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Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz

Titel: Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Philip K
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Mercer. Ich habe es so eingerichtet. Ich habe die Kröte gefunden, weil ich mit Mercers Augen sehe.
    Er ging dicht neben der Kröte in die Hocke. Sie hatte ein wenig Kies zur Seite gescharrt und sich eine kleine Mulde gegraben, ihren Rumpf in den Staub gedrückt, eine Art von Deckung. Nur der obere Teil des Schädels und die Augen hoben sich vom Boden ab. Der Kreislauf des Tieres schien fast stehenzubleiben, es saß da wie in Trance. Die Augen waren erloschen, nahmen ihn nicht wahr. Mit Schrecken dachte er: Sie ist tot, vielleicht verdurstet. Aber sie hat sich doch bewegt.
    Er stellte den Pappkarton auf den Boden und begann, die Erdkrümel rings um die Kröte mit den Fingern wegzuputzen. Sie schien nichts dagegen zu haben, denn sie war sich seiner Gegenwart ja gar nicht bewusst.
    Als er die Kröte hochhob, merkte er, dass sie sich ungewöhnlich kühl anfühlte. Auf seiner Handfläche machte das Tier einen ausgetrockneten, verschrumpelten, beinahe schwammigen
Eindruck und war so kalt, als hätte sie sich in einer Höhle tief unter der Erde eingenistet, meilenweit von der Sonne entfernt. Jetzt zuckte die Kröte. Mit ihren schwachen Hinterbeinen versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien und wollte in einer instinktiven Abwehrreaktion davonhüpfen. Eine große Kröte, dachte er, ausgewachsen, weise und imstande, in einer Gegend am Leben zu bleiben, in der nicht einmal wir überleben würden. Wo findet sie nur genug Wasser für ihre Eier?
    Das ist es also, was Mercer sieht, dachte er, als er den Karton sorgfältig zuband, ihn wieder und wieder verschnürte. Leben, das wir nicht mehr zu unterscheiden vermögen, Leben, das sich bis zum Scheitel in den Kadaver einer toten Welt eingegraben hat. In jedem Stäubchen des Universums nimmt Mercer wahrscheinlich unauffälliges Leben wahr. Jetzt weiß ich es, dachte er. Und nachdem ich einmal die Welt mit Mercers Augen gesehen habe, werde ich sie wahrscheinlich immer so sehen.
    Diesem Tier wird kein Androide mehr die Beine abschneiden, wie sie es mit der Spinne des Spatzenhirns gemacht haben.
    Er legte den gut verschnürten Karton auf den Beifahrersitz und schob sich hinter das Steuer. Es ist, als wäre ich wieder ein Kind, dachte er. Das Gewicht fiel von ihm ab. Die gewaltige, niederdrückende Müdigkeit. Warte nur, wenn Iran das erfährt!
    Er griff nach dem Hörer des Videophons und begann zu wählen, aber dann hielt er inne. Ich werde sie damit überraschen, beschloss er. Der Rückflug dauerte ja nur dreißig oder vierzig Minuten.
    Hastig ließ er den Motor an und stieß steil hinauf in den Himmel, dann hielt er auf San Francisco zu, das siebenhundert Meilen weiter südlich lag.

    Iran Deckard saß an der Penfield-Stimmungsorgel, und ihr rechter Zeigefinger berührte schon die Wählscheibe. Aber sie wählte nicht. Sie fühlte sich zu krank und zu lustlos, um irgendetwas zu wollen. Eine Last lag auf ihr und schloss die Zukunft mit allen Möglichkeiten aus, die diese einst vielleicht enthalten haben mochte.
    Wenn Rick hier wäre, würde er mich wahrscheinlich dazu bringen, eine 3 zu wählen, damit ich in die rechte Stimmung komme, um etwas Bedeutsames zu wählen: überschäumende Freude oder möglicherweise die 888, den Wunsch fernzusehen, gleichgültig, was gesendet wird.
    Was wird jetzt wohl gesendet, überlegte sie. Und dann fragte sie sich wieder, wo Rick hingeflogen war. Vielleicht kam er zurück, vielleicht auch nicht. Bei diesem Gedanken spürte sie, wie das Alter sie niederbeugte.
    Er klopfte an ihrer Wohnungstür. Sie legte die Gebrauchsanweisung für die Penfield hin, sprang auf und dachte: Nun muss ich nicht wählen. Ich hab schon, was ich brauche – wenn es Rick ist. Sie rannte zur Tür und riss sie weit auf.
    Â»Hallo«, sagte er. So stand er im Türrahmen, die Wange aufgerissen, die Kleidung zerknittert und grau, und selbst das Haar voller Staub. Seine Hände, sein Gesicht – überall an ihm hing Staub, nur seine Augen funkelten begeistert wie die eines kleinen Jungen. Sie dachte: Er sieht aus, als hätte er bis jetzt gespielt und als sei es nun Zeit für ihn, nach Hause zu kommen, sich auszuruhen, sich zu waschen und mir die wundersamen Geschichten des Tages zu erzählen.
    Â»Es ist fein, dich wiederzusehen«, sagte sie.
    Â»Ich hab da etwas.« Er hielt den Karton in beiden Händen, betrat die Wohnung, stellte

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