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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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schließlich haben wir die Seiten g e wechselt.“
    „Aber Tchort ist zurückgekehrt“, sagte sie bitter.
    „Hm“, machte er und schwieg einige Herzschläge. „Zumindest sollen wir das glauben.“ Überrascht blickte sie auf, doch er fuhr bereits fort. „Halbd ä monen sind stärker und deutlich widerstandsfähiger als Menschen. Davon abgesehen können sie heilige Stätten betreten und sind aufgrund ihrer He r kunft leichter von Saetans Sache zu überzeugen. Sie wären loyale Untergeb e ne und würden ihm eine Menge Arbeit sparen. Er könnte auf einen Großteil der Familiares verzichten, die sich in der Krise als unzuverlässig entpuppt haben, denn diese reißen nun, da ihre Pakte infrage gestellt sind, scharenwe i se vor ihm aus. Saetan braucht sie, hat aber derzeit nicht genug Dämonen, sie wieder einzufangen und abermals an sich zu binden.“
    Enzo gab ein Geräusch von sich, das wie ein Grunzen klang. Stimmt, dachte Blanche. Im Grunde stand er vor einem ganz ähnliche n Problem. Ihm fehlten Männer, um seine Gebäude ausreichend zu sichern. Die Meh r heit seiner Leute musste er um die Sahnestücke postieren, den Astros Club, die K asinos, sowie die Lagerhäuser mit besonders sensibler Ware, um nur einige zu nennen. Doch Enzo besaß noch eine Reihe Edelbars sowie Wa f fen- und Drogenlager , die außerhalb von Paris lagen. Wenn hier etwas in die Luft ging, sprang keine Versicherung ein. Wie sollte er das auch deklarieren? Fünfhundert Kilo reines Kokain aus Bolivien und dreihundert Kilo Heroin aus Afghani s tan bei Anschlag verbrannt.
    „Früher“, fuhr Beliar fort und legte seine Hände hinter den Rücken, als r e ferier t e er für ein Wissenschaftsmagazin, „hat Wayne sich um die Abtrünn i gen gekümmert.“
    Enzos Brauen fuhren in die Höhe, doch er schwieg.
    „Aber den hat Zoey aus dem Weg geräumt“, ergänzte er und warf Blanche einen Blick zu, der Eisen zum S chmelzen gebracht hätte. Sie schluckte und nickte ihm zu, damit er seine Überlegungen fortsetzte. „Was Saetan im M o ment braucht, ist ein mächtiger Dämon, der Ruhe in das Chaos bringt. D a r um will er den Schwarzen Gott zurückhaben, denn dank meiner Abtrünni g keit steht ein Erzdämonposten zur Verfügung, eine Position, zu der Tchort sich schon lange berufen fühlt.“
    Das machte Sinn. Saetan hatte nichts, das er Beliar anbieten konnte. Bei ihrem Vater sah die Sache anders aus.
    Enzo füllte das geleerte Glas abermals zur Hälfte und nahm einen kräft i gen Schluck. Blanche konnte sich beim besten Willen nicht ausmalen, wie er diese Lawine an Neuigkeiten verdaute. In jedem Fall schien Alkohol dabei eine Schlüsselrolle zu spielen.
    „Der Anschlag auf Chartres“, fuhr Beliar mit tiefer Stimme fort, „lässt die Vermutung zu, dass Tchort sich die Stellung als einer der vier Erzdämonen sichern will. Würde er Saetan eine Armee aus Halbdämonen zu Füßen legen, wäre er im Ha des wieder willkommen.“
    „Aber du glaubst nicht daran“, stellte Blanche fest, die seinen Ton richtig deutete.
    „Keine Sekunde.“
    „Und was glaubst du?“
    Beliars finstere Aura verdichtete sich. „Ich weiß, dass Tchort an den Bl u teid gebunden ist, den er Wayne geschworen hat. Er kann sich nicht g e gen dich stellen, oder dir sonst wie schaden. Selbst Saetan kann keinen Blu t schwur brechen, das gehört zu den unverrückbaren Gesetzen des Unive r sums.“
    „Dieses Universums?“
    „Jedes Universums . “
    „Deswegen kann er aber trotzdem zu Saetan zurückkehren. Ich meine, nur weil er mir nicht den Kopf abrei ß en darf, heißt das noch lange nicht, dass er nicht für den Teufel arbeiten kann.“
    Oder?
    „Und was soll er tun, wenn er von Saet a n den direkten Befehl bekommt, dich zu ihm zu bringen? Er kann sich seiner Anweisung weder widersetzen noch ist er in der Lage , sie auszuführen. Er wäre nutzlos für Saetan, zumal der Teufel nicht weiß, wie viele Schwüre dieser Art Tchort geleistet hat.“
    Da war was dran.
    Enzo setzte sein Glas geräuschvoll auf dem Salontisch ab und stand auf. „Könnt ihr z wei mir mal sagen, warum ich an dieser Unterhaltung teilne h men soll?“
    Blanche und Beliar sahen erst Enzo, dann sich an, doch anscheinend e r wartete er keine Antwort. Er ging vor der holzgetäfelten Wand auf und ab.
    „Was habe ich mit alldem zu tun?“, fragte er niemand bestimmten. „Ich kenne weder diesen Tchort noch stehe ich bei Wayne im Wort.“ Er blieb vor Blanche stehen, die sich ebenfalls erhoben hatte, und fragte

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