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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Dengler
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nächsten Zeilen. Ich hoffe, ich kann Dir ein wenig von meinen Gefühlen vermitteln.
     
    Zwei verwandte Seelen haben sich im irdischen Labyrinth gefunden. Ich glaube im Herzen, dass Du ein Teil meiner Seele bist. Schön, endlich einmal auf ein Echo zu stoßen. Zu oft hallte es nicht zurück, in meinem Leben. Alles fing so harmlos an! Ich suchte ein Buch. Auf den Seiten meines Internet-Buchhändlers fand ich das, was mich bis jetzt nicht wieder los ließ.
     
    Ein Liebesbrief, war die Überschrift. Dieser Brief gehörte da nicht hin, ich weiß. Aber er war nun mal da, für kurze Zeit. Warum?
     
    Die Fügungen des Schicksals!
     
    Deine Worte stießen tief in meine Seele, in mein Herz. Ich habe Deinen Brief gleich eingerahmt, weil er mein Herz so sehr berührte.
     
    Ich bin eine außergewöhnliche, hübsche, vielseitig interessierte, facettenreiche und wandlungsfähige Frau.
     
    Jemand Besonderes – findet jemand Besonderen. Ich hoffe, dass es so ist!
     
    Noch mehr von mir, damit Du ein Bild bekommst, wer Dir hier unaufgefordert und für Dich völlig überraschend einen Brief schreibt.
     
    Ich bin sportlich. Sehe mir aber auch gerne schöne Gesichter und Körper anderer an, die mich immer wieder anspornen. Ich halte mich fit mit Aerobic, Radfahren, Rollerbladen und manchmal auch Schwimmen und etwas Ballett; vor allem aber liebe ich das Tanzen. Ich tanze mit Leib und Seele, voller Leidenschaft, aggressiv, gefühlvoll, locker oder erotisch. Vor allem die fassungslosen Bewunderer wie auch Neider geben mir dabei ein gutes Feedback. Leider kann ich meine Leidenschaft nur einmal in der Woche ausleben.
     
    Ich hab‘ viel Temperament, verliere mich aber auch in den Stunden der Ruhe, die ich dann genieße, wie eine Blume die ihre Knospen zeigt.
     
    Ich bin wie Feuer und Wasser, wie Engel und Miststück, lieb und frech, lustig aber auch nachdenklich, sexy und unschuldig. Kannst Du das alles bei einer Frau für gut heißen, toll, dann muss ich mich nicht verstellen. Ich bin es leid, nicht so sein zu dürfen, wie ich bin. Ich bin ein Mensch, der immer nur Liebe suchte, und nie das fand, von dem er in den Gezeiten der Sehnsucht träumte.
     
    Vierunddreißig hart erkämpfte Jahre, suchen viel Gefühl, Romantik, Sinnlichkeit und Gespräche mit Tiefgang, so tief wie der Atlantik.
     
    Ich möchte gerne wissen, wer sich hinter diesem Liebesbrief verbirgt.
     
    Ich weiß, er war nicht für mich ...
     
    Ich könnte noch sehr, sehr viel über mich schreiben, aber es liegt an Dir, ob Du das überhaupt willst.
     
    Es wäre so schön, von Dir zu hören.
     
     
     
    Bis bald, vielleicht.
     
    Liebe Grüße,
     
    Donna
     
     
    Donna legte den Stift zur Seite und sah zu den ausgedruckten Seiten mit Toms Liebesbrief auf. Sie hatte ihn über dem Computer – in einem großen Bilderrahmen – neben das Fenster gehängt.
    Ein Auto unter ihrem offenen Fenster hupte, und Donna erschrak. Sie ließ den Blick wieder zu ihrem geschriebenen Brief gleiten. Sollte sie ihn absenden? War er zu aufdringlich, oder würde er ihn für zu einfach finden?
    Sie las ihn sich einmal, zweimal und noch ein drittes Mal durch, dann lächelte sie. Sie faltete den Brief und steckte ihn in das Kuvert, auf dem sie ihre Adresse bereits vermerkt hatte, und auch Toms, die sie von Shawn erhalten hatte. Donna öffnete die oberste Schublade ihres Schreibtisches und holte ein kleines Bild von sich hervor. Sie steckte es in das Kuvert und klebte es zu.
    Was, wenn ich ihm nicht gefalle?

Kapitel 6
     
     
    9 Jahre zuvor
     
    Die Party war es nicht wert, dort Gast zu sein. Die Leute waren einfältig. Sie erzählten langweilige Geschichten und zeigten nach einigen Gläsern Alkohol ihren wahren Charakter.
    Ihm war es nicht recht, dass er mitfahren musste, doch einen Streit wollte er sich ersparen. Er stieg in den Mercedes ein und fuhr mit. Er liebte sie doch, aber an diesen Abenden – es gab davon drei im Monat – war er nicht glücklich.
    Um kurz nach elf bat er sie zu gehen. Es war stockfinster und der Regen an der Küste hielt weiter an. Es würde noch stürmischer werden, um Mitternacht herum, sagte der Wetterdienst. Sie waren extra wegen dieser Party von Washington, D.C. an die Küste nach Fair Haven gefahren. Ein politischer Freund würde ihr Kommen sehr schätzen, wurde ihm gesagt. Er war ja auch mitgekommen. Sie würden diese Nacht bei Verwandten in Leitch, einige Meilen die Küste hoch, übernachten und dann morgen zurück nach Washington, D.C. fahren. Er setzte

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