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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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schließlich abfiel.
    Na also, war das jetzt so schwer?
    In einer fließenden Bewegung zog sie die Beretta INOX aus dem zweiten Oberschenkelholster, ein neues Spielzeug , das Leo ihr vor zwei Wochen mit anderem netten Schnickschnack ins Ritz geliefert hatte. Die INOX im A n schlag drehte sie sich einmal im Kreis und suchte Arziel , doch Beliar war mit ihm auf die zweite Etage verschwunden. Mit routinierter Schnelli g keit lud sie ihre Waffen nach, um ihnen zu folgen, als sich die Fahrstuhltüren mit einem fröhlichen Ding öffneten und ein breit lächelnder Zoey auf der Plattform erschien.
    „Blanche, meine schlafende Schönheit, wie bin ich froh, dass du es einric h ten konntest“, raspelte er mit seiner Huskystimme und trat aus dem Aufzug.
     

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    W
    ie immer trug er Ermenegildo Zegna und sah in seinem stahlblauen Seidenanzug wie aus dem Ei gepellt aus. Jedes Mal , wenn sie sich trafen, wirkte er, als käme er von einer Weinprobe. War ja klar, dass er hier aufkreuzte.
    Ohne nachzudenken leerte sie das Magazin der Beretta, doch dieser Scheißkerl war unglaublich schnell. Außerdem hatte er in den letzten W o chen ein paar Tricks dazugelernt. Kugeln auszuweichen war einem gewöhnl i chen Menschen nicht vergönnt – kein Problem für einen Familiaris, der a n scheinend Saetans neues Schoßhündchen war. Seltsam, wenn man bedachte, dass Zoey bisher so ziemlich jeden Einsatz versemmelt hatte. Andererseits war er ein ausgemachtes Sadistenschwein, eine Eigenschaft , die dem Teufel vermutlich vor Rührung das Wasser in die Augen trieb. Anders konnte sie sich nicht erklären, dass Zoey nicht schon längst mit einem Apfel im Mund an einem Spieß in Saetans Höllenfeuer briet.
    In jedem Fall war er verdammt schnell. Ohne dass sie ihn kommen sah , hatte er sie ratzfatz mit dem Rücken gegen einen Stah l träger gepresst, und fuhr genussvoll mit der Zunge über ihr Gesicht. Das war eine Macke von ihm. Immer , wenn sie sich trafen , schleckte er sie ab, als wäre sie Erdbee r sorbet. Unter anderen Umständen hätte sie sich geekelt, doch Marbueel wählte di e sen Augenblick, um sich zu erheben und torkelnd seinen Kopf zu suchen.
    Großer Gott, das war so was von widerlich.
    Zoey schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein, denn er ließ sich mit der Abschleckerei Zeit. Blanches Handgelenke hielt er über ihren Kopf g e gen einen der Stahlträger gepresst, ihre Beine blockierte er mit seinem Knie. Blanche wusste aus erster Hand, dass Zoey auf einen Kampf mit ihr hof f te. Allein beim Gedanken an eine Prügelei mit seiner Erzfeindin bekam er ve r mutlich einen Ständer, denn bei ihren Auseinandersetzungen floss für g e wöhnlich Blut. Und Zoey stand auf Blut, so viel hatte sie bereits mitbeko m men. Aber er stand auch auf Schmerzen, deswegen war er unglaublich schwer kleinzukriegen.
    Wie es der Zufall wollte , lag Marbueels Ochsenkopf gleich hinter ihm. A l so tat sie das E rste, das ihr einfiel, um Zoey abzulenken. Sie küsste ihn. Und natürlich drängte sich prompt etwas verdammt H artes gegen ihre Hüfte. Na toll, besonders subtil war dieser Loser noch nie gewesen. Kein Essen bei Kerzenschein, keine Blumen – nicht mal einen lausigen Vierzeiler hatte er vorbereitet.
    Eine Mischung aus Erde und Weihrauch ging von ihm aus, was ein bis s chen deplatziert wirkte. Sollte er nicht nach Feuer und Schwefel riechen? Interessante r weise schmeckte er auch so, wie Herbstlaub und Harz, als wäre er davon durc h drungen. Oder von Etwas.
    Blanche biss ihm in die Lippe, und wenn es überhaupt möglich war, wurde er noch härter. E ndlich lockerte sich der Griff um ihre Handgelenke. Doch Blanche war noch nicht am Ziel, er musste glauben, dass sie ihn hier und jetzt wollte. Also wand sie sich seufzend aus seinem Klammergriff, ließ die Hände seinen Oberkörper entlanggleiten und riss ihm das Hemd auf, sodass die Knöpfe wie Popkorn durch die Luft flogen.
    „Ich wusste es“, flüsterte er mit heiserer Stimme an ihrem Ohr. „Du willst mich genauso, wie ich dich.“
    Aber klar doch. Wobei sich das, was sie von ihm wollte, wahrscheinlich fundamental von seinen Wünschen unterschied. Aber das behielt sie für sich.
    Als er in ihren Hals biss , zuckte sie nicht mal, denn Marbueel lenkte sie ab. Nach anfänglichen Koordinierungsschwierigkeiten wankte er nun direkt auf sie zu. Falls er seinen gehörnten Schopf zu fassen bekam, hätte sie ein Pro b lem. Also, noch eins.
    Es half auch nicht wirklich, dass nun in den abgetrennten

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