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Blanche - Die Versuchung

Blanche - Die Versuchung

Titel: Blanche - Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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alle in Gefahr!“
    So redete eine Frau, die zurückgewiesen wurde, und das nie verwunden hatte, dachte Blanche, für die langsam alles einen Sinn ergab – sogar Cams Hass auf sie. Sie war eifersüchtig auf das Mädchen, das Andrej nicht verge s sen konnte. Blanche war es einerlei, ob er sie auf Miceals Auftrag hin b e schützt hatte oder ob es sein eigener Impuls gewesen war. Denn egal, was es am Anfang war, die Jahre hatten sie zu unzertrennlichen Freunden g e schmiedet. Blanche wusste ohne den Hauch eines Zweifels, dass Andrejs Gefühle für sie echt waren, aufrichtig. Allerdings nicht so, wie es offensich t lich bei Camille angekommen war. Andrej war für sie wie ein großer Br u der gewesen. Das G leiche galt für ihn. Er hatte nie etwas and e res als eine Schwester in ihr gesehen – du liebe Zeit, sie waren Kinder , als sie aufeina n dertrafen, und Kinder, als sie getrennt wurden. Sie elf, er vie r zehn. Zehn Jahre waren seitdem vergangen, und nun erfuhr sie, dass er lebte. Oder e r laubte sich Camille einen grausamen Scherz, um sich zu rächen? Unbeha g lich räusperte sie sich. „Tja, anscheinend hat seine Suche ein Ende gefunden. Wo ist er?“ Wo hatte Cam ihn verloren?
    „Als er hörte, dass du wieder in Paris bist, hat er unser Lager von Clermont-Ferrand hierher verlegt, wo er in den letzten beiden Jahren gesucht hat.“
    „In Clermont-Ferrand?“
    „In der Schweiz . Wir hatten unser Basislager in Clermont und Lyon. Er ist immer wieder rüber und hat Erkundigungen eingezogen. Aber Miceal hat ihm keine Zeit gegeben, dich zu suchen, anscheinend wusste dieser Dreck s engel die ganze Zeit , wo du gesteckt hast.“
    Das hier wurde besser und besser. Wenn sie Miceal das nächste Mal traf, konnte er sich warm anziehen. Und eben den würde sie als N ächstes aufs u chen. Dieses Theater dauerte ohnehin schon zu lang e , aber Camille war noch nicht fertig.
    „Drei Wochen hat er diese verdammte Stadt nach einem Lebenszeichen von dir durchkämmt, bis der Ruf aus Chartres kam.“
    Sollte das ein Witz sein?
    „Wir hatten das Team gerade aufgeteilt, als sich diese Schwarze Pest A n d rej geschnappt hat.“
    Blanche gab sich alle Mühe, eine unbewegte Miene zu bewa h ren. Ihr Freund gehörte zu den sieben Kindern, die Tchort mitgenommen ha t te? Wobei Kind auf Andrej wohl kaum zutraf, er musste … Sie rechnete. Wenn er noch lebte , war er jetzt vierun d zwanzig, drei Jahre älter als sie.
    „Und mittlerweile weiß ich, dass es eine Verbindung zwischen dir und di e sem Dämon gibt.“ Cam trat einen weiteren Schritt vor, sodass sie sich fast berührten. „Keine Ahnung, was da läuft“, zischte sie , „aber ich will Andrej zurück. Miceal hat ein Auge auf dich geworfen, das ist mir schon lange klar. Wenn du ihn darum bittest, wird er dir helfen. Oder du suchst diesen D ä mon auf eigene Faust, das ist mir schnuppe. Aber bring Andrej zurück, sonst   …“
    „Sonst was?“
    „Sonst kümmere ich mich um deine kleine Freundin – wie hieß sie noch gleich, Nella?“
    Okay, das war’s. Genau das war der Grund, dass Wayne ihr jahrelang ei n gehämmert hatte, sich niemals auf irgend eine Art von Beziehung einzula s sen, bei der Gefühle im Spiel waren. Denn wenn man jemanden mochte , war man angreifbar.
    „Diejenigen, die du liebst, holen sie sich zuerst“, hatte Wayne gesagt. D a mals wusste sie noch nicht, dass er von seiner Frau und Tochter sprach, die Zoeys Vater, Victor Petrow, ermorden ließ.
    Blanche schloss die Lücke zwischen ihnen und packte Camille am Hals. „Hast du eigentlich in den letzten Jahren nicht aufgepasst?“, flüsterte sie. „Weiß du nicht, wer ich bin?“
    „Eine Söldnerin“, röchelte Cam.
    Blanche zog Camille dicht an sich heran und wisperte: „Braves Mädchen. Und Söldnern kann man nicht trauen, denn die sind schwer zu kontrollieren. Sie spielen in keinem Team und fühlen sich nirgendwo zugehörig. Aber a n statt von Stümpern zu lernen , hatte ich den Besten.“ Wayne. „Du würdest Augen machen, wenn du wüsstest, was er mir alles beigebracht hat.“
    Cam versuchte , sich zu befreien, doch Blanche griff umso fester zu.
    „Einmal brauchte einer seiner Auftraggeber eine bestimmte Information, und die musste er aus jemandem herausholen, bevor Wayne ihn erledigen konnte.“
    Sie erinnerte sich mit Schaudern daran. Der Mann hatte fast drei Tage durchgehalten, bevor er schließlich den Namen des Verräters preisgab. Wa y ne hatte diesen Job gehasst, und nahm danach nichts mehr

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