Blanche - Die Versuchung
Sergejs Bezirke abgesehen, von denen er glaubte, dass sie eigentlich ihm zustanden. Dann musste Zoey einsehen, dass er nicht an zwei Fronten gleichzeitig kämpfen konnte, und hat sich für das kleinere Übel entschieden, seine n Todfeind Sergej.
Während Beliar Enzo in die Einzelheiten einweihte, hatte Blanche Mühe , ihren Ärger zu verbergen. Ihr Dämon hatte die ganze Zeit gewusst, wo di e ses Dreckschwein steckte und hatte nichts gesagt! Er wusste besser als jeder andere , wie dringend sie ihr Magazin in diesen Wichser leeren wollte. Warum hatte er das getan?
Sie würde ihm hier und jetzt keine Szene machen, aber zum Teufel, sie war wütend!
Während sie darüber nachdachte, wie sie Zoey bluten lassen würde, öffn e te sich die Tür zu Enzos Salon, und Marcel trat in seiner ganzen goldenen Pracht ein.
8
D
nter seinem dunkelbraunen Seidenanzug von Uman, trug er ein sandfarbenes T-Shirt mit V-Ausschnitt. Eine perfekte M i schung aus Businessman und Freizeit-Gangster.
Er schenkte Blanche ein betörendes Lächeln und küsste sie auf beide Wangen. Dann wandte er sich an Enzo und nahm ihn zur Seite. Beliar war mit einem Satz bei ihr und stieß ein animalisches Knurren aus. Ein Glück für Marcel , dass er ihren Dämon weder hören noch sehen konnte, denn der Blick des Herrn des Nordens versprach unaussprechliches Leid und ein qualvolles Ende.
Seine Miene änderte sich, als er den Ausdruck ihrer Augen sah. Tatsächlich fiel es ihr schwer, den Schmerz darüber, dass er sie genau wie Wa y ne außen vor ließ, aus ihrem Geist zu verbannen. Dass er ihr nicht vertraute , tat weh. Warum hatte er ihr nicht von Zoeys Versteck erzählt? Oder – wo sie schon mal dabei war – wo er die letzten beiden Nächte verbracht hatte.
Beliar zog sie in eine Fensternische außer Hörweite und drehte sie so, dass sie den b eiden den Rücken zuwandte. Wahrscheinlich , damit Marcel nicht sehen konnte, dass sie ihre Lippen bewegte. Vermutlich auch, um ihn im Auge zu behalten.
„Warum hast du es mir nicht gesagt?“, zischte sie, und konnte nicht ve r hindern, dass sie gekränkt klang.
Beliars Kiefermuskeln spannten sich an. „Blanche, hör mir zu!“
„Warum?“
Seine Augen verdunkelten sich. „Zoey ist nicht wichtig.“
„Vielleicht nicht für dich!“
„Er ist nur ein Bauer auf Saetans Schachbrett, du wirst ihn noch früh g e nug ausschalten. Lass ihn erst seine Arbeit erledigen, dann ist er reif.“
„Ich soll dabei zusehen, wie er Enzo aus der Stadt sprengt?“ Ihre Emp ö rung überraschte sie. Sie schuldete der Lorenzo Familie nichts. Wenn Marcel den Deal mit Enzo abschloss , war sie von der Angel und konnte ihrer Wege gehen. Wahrscheinlich war sie das ohnehin, denn ihre Abmachung galt nicht für einen Abschluss, sondern nur dafür, dass sie Marcel geneigter stimmte. Scheiß auf die Details – sie war ihr eigener Herr, deswegen konnte es ihr schnurzegal sein, wer von diesen Freaks Frankreichs Unterwelt regie r te. Aber das war es nicht. Enzo versuchte zumindest , seinen Laden sauber zu halten. Sergej? Der war aus anderem Holz geschnitzt. Der Sankt Petersbu r ger besaß kein Gewissen , von dem sie wüsste , und war ausschließlich auf Geld und Macht aus. Dabei ging er über Leichen – Berge von Leichen, ohne Unte r schiede zu machen. Gewalt war das einzige Mittel, das er kannte. Wer nicht spurte , wurde gefoltert oder gleich erledigt, sei es , um andere abz u schrecken , oder weil ihm langweilig war. Sergej war ein klassischer Tyrann. Er duldete keinen Widerspruch, stellte sich niemals infrage, und es intere s sierte ihn einen Dreck , was andere brauchten. Zugegeben, sie war auch nicht gerade der selbstlose Typ, aber Sergej? Möglicherweise war er ja ein Vol l blutdämon, und bisher hatte das noch niemand bemerkt.
„Hör mir zu, Blanche!“, unterbrach Beliar ihre Gedanken. „Dazu wird es nicht kommen.“ Seine eindringliche Stimme ließ sie aufhorchen. „Zoey zieht wie ein Komet durch die Stadt. Er schläft jede Nacht woanders. Außerdem wird er von Saetan gestärkt, damit er zu E nde bringt, was er begonnen hat.“
„Aber …“ Weiter kam sie nicht. Beliars Arme schlossen sich wie Stahlseile um ihre Taille, er zog sie fest an sich. Und dann küsste er sie. Ein zartbitt e res Espressoaroma breitete sich in ihrem Mund aus. Sie roch Zimt und atmete tief ein. Mm m , das war gut. Woher wusste er immer so genau, was sie brauchte? Oder war er es, der sich nach ihrem Geschmack gesehnt hatte? Ihre Haut
Weitere Kostenlose Bücher