab. »Roy und Irmgard Baty. Wenn die auch tot sind, dann spielt es schon keine Rolle mehr. Sie sind meine besten Freunde. Warum zum Teufel höre ich nichts von ihnen?« Sie war aufgebracht.
    Isidore ging in die Küche, nahm staubige, lange unbenutzte Teller, Schüsseln und Gläser hervor und begann sie zu spülen. Das heiße Wasser lief eine ganze Weile rostbraun aus dem Hahn, bis es endlich klar wurde. Dann tauchte Pris auf und setzte sich an den Tisch. Er entkorkte die Flasche Chablis und teilte Pfirsiche, Käse und Bohnenbrei.
    Â»Was ist das für ein weißes Zeug? Nein, nicht der Käse.« Sie zeigte darauf.
    Â»Der Brei wird aus Sojabohnen gemacht. Wenn ich nur …« Er unterbrach sich und wurde rot. »Früher aß man das mit Bratensoße.«
    Â»Ein Androide«, murmelte Pris. »Solche Fehler unterlaufen nur Androiden. Damit verraten sie sich.« Sie kam näher, stellte sich neben ihn, schlang ihre Arme um ihn und presste sich für einen Augenblick an ihn. Er war starr vor Erstaunen.
    Â»Ich probiere mal eine Scheibe Pfirsich«, sagte sie und nahm vorsichtig eins von den glatten, rosa-orangen, pelzigen Obststückchen mit ihren langen Fingern. Und dann, als sie das Pfirsichstück aß, begann sie plötzlich zu weinen. Kalte
Tränen rollten ihr über die Wangen und tropften auf ihr Kleid.
    Er war ratlos und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Also beschäftigte er sich einfach weiter mit dem Aufteilen der Lebensmittel.
    Â»Verdammt!«, rief sie wütend. »Na ja …« Sie entfernte sich von ihm und wanderte langsam, mit gemessenen Schritten im Raum auf und ab. »Wissen Sie, wir lebten auf dem Mars. Deshalb weiß ich so viel über Androiden.« Ihre Stimme bebte, doch sie fuhr fort, denn offensichtlich war sie sehr froh darüber, mit jemandem reden zu können.
    Â»Und die einzigen Leute, die Sie hier auf der Erde kennen, sind die anderen Rückkehrer?«
    Â»Wir kannten uns schon vor der Reise. Aus einer Siedlung in der Nähe von New New York. Roy Baty und Irmgard betrieben einen Drugstore. Er war Apotheker, und sie leitete die Kosmetikabteilung mit Cremes und Salben. Auf dem Mars braucht man viel an Hautpflegemitteln. Ich …« Sie zögerte. »Ich bekam von Roy verschiedene Drogen. Zuerst brauchte ich sie, weil – nun das Leben auf dem Mars ist schrecklich. Das hier ist nichts dagegen.« Mit einer heftigen Armbewegung schloss sie die ganze heruntergekommene Wohnung ein. »Sie glauben, ich leide unter meiner Einsamkeit. Zum Teufel, der ganze Mars ist einsam! Viel schlimmer noch als das hier.«
    Â»Leisten euch denn die Androiden nicht Gesellschaft? Ich habe in einer Werbesendung gehört …« Er setzte sich zum Essen. Sie griff nach dem Glas und trank einen kleinen Schluck, ausdruckslos. Er fuhr fort: »Man hört hier immer nur, dass die Androiden eine große Hilfe sind.«
    Â»Auch die Androiden sind einsam«, sagte sie.
    Â»Schmeckt Ihnen der Wein?«
    Sie setzte das Glas ab. »Er ist sehr gut.«

    Â»Es ist die einzige Flasche, die mir seit drei Jahren zu Gesicht gekommen ist.«
    Pris erzählte weiter: »Wir kamen zur Erde zurück, weil dort oben eigentlich überhaupt niemand leben sollte. Dieser Planet ist nicht bewohnbar, wenigstens nicht mehr seit Millionen von Jahren. Er ist so alt! Man spürt es an den Steinen, das unglaubliche Alter.
    Jedenfalls bekam ich zuerst Medikamente, Drogen, von Roy. Ich lebte nur noch für dieses synthetische schmerzstillende Mittel, für Silenizin. Dann lernte ich Horst Hartman kennen. Der betrieb damals ein Briefmarkengeschäft, einen Laden für alte, seltene Briefmarken. Man hat dort so viel Zeit zur Verfügung, dass man ein Hobby haben muss, etwas, in das man sich endlos vertiefen kann. Horst weckte mein Interesse an Literatur aus der Vorkolonialzeit.«
    Â»Sie meinen an alten Büchern?«
    Â»An Geschichten über die Raumfahrt, die vor dem Beginn der Raumfahrt geschrieben wurden.«
    Â»Wie konnte man Geschichten über die Raumfahrt schreiben, bevor …«
    Â»Die Autoren haben sie erfunden«, erklärte Pris.
    Â»Und worauf stützten sie sich?«
    Â»Auf ihre Fantasie. Oft stellte sich später heraus, dass sie sich irrten. Zum Beispiel stellten sie den Planeten Venus als Dschungelparadies dar, in dem es von riesigen Ungeheuern und Frauen in silbern schimmernden

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