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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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Faust. Wer hätte gedacht, dass der gefäh r lichste Waffenschieber, ein erfolgreicher Dr o gendealer und gleichzeitig einer der größten Zuhälter Westeuropas mit einem Distributionsnetz, das von Sizilien bis Amsterdam reichte, Halt aus seinem Gla u ben bezog?
    Die Welt war ein verrückter Ort.
    Enzo richtete sich auf und sah sie an. „Kann ich ihn damit auch zum Te u fel jagen?“, fragte er und hob die Faust mit dem Anhänger.
    Unwillkürlich berührten ihre Fingerspitzen den kalten Stahl des Neck B o wies an ihrem Oberschenkelholster. „Versuch’s doch“, sagte sie drohend, was Enzo zu überraschen schien.
    Beliar lächelte. Einen Moment später stand der Salon in Flammen. Die Wände, der Boden, Möbel – alles brannte lichterloh, selbst die Zimmerdecke wurde wurde vom Feuer verzehrt.
    Enzo schloss die Augen und atmete tief durch.
    Als nächstes stießen Beli a rs knochige Flügel durch den Rücken seines schwarzen Ledermantels , denen kurz darauf pechschwarze Federn wuc h sen . Beliar entfaltete sie zu ihrer vollen Größe und wirkte mehr denn je wie ein Rachegott auf Abwegen.
    Enzo krallte seine freie Hand in die Sessellehne, zuckte ansonsten jedoch nicht mit der Wimper, wofür er in Blanches Achtung ein gewalt i ges Stück stieg. Denn obschon sie Beliars Dämonennummer kannte, standen ihr säm t liche Haare zu Berge. Jeder normale Mensch hätte sich bei diesem Auftritt auf den Boden geworfen und zu einer Kugel zusammengerollt. Was vermu t lich g e nau der Effekt war, den diese Show haben sollte. Wer die Eier hatte, bei diesem Anblick aufrecht stehen zu bleiben, statt sich wimmernd zu Beliars Füßen zu wälzen, hatte den Test bestanden.
    Und Enzo hatte Eier. Er nickte anerkennend und sagte mit einer Stimme, die ein wenig zittrig klang: „Verstehe. Ich nehme an, dass Sie der Patron von diesem Arziel sind?“
    „Ich war es“, grollte Beliar. Er nickte zu Blanche, ohne Enzo aus den A u gen zu lassen. „Jetzt beschütze ich sie. Wer ihr Schaden zufügt, wird die Hölle für Disneyland halten, wenn ich mit ihm fertig bin.“
    Blanche würde die Hölle jederzeit Disneyland vorziehen, aber das behielt sie für sich.
    „Verstehe“, wiederholte Enzo. „Und Sie sind hier, weil …“
    „Er hat Informationen über die Dämonen“, bemerkte Blanche und sah zu Beliar. „Hast du doch, oder?“
    Er nickte und ließ das Höllenfeuer innerhalb eines Wimpernschlags ve r schwinden. Der Raum sah wieder haargenau so aus wie vorher, als hätte es das infernale Flammenmeer nie gegeben. Alles Theater, dachte Blanche und s t ieß leise den angehaltenen Atem aus. Nachdem Beliar seine übliche Form und Größe angenommen hatte, setzte n sich Blanche und Enzo, der noch ein bisschen blass um die Nase war. Er füllte sein Weinglas halb und nahm einen tiefen Schluck. Als er Blanche ein Glas anbot , lehnte sie ab. Sie zog es vor , einen klaren Kopf zu behalten, vor allem , wenn ihre Gegner aus der Unte r welt kamen. Buchstäblich. Sie blickte zu Beliar, der mit dem Rücken zum Kamin stand. Vor seiner Position aus hatte er beide Eingänge im Auge. Kl u ger Dämon.
    „Es sieht so aus, als hätte Saetan vor, Soldaten zu rekrutieren.“ Er sah zu Blanche und ergänzte: „Was den Angriff in Chart r es erklären würde.“
    Darauf runzelte sie die Stirn. „Eine Armee aus Halbdämonen?“
    Enzo schnaubte abfällig. „Hochbegabte, eh?“
    „Hätte ich dir vielleicht sagen sollen, dass es sich um Dämonenkinder ha n delt?“, fuhr Blanche ihn an. Als ob er das geglaubt hätte. Er schien zum gle i chen Schluss gekommen zu sein, denn er murmelte etwas U nverständliches, widersprach jedoch nicht.
    An Beliar gewandt sagte sie: „Aber er hat doch bloß sieben Kinder e r wischt.“
    Tchort, um genau zu sein. Dieser Bastard hatte sich die Kids geschnappt, und sie zu seinem neuen alten Boss gebracht. Bei der Erinnerung bildeten ihre Lippen eine schmale Linie.
    „Sieben Halbdämonen, die ihr volles Poten z ial entwickelt haben, können es mit siebenhundert Menschen aufnehmen“, bemerkte Beliar. „Vor allem aber sind sie ein Anfang, auf den Saetan aufbauen kann.“
    Verwirrt schüttelte sie den Kopf. „Was will er denn mit ihnen? Hat er nicht schon genug Laufburschen?“
    „Saetan steht unter Zugzwang. Er hat zwei seiner mächtigsten Dämonenfürsten verloren, eine Lücke, die er schleunigst schließen muss. Zudem fühlen sich seine menschlichen Diener nicht mehr an die Pakte g e bunden, die Tchort und ich abgeschlossen haben,

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