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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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schloss die Augen, streckte den linken Arm aus und konzentrierte sich auf seinen dämonischen Anteil. Kraft seines Willens zog er mit einem tiefen Atemzug das Dunkle aus sich heraus, mischte die Kälte des Hasses mit der Glut der Leidenschaft, bis er das Heft in der Hand spürte. Seine Lider öffneten sich und er sah dabei zu , wie das Schwert zusammen mit ihm wuchs. Als er die doppelschneidige Dämonenklinge in die Luft schwang, war sie dreißig Zentimeter breit und mehr als drei Meter lang.
    Ein gezackter Blitz erhellte den schwarzen Himmel, und der erste Tropfen traf seinen Nasenrücken. Dann spürte er … sie. Blanche war auf dem Weg zu ihm, und gegen jede Vernunft musste er lächeln.
    Das war sein Mädchen.
    Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte , gab es kein Z urück, und niemand konnte sie davon abhalten. Selbst Miceal gelang es nicht , sie zu bändigen. Deswegen hatte er ihn um Hilfe gebeten und ihre Zusammena r beit als Voraussetzung für den Deal gemacht.
    Kluger Engel.
    Erneut schloss er d ie Augen, während immer mehr Tropfen auf ihn ni e derprasselten. Die Minuten kurz vor der Schlacht gehörten zu den intensiv s ten Momenten seiner Existenz. Er schmeckte den Regen in der Luft, roch das Gewitter und kostete das Leben, als wäre er sich zu m ersten Mal dessen Schönheit bewusst. Die Zeit blieb stehen und konservierte den Augenblick für ihn, damit er sich ewig daran erinnerte. Als hätten sie einen eigenen Wi l len, wanderten seine Gedanken zu seiner ersten Begegnung mit Blanche. Von Anfang an hatte es eine Verbindung gegeben, die er sich nicht erkl ä ren konnte. Zugegeben, sie war seiner Æywyn sehr ähnlich, gleichzeitig unte r schieden sie sich in vielerlei Hinsicht. Obwohl beide leidenschaftliche Frauen waren , besaß Blanche ein inneres Leuchten, das selbst ihn immer wieder überraschte. Woher kam diese Energie? Und wie konnte sie sich i n nerhalb dieser kurzen Zeitspanne so tief in sein Leben bohren? Lag die A n ziehung womöglich an ihrem Dämonenblut? Nein. Die Bindung an seine Bàn Lumez ging weiter. Vom ersten Augenblick hatte er das Gefühl gehabt , auf den Grund ihrer Seele zu schauen.
    Als der Donner über ihm grollte , legte sich mit einem Mal Schwere über ihn, denn er kündigte die Ankunft seiner Feinde an. Doch die bevorstehende Schlacht war nichts, das er fürchtete, im Gegenteil. Erst im Kampf w eiß man das Leben zu schätzen, denn man begreift, wie schnell man es verlieren kann. Was ihn bedrückte , war die Tatsache, dass er seine Gefährtin vermu t lich nicht mehr sehen würde.
    Blanche, dachte er, dann hob er das Schwert und schrie der Höllenbrut ein einziges Wort entgegen: Ascloneti! Auf die Knie! Und sie gehorchten, sie ha t ten keine Wahl.
     

     
    Der Rückweg verlief sogar noch zügiger, denn zu ihrer nicht unbeträchtl i chen Überraschung vertraute sie ihren neuen Fähigkeiten. Wie es aussah , waren Notsituationen doch für etwas gut. Zumindest beschleunigten sie die Dinge. Leider war sie nicht imstande , ihr neu entdecktes Element zu kontro l lieren. Der Sturm folgte ihr wie ein treuer Hund, und machte es ihren Fei n den unmöglich , sie nicht zu bemerken.
    So viel zum Thema anschleichen.
    Es war kein Kunststück , die dunkle Energie zu orten, die mit de n Mächten des Bösen einherging. Sie hing wie ein Tiefausläufer über Paris, d er sich um den Eiffelturm schlang. Je näher man seinem Zentrum kam , desto schwier i ger wurde das Atmen. Ozon.
    Die eiserne Lady zu verfehlen , war ebenfalls ein Ding der Unmöglichkeit. Sie blinkte unverdrossen vor sich hin, während Blanche ein gepfeffertes Unwetter zu ihr trug. Je näher sie dem Wahrzeichen von Paris kam, desto stärker verdichtete sich die dunkle Energie, die nun nach ihr zu greifen schien. Das Böse konnte ihre Anwesenheit spüren.
    Falls es einen Grund gab , die drei Großfürsten ausgerechnet an diesem auffälligen Ort zu locken, so kannte sie ihn nicht. Beliar war nicht gerade das, was sie eine Plaudertasche nennen würde – er weihte sie nur selten in seine Motive ein. Aber wie alle Dämonen hatte er einen Plan, und tat nie etwas ohne Grund. Was immer der tiefere Sinn dieser Aktion war, er erschloss sich ihr nicht. Möglicherweise war dies ein bekannter Dämonentreffpunkt, oder es befand sich ein weiteres Tor in der Gegend, was wusste sie schon.
    Beliar zu finden , war nicht weiter schwer. Er hatte ein Vielfaches seiner u r sprünglichen Gestalt angenommen und maß nun acht oder neun Meter. Gütiger Gott,

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