Blade Runner Ubik Marsianischer Zeitsturz
einmal damit angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Ich wurde einfach weitergestoÃen, bis ich schlieÃlich auch die Batys gefunden hatte, und dann gab es plötzlich nichts mehr zu tun. Und das â¦Â« Er zögerte, scheinbar verwundert über die eigenen Worte. »⦠das war der schlimmste Teil«, fuhr er fort. »Nachdem alles erledigt war. Ich konnte nicht aufhören, weil dann nichts mehr übriggeblieben wäre. Du hattest schon recht, als du heute früh sagtest, ich sei nichts weiter als ein grober Polizist mit groben, derben Händen.«
»Das meine ich aber gar nicht mehr«, sagte sie. »Ich bin nur so verdammt froh, dass du zurückgekommen bist â zurück nach Hause, wo du hingehörst.« Sie küsste ihn, und das schien ihn zu freuen. Seine Miene erhellte sich; er sah fast wieder so begeistert und erfreut drein wie vor der Entdeckung, dass die Kröte nur eine Imitation war.
»Glaubst du immer noch, dass es falsch war, was ich heute getan habe?« »Nein.«
»Mercer hat gesagt, es sei falsch, aber ich sollte es trotzdem tun, komisch, wie? Manchmal ist es besser, das Falsche zu tun als das Richtige.«
»Das ist der Fluch, der auf uns liegt. Mercer redet immer darüber.«
»Der Staub?«
»Es sind die Mörder, die Mercer in seinem sechzehnten Lebensjahr entdeckten und ihm sagten, er könnte die Zeit nicht umkehren und Dinge ins Leben zurückrufen. Jetzt bleibt ihm nichts weiter übrig, als das Leben auf dem Weg zu begleiten, den es geht, auf dem Weg in den Tod. Es sind die Mörder, die die Steine werfen. Sie sind hinter ihm her, sie verfolgen ihn immer noch. Und sie verfolgen eigentlich uns alle. Hat dich auch ein Stein an der Wange getroffen?«
»Ja«, murmelte er matt.
»Willst du jetzt schlafen gehen? Soll ich die Stimmungsorgel auf 670 einstellen?«
»Was bedeutet das?«, fragte er.
»Den wohlverdienten Frieden«, sagte Iran.
Er stand mühsam auf. Sein Gesicht wirkte müde und verwirrt, als wären auf ihm über Jahre hinweg unzählige Schlachten ausgetragen worden. Langsam machte er sich auf den Weg ins Schlafzimmer.
»In Ordnung«, sagte er. »Wohlverdienter Friede.« Er streckte sich auf dem Bett aus, und aus seiner Kleidung und dem Haar rieselte der Staub auf die weiÃen Laken.
Ich brauche die Stimmungsorgel gar nicht einzustellen, stellte Iran fest und drückte auf den Knopf, der die Fensterscheiben verdunkelte. Das graue Licht des Tages verschwand.
Rick war im nächsten Augenblick eingeschlafen.
Sie beobachtete ihn noch eine Weile, bis sie sicher war, dass er nicht gleich wieder aufwachte, denn es kam vor, dass er sich nachts erschreckt mit einem Ruck aufsetzte. Dann lief
sie in die Küche zurück und setzte sich wieder an den Küchentisch.
Neben ihr hüpfte und kratzte die elektrische Kröte in dem Karton herum. Iran fragte sich, womit man diese Dinger »fütterte«. Und wie teuer die Reparaturkosten wohl sein würden. Künstliche Fliegen, dachte sie.
Sie schlug das Telefonbuch auf und suchte im Branchenverzeichnis nach »Tierbedarf, elektrisch«. Dann wählte sie und sagte zu der Verkäuferin: »Ich möchte gern ein Pfund künstliche Fliegen bestellen, die richtig herumsummen.«
»Für eine elektrische Schildkröte?«
»Eine Kröte.«
»Dann empfehle ich Ihnen ein gemischtes Sortiment kriechender und fliegender Käfer aller Sorten einschlieÃlich â¦Â«
»Fliegen genügen«, sagte Iran. »Können Sie frei Haus liefern? Ich möchte die Wohnung nicht verlassen. Mein Mann schläft, und er fühlt sich nicht ganz wohl.«
Die Verkäuferin sagte: »Für eine Kröte schlage ich Ihnen auÃerdem eine sich ständig erneuernde Pfütze vor, es sei denn, es handelt sich um eine Hornkröte; in diesem Fall würde ich Ihnen eine Anlage mit Sand, mehrfarbigem Kies und organischen Bestandteilen empfehlen. Falls Sie die Absicht haben, regelmäÃig zu füttern, sollten Sie von unserer Serviceabteilung in gewissen Abständen die Zunge nachstellen lassen. Bei einer Kröte ist das lebenswichtig.«
»In Ordnung«, erwiderte Iran. »Ich möchte, dass sie in jeder Hinsicht einwandfrei funktioniert. Mein Mann hängt sehr an dem Tier.« Sie nannte ihre Adresse und legte auf. Jetzt war ihr wohler. Sie bereitete sich eine letzte Tasse schwarzen, heiÃen
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