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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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entspannter.
    »Einen halben Tag frei«, verkündete Arden, »um ein Gefühl für diesen Ort zu kriegen.«
    »Nicht viel Zeit, um die Ausgrabungsstätten zu besichtigen«, sagte Susan.
    Die Tatsache, dass Vienne zu den bedeutendsten Fundstätten antiker römischer Gebäude in Frankreich zählte, hatte bei Lizzies Entscheidung für die Stadt als erstem Drehort mit eine Rolle gespielt. Ursprünglich hatte sie gehofft, sie könne ihre erste Fernsehküche in einem der alten Stadthäuser einrichten, die man im Distrikt Saint-Roman-en-Gal ausgegraben hatte, und 134
    in antiken (oder zumindest antik aussehenden) Gefäßen kochen.
    Allerdings hatte sich herausgestellt, dass die
    Versicherungsauflagen, selbst wenn man ihnen die Erlaubnis erteilt hätte, beängstigend gewesen wären.
    Abgesehen davon, dass die unmittelbare Umgebung eine reiche Auswahl an fantastischen Drehorten für die Film-Einspieler bot, war auch die Nähe zu Lyon für Lizzie ein wichtiges Kriterium gewesen. Lyon galt vielen Kennern als gastronomische Hauptstadt der Welt und war überdies als Heimat von La Pyramide zu Ruhm gekommen: dem Restaurant des verstorbenen Fernand Point, ein legendärer Koch, dessen Küchenphilosophie seit vielen Jahrzehnten ungebrochen ganze Heerscharen von Küchenchefs inspirierte.
    »Zu wenig Zeit«, sagte Lizzie am Ende des ersten von drei vorgesehenen Drehtagen zu Susan. »Ich weiß gar nicht, wie wir das schaffen sollen.«
    »Verfall nicht wieder in Panik«, erwiderte Susan und schenkte ihr einen Cognac aus Ardens großzügigem Vorrat ein. »Du weißt genau, dass ihr es schafft.«
    »Aber bisher haben wir nichts weiter getan, als über den Markt zu laufen und die Küche auszustatten.«
    »Sodass ihr wahrscheinlich morgen das ganze Ding in einem Rutsch abdrehen könntet, wenn es hart auf hart käme.«
    »Vielleicht wenn alles live wäre, und das möge der Himmel verhüten«, sagte Lizzie. »Aber wenn der heutige Tag ein Maßstab war, wird aus jeder Pfefferschote, die ich mahle, eine eigene Produktion.«
    Susan lachte. Sie war an diesem Morgen mit auf dem place du marché gewesen, als Wilson, der mit einer kleinen, mobilen Kameraeinheit die ersten Aufnahmen gemacht hatte, darauf bestand, dass Lizzie denselben Pfirsich nicht weniger als fünf Mal kaufte, bevor er zufrieden war.
    »Du musst das so sehen, Lizzie: Wenn es darum geht, jeden 135
    Abend dein Tagebuch zu schreiben, bringt das, was schief geht, viel mehr Spaß als alles, was mühelos von der Hand geht.«
    »Ich weiß nicht, ob Richard sich auch so darüber freuen kann, wenn alles in einer Katastrophe endet.« Arden hatte Lizzie bereits zwei Lektionen über die Themen Tageslicht-Verschwendung und Budget erteilt.
    »Nichts wird in einer Katastrophe enden«, sagte Susan. »Trink deinen Cognac.«
    »Susan Blakes Allheilmittel«, sagte Lizzie. »Alkohol.«

    Das Haus, in das man sie einquartiert hatte, hätte unter normalen Umständen geräumig und luftig gewirkt, doch bei diesen vielen Leuten – plus die gesamte Ausrüstung und die Scheinwerfer –
    wurde die Atmosphäre rasch beengt. Nachdem Lizzie an den Außendrehorten, wo sie nur Ware ausgesucht und sich wie eine normale Touristin verhalten hatte, beinahe schon professionell vor der Kamera gestanden hatte, spannten ihre Nerven sich sofort wieder zum Zerreißen an, als es daran ging, in dem großen Küchen-Fernsehstudio die einleitenden Worte zu sprechen.
    »Ferdinand Point war der Meinung, dies seien die Stars sowohl in der Küche als auch auf der gedeckten Tafel.«
    Sie blickte vom unbeirrbaren Auge der Kamera hinunter auf das mittlerweile viel zu warme Huhn und die zwei Körbe Gemüse.
    »Wenn seine Zutaten so waren, wie er sie wollte – erntefrisch und von bester Qualität –, empfand er es als geradezu kriminell, die Kunst des Kochens dafür zu missbrauchen, ihren essenziellen Geschmack zu verfälschen. Alles, was Monsieur Point in einem Gericht vereinte, musste …«
    Irgendwo im Haus klingelte ein Telefon.
    »Scheiße«, sagte Bill Wilson.
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    »Cut«, sagte jemand anders.
    Das Telefon verstummte, und Lizzie wartete auf ihr Zeichen.
    »Action.«
    »Alles, was Monsieur Point in …«
    »Cut«, sagte Wilson.
    Lizzie schirmte ihre Augen gegen die Scheinwerfer ab.
    »Was hab ich gemacht?«
    »Du glänzt ein bisschen, Liebes«, sagte der Regisseur.
    »Kann jemand sie abpudern?«, rief er laut; dann wandte er sich wieder mit gesenkter Stimme an Lizzie: »Alles okay?«
    »Ganz schön heiß hier«, sagte sie.
    »Das

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