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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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einfach suchen gehen?«, sagte Allbeury eindringlich. »Denn wenn wir sie nicht sehr schnell finden, Mike, habe ich Angst, was passieren wird.«
    410
    94.
    ie Tower Bridge war hochgezogen, als Lizzie und Clare D aus dem Shad Tower kamen. Lizzie hörte die große, rothaarige Frau leise vor sich hinfluchen. Doch als sie die St.-
    Saviours-Fußgängerbrücke überquert hatten, um das Design-Museum herum und hinunter zur Shad-Thames-Gasse gelaufen waren – stets bemüht, auf dem Kopfsteinpflaster nicht auszurutschen –, war das große Schiff, für das man die Brücke hochgezogen hatte, bereits darunter hindurchgesegelt und die Tower Bridge binnen weniger Augenblicke wieder
    heruntergelassen.
    »Wäre es nicht besser, ein Taxi zu nehmen?«, fragte Lizzie und spähte in die Dämmerung.
    »Sehen Sie eins, das frei ist?«, fragte die andere Frau ein wenig schnippisch.
    Lizzie fühlte sich erschöpft. »Ich glaube, ich kann nicht allzu schnell laufen«, sagte sie. »Tut mir Leid.«
    Clare Novak nahm ihren Arm. »Ich helfe Ihnen.«
    Lizzie war die körperliche Nähe nicht unbedingt angenehm, aber sie widersprach nicht. Sie fühlte sich in diesem Augenblick, hier draußen im Wind, zwischen den vielen Menschen und dem dichten Verkehr um sie herum, so schwach, dass sie Unterstützung gebrauchen konnte.
    »Warum haben Sie denn nicht angerufen, statt mich abholen zu kommen?«, fragte sie.
    »Robin hatte den Anrufbeantworter eingeschaltet«, sagte Clare Novak, »und ich wollte nicht einfach nur eine Nachricht hinterlassen, falls Sie nicht drangehen.«
    Lizzies Verwirrung wuchs. Sie war sich nicht mehr sicher, ob es klug war, mit dieser energischen Frau, die eine Freundin von 411
    Robin sein mochte, für sie aber eine völlig Fremde war, irgendwohin zu gehen.
    Sie überquerten die Brücke und bogen an der Ampel in die East Smithfield ab. Die Straßen waren verstopft von Autos und Fußgängern. Clares Hand lag nach wie vor an Lizzies Ellbogen, und Lizzie, die sich auf unvertrautem Territorium befand, fühlte sich orientierungslos und durch die Nähe der anderen Frau bedrängt.
    »Ist es noch weit?«, fragte sie außer Atem.
    »Nicht sehr.«
    »Ich weiß immer noch nicht, was passiert ist.«
    »Sie machen sich Sorgen, nicht wahr?«, sagte Clare Novak.
    »Natürlich.«
    »Es wird ihm bald wieder gut gehen«, sagte die andere Frau.
    »Ich bin Krankenschwester und habe mich um ihn gekümmert.«
    Lizzie zog ihren Arm weg und blieb stehen.
    »Was ist los?« Clare blieb ebenfalls stehen.
    »Ich muss kurz verschnaufen.« Lizzie versuchte, wieder zu Atem zu kommen – und sie hatte das Bedürfnis, die Kontrolle zu übernehmen.
    »In Ordnung«, sagte Clare.
    »Jetzt erzählen Sie mir bitte, was passiert ist.«
    »Eine Schlägerei«, sagte Clare rundheraus.
    »Eine Schlägerei?« Lizzie blinzelte. »Mit wem?«
    »Mit Mike«, sagte die andere Frau, »meinem Mann.«
    Lizzie war sicher, dass sie den Namen Mike Novak schon einmal gehört hatte – von Robin wahrscheinlich –, aber sie erinnerte sich nicht, in welchem Zusammenhang.
    »Können Sie jetzt weitergehen?«, fragte Clare.
    Ein Mann und zwei Frauen liefen um sie herum, um auf dem Bürgersteig weitergehen zu können; sie schwatzten lebhaft, und 412
    ihre Normalität beruhigte Lizzie ein wenig.
    »Ja«, sagte sie. »Alles in Ordnung.«
    »Es ist nur, weil ich ihn nicht zu lange alleine lassen will«, sagte Clare. »Robin, meine ich.« Sie bedachte Lizzie mit einem freundlichen Lächeln. »Sie fühlen sich nicht besonders, nicht wahr? Nehmen Sie wieder meinen Arm.«
    »Es geht schon«, sagte Lizzie und ging weiter.
    »Manchen Menschen ist die Nähe zu Fremden unbehaglich«, sagte Clare und lief neben ihr. »Ich kenne das von meiner Arbeit als Krankenschwester.«
    Clares Schritte wurden größer, und Lizzie musste die ihren beschleunigen. Die körperliche Schwäche war untypisch für sie, obwohl sie zugeben musste, dass sie nach der Operation nie mehr ganz die Alte geworden war.
    Operation, schnaubte sie innerlich und fühlte sich elend. Sie beschleunigte ihre Schritte.
    »Ich glaube, Robin ist ebenso aufgeregt wie verletzt …«
    »Warum haben Ihr Mann und er sich gestritten?«, unterbrach Lizzie.
    »… und ich weiß, dass er eine Schwäche für Sie hat, Lizzie.
    Offen gesagt war das der eigentliche Grund, warum ich Sie holen wollte. Weil ich hoffe, dass er auf Sie hört und Mike nicht verklagt.«
    Clare bog links ab. Lizzie warf einen Blick auf das Straßenschild: Dock Street.
    »Mike ist

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