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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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beugte sich vor, um ihn zu umarmen. »Und du?«
    »Nicht schlecht«, sagte er. »Nur dass Sophie sich im Flugzeug übergeben musste.«
    »Hat sie?« Lizzie blickte über die Schulter, um ihre Tochter anzusehen, als Gilly mit einem Handtuch über dem Arm aus einem der Schlafzimmer kam.
    »Hi, Gilly. Geht es dir gut?«
    »Sehr gut, danke.«
    »Ich hasse fliegen«, sagte Sophie.
    »Aber jetzt geht es dir besser, nicht wahr, mein Schatz?«
    Lizzie sah es an den rosigen Wangen ihrer Tochter.
    »Was für wundervolle Zimmer.« Gilly ging zu Jack an den Balkon und legte ihm leicht eine Hand auf die Schulter. »Und dieser Ausblick.«
    »Es ist toll«, sagte Jack.
    »Alle sind zufrieden, wie ich sehe«, sagte Christophers Stimme. »Hallo, Star.«
    Lizzie drehte sich um und sah ihren Mann im Türrahmen stehen. Er trug Jeans und ein kurzärmliges weißes T-Shirt und sah umwerfend aus. In diesem Augenblick wünschte sie sich, wie so oft, einen Weg finden zu können, seinen Fehler zu beseitigen und sich nur auf das Gute in diesem Mann zu konzentrieren.
    »Hallo, Christopher.« Sie ging zu ihm und küsste ihn auf die Wange, als er sich zu ihr herunterbeugte. »Wir sind alle sehr 140
    zufrieden, glaube ich. Du hast uns diesmal richtig verwöhnt.«
    »Wo sind die anderen?« Er legte den Arm um sie.
    »Susan wohnt zwei Stockwerke unter uns.« Lizzie entzog sich ihm diskret, setzte sich aufs Sofa und blickte Sophie an, die die Speisekarte des Zimmerservice studierte. »Komm her, erzähl mir von deiner Reise, Sophie.«
    Doch ihre Tochter ignorierte sie, und sie wandte sich wieder an Christopher. »Richard wohnt auch hier. Und ich glaube, Bill Wilson, der Regisseur, und seine Assistentin Gina kommen ebenfalls.«
    »Was ist mit dem Rest des Teams?«, fragte Edward, der alles über Fernsehproduktionen verschlungen hatte, seit er von der Reise wusste.
    »Sie wohnen in einem anderen Hotel«, sagte Lizzie und versuchte sich an den Namen zu erinnern.
    »Hotel Paradiso«, soufflierte Christopher.
    »Warum nicht hier?« Edward war enttäuscht, denn in seiner Fantasie hatte er bereits dicke Freundschaft mit Kameramännern und Tontechnikern geschlossen.
    »Hier kostet’s zu viel Schotter«, erklärte Jack seinem Bruder.
    »Ich hab Hunger«, meldete Sophie sich zu Wort.
    »Ich auch«, sagte Jack.
    Sophie kam mit der Karte zu ihr. »Daddy sagt, du wirst jetzt berühmt.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Lizzie.
    »He, du bist jetzt schon ein bisschen berühmt, Mom!«, sagte Edward.
    »Nicht so berühmt wie Dad«, bemerkte Jack.

    Am nächsten Drehort, einer cremefarbenen Villa, die Gina Baum zufolge einst einem russischen Aristokraten gehört hatte, 141
    bastelten Lizzie und die Roadshow-Crew mühsam den zweiten Teil der Reihe zusammen. Zuerst wurde Lizzie beim Einkaufen gefilmt: Gemüse auf dem mercato in La Pigna, einer Altstadt mit malerischen Gassen und steilen Treppen, die Lizzie auf Bill Wilsons Bitte ihre Körbe mit Tomaten, Artischocken, Pilzen, Auberginen und frischen Kräutern hinauf und hinunter schleppte. Der Fisch kam aus einem hübschen Dorf namens Cervo, und der einheimische Wein, der Rossese , aus den Weingärten um Dolceacqua. Das Team blieb auch anschließend noch zusammen und besuchte verschiedene Orte, die Lizzie in den letzten paar Monaten ausgewählt hatte, um Mini-Segmente zu filmen, auch wenn sie wusste, dass viele dem Schneidetisch zum Opfer fallen würden: das Schloss Doria, in dem es angeblich spukte; eine russischorthodoxe Kirche mit den Gräbern blaublütiger emigrés; eine Stadt, die mehr als ein Jahrhundert zuvor durch ein Erdbeben zerstört worden war; die Rosen- und Nelken-Gärten von Ventimiglia und, in San Remo selbst, das städtische Kasino.
    »Allmählich bekommst du Spaß an der Sache, nicht wahr?«, bemerkte Christopher am Ende des zweiten Tages, als sie sich bei einem Cognac in der Pianobar zum ersten Mal unter vier Augen sprachen.
    »Ja«, gestand Lizzie trotz ihrer Erschöpfung. »Ich glaube, in Vienne war ich so beschäftigt damit, nervös zu sein, dass ich ganz vergessen habe, mein Privileg zu genießen, eine so einmalige Sache angeboten zu bekommen.«
    »Vielleicht bleibt es ja gar keine einmalige Sache«, sagte Christopher.
    »Oh, das glaube ich aber doch. Und selbst wenn nicht – das erste Mal ist immer am aufregendsten.«
    »Schön, dass du so empfindest«, sagte er. »Ich habe gesehen, welche Anspannung du im Vorfeld aufgebaut hast.«
    »War es schwierig mit mir?«
    142
    Christopher nippte am

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