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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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physisch attraktiv wirkte. Ist Ihnen das noch nie passiert?« Phil Resch lachte. »Uns hat man beigebracht, dass es sich hier um eines der grundsätzlichen Probleme aller Prämienjäger handelt. Wussten Sie nicht, dass sich manche Leute in den Kolonien weibliche Androiden als Mätressen halten?«
    Â»Das ist verboten!«, sagte Rick, denn das entsprechende Gesetz war ihm bekannt.
    Â»Klar ist es verboten, doch dies sind die meisten abweichenden Arten von Sex. Aber die Leute tun’s trotzdem.«
    Â»Und wie steht’s mit der Liebe im Unterschied zu Sex?«
    Â»Liebe ist nur ein anderes Wort für Sex.«
    Â»Wie die Liebe zur Heimat, oder die Liebe zur Musik«, sagte Rick.
    Â»Wenn es sich um die Liebe zu einer Frau oder der humanoiden Imitation einer Frau handelt, dann ist es Sex. Sie müssen sich selbst gegenüber ehrlich sein, Deckard. Sie wären gern mit einem weiblichen Androiden ins Bett gegangen – nicht mehr und nicht weniger. Mir ist das auch schon einmal passiert, als ich gerade Prämienjäger geworden war. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen, Sie fangen sich schon wieder. Sie müssen nur die Reihenfolge umkehren. Nicht sie töten oder dabeisein, wenn sie umgebracht wird, und sich dann physisch von ihr angezogen fühlen.«
    Rick starrte ihn an. »Zuerst mit ihr ins Bett …«
    Â»â€¦ und sie dann töten«, sagte Phil Resch knapp. Sein steifes Lachen blieb ihm im Gesicht stehen.
    Ein guter Prämienjäger, dachte Rick. Seine Einstellung beweist es. Und was ist mit mir?
    Plötzlich, zum ersten Mal in seinem Leben, fing er an, sich darüber Fragen zu stellen.

13
    Auf dem Heimweg von der Arbeit zischte John R. Isidore wie ein sprühender Feuerstrahl über den Abendhimmel.
    Ob sie noch da ist?, fragte er sich. Unten, in dieser müllverseuchten alten Wohnung, mit Buster Friendly auf dem Bildschirm und jedes Mal vor Furcht zitternd, wenn sie daran denkt, es könnte jemand den Korridor entlangkommen. Ich vermutlich eingeschlossen.
    Er war unterwegs an einem Schwarzmarktladen vorbeigefahren. Auf seinem Nebensitz stand eine Tüte mit ausgesprochenen Delikatessen wie Bohnenbrei, reifen Pfirsichen und feinem, weichem, übelriechendem Käse, die jedes Mal vor und zurück schaukelte, wenn er den Wagen beschleunigte oder verlangsamte. Er fühlte sich angespannt heute Abend, und sein Fahrstil war ziemlich unausgeglichen. Sein angeblich reparierter Wagen hustete und spukte wie all die Monate, bevor er überholt worden war. Diese Ratten, sagte er zu sich selbst.
    Der Duft der Pfirsiche und des Käses durchströmte den Wagen und stieg ihm angenehm in die Nase. Das waren wirklich Köstlichkeiten, und er hatte dafür zwei Wochenlöhne hinblättern müssen – Vorschuss von Mr. Sloat. Außerdem hatte er noch unter seinem Sitz, wo sie nicht wegrollen und brechen konnte, eine Flasche Chablis liegen, die höchste aller Köstlichkeiten. Er hatte sie bisher in einem Tresorfach der Bank of America hinterlegt und gab sie nicht her, wie viel
ihm dafür auch immer geboten wurde. Dies für den Fall, dass irgendwann einmal ein Mädchen auftauchen würde. Doch das war nie passiert. Bis jetzt.
    Das abfallübersäte, unbelebte Dach seines Wohngebäudes deprimierte Isidore wie gewöhnlich. Auf dem Weg vom Wagen zum Aufzug verringerte er absichtlich seinen Blickwinkel und konzentrierte sich auf die kostbare Tüte und die Weinflasche, die er in den Händen hielt. Er wollte nicht über irgendwelches Gerümpel stolpern und eine schändliche Bauchlandung vollbringen, die in seinem wirtschaftlichen Ruin enden würde.
    Als der Aufzug ächzend kam, fuhr er nicht zu seiner Wohnung hinunter, sondern eine Etage tiefer, wo seine neue Mitbewohnerin Pris Stratton ihr Domizil aufgeschlagen hatte. Gleich darauf stand er vor ihrer Tür und klopfte mit der Kante der Weinflasche dagegen. Sein Herz hämmerte zum Zerbersten.
    Â»Wer ist da?«, fragte eine durch die Tür gedämpfte und doch klare Stimme. Sie klang erschreckt, doch messerscharf.
    Â»Hier spricht J. R. Isidore«, antwortete er rasch und in der selbstbewussten Art, zu der ihm Mr. Sloats Videophon verholfen hatte. »Ich habe ein paar Kostbarkeiten mitgebracht und glaube, dass sich daraus für uns beide ein ganz vernünftiges Essen herrichten lässt.«
    Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit. Pris Stratton spähte auf den

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