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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Brustpanzern nur so wimmelte.« Sie warf ihm einen Blick zu. »Interessiert Sie das überhaupt? Große Frauen mit langen, goldgelben Zöpfen und schimmernden Brustpanzern mit Formen wie Melonen?«
    Â»Nein«, antwortete er.
    Â»Irmgard ist auch blond, aber klein und zierlich. Jedenfalls kann man ein Vermögen verdienen, indem man vorkoloniale Literatur, alte Zeitschriften, Bücher und Filme, auf den Mars
schmuggelt. Nichts ist aufregender, als über die Städte zu lesen, über enorme Industrieunternehmen und wirklich erfolgreiche Kolonisation. Man kann sich dann vorstellen, wie es hätte sein können. Wie der Mars eigentlich sein müsste! Kanäle.«
    Â»Kanäle?« Isidore erinnerte sich schwach, darüber gelesen zu haben. Früher hatte man geglaubt, auf dem Mars gebe es Kanäle.
    Â»Kreuz und quer über den Planeten«, sagte Pris. »Und Wesen von andern Sternen, unendlich weise. Und Geschichten über die Erde, die in unserer Zeit spielen oder gar noch später, ohne radioaktiven Staub.«
    Â»Ich möchte meinen, dass es einem dann noch elender wird«, sagte Isidore.
    Â»Nein«, antwortete Pris kurz angebunden.
    Â»Haben Sie denn etwas von diesem vorkolonialen Lesestoff mit zur Erde gebracht?« Ihm schien, als müsste er auch etwas darüber lesen.
    Â»Hier auf der Erde ist das Zeug nutzlos, weil dieser Fimmel hier nie dermaßen einriss. Es gibt noch genug davon, in den Bibliotheken. Daher bekommen wir auch den Nachschub, gestohlen aus Bibliotheken hier auf der Erde und dann per Autorakete auf den Mars geschossen. Eines Nachts stolpert man im freien Feld umher, und plötzlich sieht man einen Feuerschein. Eine Rakete fliegt heran, zerbirst, und alte, vorkoloniale Literatur flattert überall zu Boden. Ein Vermögen. Natürlich liest man die Romane, bevor man sie verkauft.« Sie geriet in Schwung bei diesem Thema. »Von all den …«
    Es klopfte an die Wohnungstür.
    Pris wurde aschgrau und flüsterte: »Ich kann nicht hingehen. Kein Geräusch, stillsitzen!« Sie lauschte angestrengt. »Ist die Tür verschlossen?«, hauchte sie fast lautlos. »Gott, ich hoffe es.« Sie fixierte Isidore mit einem wilden, intensiven Blick, als flehte sie ihn an, es zu bestätigen.

    Von fern rief eine Stimme auf dem Flur: »Pris, bist du da drin?« Eine Männerstimme. »Wir sind’s, Roy und Irmgard. Wir haben deine Karte bekommen.«
    Pris erhob sich und schlich ins Schlafzimmer. Als sie zurückkam, hielt sie einen Stift und ein Stückchen Papier in der Hand. Sie setzte sich wieder und kritzelte auf das Papier: GEHEN SIE AN DIE TÜR!
    Â 
    Isidore nahm ihr nervös den Stift aus der Hand und schrieb zurück: WAS SOLL ICH SAGEN?
    Ã„rgerlich kritzelte Pris darunter: NACHSEHEN, OB SIE’S WIRKLICH SIND!
    Â 
    Isidore stand auf und ging bedrückt ins Wohnzimmer hinüber. Woher soll ich das wissen, ob sie es sind, dachte er. Er öffnete.
    Ein Paar stand draußen auf dem dunklen Flur. Eine zierliche Frau, hübsch wie Greta Garbo, mit blauen Augen und gelbblondem Haar. Der Mann war größer und hatte intelligente Augen, aber ein flaches Gesicht mit mongolischem Einschlag, was ihm einen brutalen Zug gab. Die Frau trug einen modischen Umhang, hohe, glänzende Stiefel und Keilhosen. Der Mann hatte ein loses, zerknittertes Hemd und fleckige Hosen an und erweckte so den Eindruck von beinahe absichtlicher Schlampigkeit.
    Er lächelte Isidore an, doch seine kleinen hellen Augen blieben hart.
    Â»Wir suchen …«, begann die kleine Frau, dann warf sie einen Blick an Isidore vorbei in die Wohnung. Ihre Miene verklärte sich. Sie stürzte an ihm vorbei und rief: »Pris! Wie geht’s dir denn?«
    Isidore drehte sich um. Die beiden Frauen umarmten einander. Er trat beiseite, und Roy Baty trat ebenfalls ein, groß und düster, mit seinem schiefen, verstimmten Lachen.

14
    Â»Können wir offen reden?«, fragte Roy und deutete auf Isidore.
    Pris zitterte vor Freude. Sie sagte: »Bis zu einem gewissen Punkt ist er in Ordnung.« Sie wandte sich an Isidore: »Entschuldigen Sie uns.« Sie nahm die Batys beiseite und flüsterte mit ihnen; dann kamen die drei zurück und traten vor J. R. Isidore. Er fühlte sich unbehaglich und am falschen Ort.
    Â»Das ist Mr. Isidore«, stellte Pris vor. »Er kümmert sich um mich.« In diesen Worten schwang ein beinahe

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