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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Lizzies Sicht war es der bisher angenehmste Drehtag der Reise – bis sich die Katastrophe ereignete.
    »Action«, rief Bill Wilson.
    »Mami!«
    Sophie erschrak, als sie eine ziemlich große Eidechse entdeckte, sprang auf ihre Mutter zu und griff nach ihrem T-Shirt, womit sie Lizzie genau in dem Augenblick ablenkte, als ein plötzlicher Windstoß über das Ionische Meer fegte.
    Die Flammen des großen Steingrills loderten erschreckend hoch. Sophie schrie auf und wich zurück, wobei sie Edward anrempelte. Der stolperte zur Seite und direkt in einen Topf mit glühend heißen Muscheln und Tintenfisch in Öl, das sich über seinen nackten rechten Arm und sein Bein ergoss.
    »Mein Gott!« Lizzie schob Sophie aus dem Weg.
    »Wasser!« Jack riss seinen Rollstuhl herum und hielt auf den Eimer hinter seiner Mutter zu, doch Christopher war zuerst dort.
    In dem Moment, als Edward losschrie.
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    23.
    oanne war im Garten und hängte Tonys Hemden auf die J Wäscheleine – er mochte es lieber, wenn sie an der Luft trockneten statt im Trockner, er behauptete, sie würden dann besser riechen –, als Irina, die auf ihrem kleinen Rasen-Rechteck spielte, plötzlich ihren Ball liegen ließ, zu ihrer Mutter rannte und sich an deren Jeans klammerte.
    »Mann«, sagte Irina.
    Joanne blickte zuerst hinunter auf ihre Tochter, dann hoch zu der Stelle, auf die sie zeigte. Ihr Herz begann zu rasen, denn da stand tatsächlich ein Mann auf der anderen Seite der Mauer, die ihr Grundstück vom Gemeindeland dahinter trennte.
    »Mrs Patston«, sagte der Mann. »Bitte erschrecken Sie nicht.«
    »Geh ins Haus«, sagte Joanne zu Irina. »Mach schon, Schätzchen, schnell.«
    »Mami, komm auch mit«, sagte Irina.
    »Mrs Patston, mein Name ist Michael Novak. Ich bin hier, um Ihnen Hilfe anzubieten.«
    Joanne starrte ihn an. »Bitte gehen Sie«, sagte sie.
    »Ich gehe«, sagte Novak, »sobald ich Ihnen eine Nachricht überbracht habe.«
    »Mami, komm .« Irina zupfte wieder an Joannes Jeans.
    »Geh vor, Irina«, wiederholte Joanne. »Ich komme in einer Minute nach.«
    »Aber Mami …«
    »Sofort!«
    Das Kind war erschrocken, weil seine Mutter in so scharfem Ton mit ihm sprach, und rannte durch die Küchentür ins Haus.
    Joanne wartete einen Moment; dann trat sie zwei Schritte näher 167
    an die Mauer. Der Mann verstieß gegen kein ihr bekanntes Gesetz, und aus Gründen, die ihr nicht ganz klar waren, fühlte sie sich nicht so sehr von ihm gestört, dass sie erwog, die Polizei zu rufen.
    »Meine Karte.« Langsam und bedächtig, um sie nicht zu verschrecken, legte Novak seine Visitenkarte auf die Mauer.
    »Ich nehme sie, wenn Sie gegangen sind«, sagte Joanne.
    »Gute Idee«, sagte Novak. »Vorsicht ist besser als Nachsicht.«
    »Was wollen Sie?« Joanne drehte sich zum Haus um und sah Irina am Küchenfenster stehen und nach draußen starren. »Bitte, sagen Sie es mir schnell«, sagte sie und richtete ihre Augen wieder auf den Mann. »Ich lasse meine Tochter nicht gern allein.«
    »Natürlich nicht«, sagte Novak. »Ich bin Privatdetektiv, Mrs Patston.«
    »Was wollen Sie von mir?« Joanne war verwirrt, aufgeregt und erhitzt, als hätte sie zu lange in der Sonne gesessen, obwohl es ein bewölkter Tag war.
    »Einer meiner Klienten, ein Anwalt, der ein wenig über Ihre Zwangslage weiß …«
    »Was für eine Zwangslage? Und wer sagt, dass ich einen Anwalt brauche?«
    »Niemand.« Novak sprach langsam und deutlich.
    »Mein Klient sagt, er würde sich gern mit Ihnen treffen und darüber sprechen, welche Möglichkeiten Sie haben, Ihren Problemen zu entkommen.«
    »Zu entkommen?« Die Hitze und ihre Verwirrung wurden intensiver.
    »Falls das Ihr Wunsch ist. Es liegt allein bei Ihnen.«
    »Wer sind Sie? Ich verstehe nicht, woher Sie etwas über mich wissen …« Das Wort Anwalt bahnte sich seinen Weg in ihr Bewusstsein und machte ihr Angst. »Wer ist dieser Anwalt?
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    Warum haben Sie … hat er mich nicht einfach angerufen oder mir geschrieben?«
    »Er dachte, dass es so vielleicht besser für Sie ist«, sagte Novak. »Dass es Ihnen lieber ist, wenn Ihr Mann nicht hineingezogen wird.« Er hielt inne. »Dieses Hilfsangebot gilt für Sie und Irina, nicht für Ihren Mann.«
    Joanne sagte nichts, stand nur ganz still da.
    »Nehmen Sie meine Karte, Mrs Patston, und denken Sie darüber nach.« Novaks Lächeln war sanft. »Mir ist klar, dass es eine sehr ungewöhnliche Art der Kontaktaufnahme ist, und Sie haben völlig Recht, misstrauisch zu sein, aber die ganze Sache

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