Blanche - Die Versuchung
den Füßen hatte, legte er beide Arme um sie und zog sie besitze r greifend an sich. „Mignonne“, flüsterte er und drückte sie, bis kein Blatt mehr zwischen sie passte. „Für einige Sekunden dachte ich, du wärst tot.“
Wahrscheinlich hätte sie jetzt so etwas wie ‚Unkraut vergeht nicht ‘ sagen sollen, aber ihr Blick war von seinen Lippen gefesselt, die sich unaufhaltsam näherten und ihre Lider küssten. Bevor sie reagieren konnte, klingelte ihr Handy. Sie zuckte zusammen, dann friemelte sie das summende Ding u m ständlich aus der Seitentasche ihrer Cargohose. Als sie den Anrufer erkan n te , fluchte sie leise und drückte auf Empfang.
„Ist Antonella bei dir?“, fauchte ein aufgebrachter Enzo.
Dir auch einen schönen Tag, dachte Blanche. „Was willst du?“
„Beantworte meine Frage!“
„Ja, ist sie. War das alles?“
„Nein, das ist nicht alles, dannazione!“ Sie hörte, wie er tief durchatmete. „Jemand fand es witzig , mein altes Hauptquartier in die Luft zu jagen . “
Eine Bombe in seinem Bürogebäude am Rond Point Champs Elysées? Da musste einer echt Eier haben, so eine Nummer zu bringen. Unwillkürlich dachte sie an Sergej, doch das entsprach nicht seinem Stil. „Tut mit leid“, sagte sie trocken. „Aber was hat das mit mir zu tun?“
„Glaubst du , ich bin stupido?“, brüllte er so laut, dass sie das Handy a n starrte.
Das war das Problem mit Enzo. Er konnte so kultiviert auftreten , wie er wollte. Wenn er die Kontrolle verlor, ging jede Noblesse samt seinem öligen Charme so was von baden.
„Das alles fing mit Waynes Tod an“, blaffte er aufgebracht. „Seitdem h a ben wir in Paris einen offenen Krieg!“ Wieder hörte sie ihn tief durchatmen. Danach fügte er etwas ruhiger hinzu: „Ich weiß, dass du irgendwie damit zu tun hast, und wage es nicht , mir zu widersprechen.“ Seine Stimme wurde zu einem dunklen Grollen, bei de m sich die feinen Härchen ihrer Arme aufstel l ten. „Du kommst jetzt sofort mit Antonella in den Club, und dann werden wir uns unterhalten!“
Stand nun ein Papa-ist-böse-Gespräch an, oder was? Er konnte sie mal kreuzweise. „Vielleicht kannst du Nella so rumkommandieren, aber um eh r lich zu sein , interessieren mich deine Befehle einen Scheiß“, gab sie ruhiger z u rück als sie sich fühlte.
„Ach ja?“, fragte Enzo mit trügerischer Gelassenheit. „Dann interessiert es dich womöglich auch einen Scheiß, dass ich gestern unerwarteten Besuch von einem Dämonen Namens Arziel bekommen habe, der große A n teilname an deinen Hochbegabten gezeigt hat. Er will mich zum König von Paris krönen, wenn ich sie ihm ausliefere. Ah, fast hätte ich es vergessen. Dich will er auch.“
Das Telefon glitt aus ihren Händen und fiel zu Boden. „Scheiße!“, fluchte sie und hob es auf.
„Dacht’ ich’s mir doch“, war Enzos Kommentar, als sie sich das Handy wieder ans Ohr presste. „Ich will dich in meinem Büro und zwar pronto!“
Damit beendete er die Verbindung. Blanche starrte auf das Display und schluckte. Dieser Mistsack Arziel bot ihm einen Pakt an, und das am helll ic h ten Tag. Saetan musste großes Interesse an den Kids haben, so viel stand fest.
„Blanche?“
Sie runzelte die Stirn und sah sich um. Außer Marcel, Nella und Ramirez, die sie anglotzten , als wäre ihr ein Horn gewachsen, war niemand im Raum.
„Blanche!“
Ach du Scheiße. Sie schloss die Augen und dachte an ihren Dämon.
„Ja?“
„Wo bist du?“
„Lange Geschichte. Wo bist du?“
„Im Hotel. Ich warte auf dich.“
„Bin gleich da.“
„Gut.“
Als sie die Augen öffnete , starrten die a nderen sie immer noch an. Sie räusperte sich und sah zu Nella. „Pack deinen süßen Hintern in ein Taxi und sieh zu, dass du zu Enzo kommst.“ Nella hatte den Anstand , rot anz u laufen, weil sie einen Befehl von ihrem Boss und Lover missachtet hatte. „Und lass demnächst dein Handy an, ich bin nicht deine verdammte Sekret ä rin“, fügte sie hinzu.
Marcel suchte Ramirez ’ Blick. „Du bringst sie sicher in den Astros Club, verstanden?“
Der Kubaner nickte und verschwand. Hoffentlich, um sich etwas überz u ziehen, sonst würde Nella noch mehr Ärger bekommen.
„Sag Enzo, dass ich nachkomme“, rief Blanche ihr hinterher.
Als Marcel Anstalten machte , sie abermals zu umarmen , wich sie aus. Es mochte lächerlich sein, aber allein der Klang von Beliars Stimme hatte dafür gesorgt, dass sie sich besser fühlte. „Ich, ähm …“ S ie suchte
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