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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Frau unbedingt am Apparat halten.
    »Ja. Wie lange wird es wohl noch dauern?«
    Novak kam durch die Eingangstür des Büros geschlendert, eine braune Papiertüte in der einen Hand, einen Standard in der anderen.
    »Joanne Patston für dich, Mike«, sagte Clare laut, dass die Frau am anderen Ende der Leitung es hören konnte.
    »Prima.« Er ließ die Tüte und die Zeitung auf den Tisch fallen 172
    und nahm den Hörer.
    »Mrs Patston, ich freue mich, von Ihnen zu hören.«
    173
    27.
    ir haben ihn.«
    W Constable Pete Jackson ließ seine Stimme
    triumphierend durch das fast leere Verhörzimmer
    dröhnen, als er hereinkam. Dann sah er, dass Helen Shipley telefonierte, und blieb stehen.
    Helen beendete das Gespräch. »Was ist?«
    »Doktor Patel hat gerade angerufen«, sagte Jackson.
    »Sie konnte es nicht abwarten.« Die Wangen des rotblonden Constable waren vor Aufregung fast so rot geworden wie sein Haar. »Das Fax müsste gleich reinkommen.«
    »Komm schon, Pete«, sagte Helen. »Mach es nicht so spannend.«
    »Es ist alles da. Das Blut ist von Lynne, und auf dem Stofflappen haben wir einen deutlichen Fingerabdruck – was für ein dämlicher Hund!«
    »In Ordnung«, sagte Helen.
    »Ist das alles?« Jackson ärgerte sich über ihre mangelnde Begeisterung.
    »Nein.« Helen blickte finster in ihre geöffnete
    Schreibtischschublade. »Das sind tolle Neuigkeiten.«
    »Aber?«
    Sie schaute wieder zu ihm hoch. »In seiner eigenen Garage?«
    Der Constable zuckte mit den Achseln. »Wie ich schon sagte, ein dummer Hund.«
    »Niemand ist so dumm, Pete.« Helen hielt inne. »Wir sind nicht so dumm. Die Garage wurde durchsucht.«
    »Ich weiß.« Jacksons Freude erlosch bereits. »Das war auch 174
    das Erste, das Mrs Wakefield sagte.«
    Nur dass sie es vorwurfsvoll, nicht skeptisch gesagt hatte. »Ich dachte, eure Leute hätten die Garage durchsucht.«
    Verständlich. Den rauchenden Colt direkt vor der Nase und trotzdem übersehen. Wegen solcher Dinge konnten Köpfe rollen.
    Chief Kirby war der Ansicht, die Geschichte stimmte, als Helen etwas später zu ihm ging, obwohl ihm das Szenario, in dem Bolsover den Stein und den Lumpen bis nach der polizeilichen Durchsuchung woanders versteckt hatte, bei weitem lieber war.
    »Aber er hätte die Sachen doch einfach wegwerfen können«, sagte Helen. »Sie irgendwo, Meilen entfernt, in eine Mülltonne stecken oder vergraben können … oder den Stoff verbrennen und den Stein abwaschen können, um ihn bei jemandem in den Steingarten zu werfen.«
    »Oder ihn verstecken, bis wir die Suche einstellen.«
    Kirby ließ sich nicht beirren. »Menschen tun alle möglichen seltsamen und dummen Dinge, Helen, das wissen wir doch.« Er hielt inne. »Besonders panische Männer, die ihrer Frau den Schädel eingeschlagen haben und kaum wissen, wo sie sich selbst verstecken sollen, ganz zu schweigen von ihrer Mordwaffe.«
    »Ich weiß nicht, Sir«, sagte Helen. »Für mich stinkt die Sache.«
    »Ach was«, sagte Kirby und winkte ab. »Wir wussten von Anfang an, dass Bolsover der Täter ist, und jetzt haben wir das Seil, mit dem wir ihn hängen können.«
    Gott sei Dank nicht im wörtlichen Sinn, dachte Helen mit einem Anflug von Übelkeit. Obwohl Trevor Kirby natürlich Recht hatte: Der mit dem Stofflappen umwickelte Stein war genau das, was sie gesucht hatten – perfekt, um die losen Enden 175
    des Falls zu verknüpfen, sie der Staatsanwaltschaft vorzulegen, eine Mordanklage zu erheben und den Verdächtigen hinter Gitter zu bringen.
    Das bedeutete allerdings nicht, dass deshalb jemand in Jubel ausbrach.
    »Egal, wie wir es drehen und wenden«, sagte Kirby später in seinem Büro, nachdem man John Bolsover wieder abgeholt, offiziell angeklagt und in Belmarsh weggesperrt hatte, »das hier wird uns noch eine Weile verfolgen. Eine Sechsjährige, die unseren Job erledigt.«
    »Aber können wir ganz sicher sein, dass wir den Job jetzt richtig erledigt haben?«, versuchte Helen es noch einmal.
    »Auf jeden Fall glaube ich nicht an Ihre Theorie, dass jemand anders den blutigen Beweis dort hinterlassen hat«, erwiderte Kirby heftig. »Wer denn? Und warum?«
    Die Namen Allbeury und Novak schossen ihr fast sofort in den Sinn, doch sie hatte sie schon vorher genannt, und man hatte ihr nahe gelegt, diese Namen sofort wieder zu vergessen –
    besonders den des Anwalts, der nichts weiter getan hatte, als zu kooperieren.
    Also hielt sie jetzt den Mund.
    »Na bitte«, sagte Kirby kühl.
    »Tja.« Helen war müde. »Dann ist

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