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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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tastete nach seiner Hand. »Ich liebe dich auch.«
    Sie hielt inne. »Also, tust du’s?«
    »Ich weiß nicht.« Novak hasste es, sie zu enttäuschen. »Sie hat nicht um Hilfe gebeten.«
    »Die Mutter, meinst du«, sagte seine Frau. »Das Kind auch nicht.«
    »Das Kind kann ja auch nicht, oder?«
    »Ganz genau«, sagte Clare noch einmal.
    Dann schliefen sie ein, doch Novak erwachte, als er Clare in einem Albtraum stöhnen hörte. Als er die Nachttischlampe anknipste, sah er Tränen auf ihren Wangen, und der Anblick schockierte ihn.
    »Geht es dir gut?«, fragte er sie am nächsten Morgen, als sie sich anzogen.
    »Bestens. Jetzt, wo ich weiß, dass du diesem kleinen Mädchen zu helfen versuchst.«
    »Ich sagte, ich weiß es noch nicht.« Novak zog den Reißverschluss seiner Hose hoch.
    »Ich wüsste nicht, was es schaden könnte«, Clare trug ein wenig grauen Lidschatten auf, »die Patstons ein bisschen unter die Lupe zu nehmen.«
    Er sah sie an. »Wolltest du nicht genau solchen Dingen entkommen, als du in der Notaufnahme gekündigt hast?«
    Clare setzte sich auf den Bettrand. »Ich mache mir Gedanken um die Frau, Mike. Wenn wir nicht versuchen, ihr zu helfen, mache ich mir nur noch mehr Sorgen.«
    »Und wenn ich herausfinde, dass es sehr schlimm ist, und wir trotzdem nichts tun können?«
    »Darum geht es Robin aber doch, oder?«
    Novak setzte sich neben sie und blickte ihr in die Augen.
    »Ist es nicht so?«, beharrte sie. »Kümmert er sich nicht um 131
    Frauen, die anders keine Hilfe finden?«

»Auch Robin kann nicht jedem helfen«, sagte Novak.
    »Aber er kann es zumindest versuchen.« Clare hielt inne.
    »Sieh sie dir nur mal an, Mike. Bitte.«
    Novak betrachtete Clare. In diesem Augenblick war nichts Zerbrechliches an ihr.
    »Bitte«, sagte sie.
    Er lächelte. »Gib mir die Adresse.«
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    20.
    ie gesamte Lizzie Piper Roadshow versammelte sich zum D ersten Mal am Sonntag, dem achtundzwanzigsten Juli in Vienne, südlich von Lyon. Lizzie und Susan waren von London hergeflogen und in einem Miet-Peugeot zu dem Haus am Stadtrand gefahren, das der Essen-und-Trinken- Kanal angemietet hatte. Richard Arden, der Produzent, Bill Wilson, der Regisseur und Gina Baum, die Regieassistentin, waren zwei Tage vorher im Eurostar nach Frankreich gereist und trafen am selben Tag wie Lizzie und Susan in einem Miet-Citroën ein. Das Team – eine ganze Horde, stellte Lizzie mit einem Anflug von Panik fest – kam später am Abend mit einem Minibus und einem Lkw, aus dem tonnenweise Equipment ausgeladen wurde.
    »Wer sind die alle?«, flüsterte Lizzie Susan zu.
    »Hab nicht die leiseste Ahnung.«
    »Ich dachte, Richard sagte etwas von einem ›intimen‹
    Arbeitsumfeld.«
    »Vielleicht stimmt das ja auch«, meinte Susan zweifelnd.
    »Vielleicht sind einige von denen nur hier, um beim Ausladen zu helfen.«
    Eine Stunde später rief Lizzie in Marlow an und sprach zuerst mit Gilly, die ihr erzählte, dass sie und die Kinder wohlauf und voller Vorfreude waren; sie würden in weniger als einer Woche mit Christopher abreisen, um die Roadshow in San Remo zu treffen.
    »Christopher ist hier«, sagte Gilly. »Bleib dran.«
    »Wie geht es meinem Star?« Seine Stimme klang herzlich.
    »Der Star ist starr vor Angst.« Lizzie senkte die Stimme. »Ich bin nicht sicher, ob das hier das Richtige für die Kinder ist. Was, wenn das alles zu viel wird?«
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    »Jack sitzt schon auf glühenden Kohlen.«
    »Es ist nicht nur Jack, um den ich mir Sorgen mache. Sophie ist noch so klein.«
    »Sophie ist sieben und sehr flexibel, wie alle unsere Kinder.«
    Christopher war in seiner typischen, fröhlichen, optimistischen Stimmung. »Du machst dir unnötige Sorgen, Liebling.«
    »Ich sage ja nur, dass du darauf vorbereitet sein solltest, das Ganze abzublasen, falls nötig.«
    »Wir werden gar nichts abblasen müssen«, sagte Christopher.
    »Im schlimmsten Fall bleiben die Kinder und ich im Hotel und verbringen einen ganz normalen Urlaub, während du schuftest.«
    »Das ist ja alles schön und gut.« Lizzies Panik war nur wenig gedämpft. »Aber ich weiß nicht mal, ob ich mit alldem hier zurechtkomme.«
    »Das ist doch Unsinn«, sagte Christopher. »Du würdest das auch auf dem Kopf stehend schaffen.«
    »Ich freue mich, dass du so denkst.«

    Sie schaffte es. Sobald die Fernsehleute alles aufgebaut hatten und nachdem Lizzie, Susan, Arden und Wilson genau besprochen hatten, was sie im Laufe der nächsten Tage tun würde, fühlte sie sich

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