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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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log.
    »Aber sie ist nicht in Sicherheit, solange sie bei diesem Ungeheuer lebt.«
    »Die Großmutter hat sich um die Kleine gekümmert«, sagte Novak besänftigend. »Es scheint also nur logisch, dass sie jetzt bei Patston einzieht.« Er trat zurück und blickte seiner Frau ins Gesicht. »Und nach dem, was ich gerade einem ziemlich cleveren Sergeant erzählt habe, ist es mehr als wahrscheinlich, dass sie Tony Patston jetzt genauestens unter die Lupe nehmen.«
    »Was hast du ihm denn gesagt?« Clare wischte sich die Augen ab.
    »Gerade genug.« Novak fischte in seiner Jacke nach einem Taschentuch, tupfte ihr Gesicht ab und reichte es ihr. »Ich habe weder dich noch Maureen, noch das Krankenhaus erwähnt. Aber 284
    ich habe gesagt, dass Joanne sehr unglücklich war und der Verdacht bestand, dass Patston das Mädchen misshandelt hat.«
    »Gut.« Clare putzte sich die Nase. »Wenn Maureen nicht wäre, würde ich noch in dieser Minute selbst zur Polizei gehen.«
    »Nicht nötig, mein Schatz«, sagte Novak. »Sie finden es auch ohne dich heraus.«

    Die Polizei hatte die Fingerabdrücke Tonys und Sandras genommen, und Tony hatte für einen zusätzlichen DNA-Test eine Haarprobe zur Verfügung gestellt, statt einen Mundabstrich machen zu lassen. Dies alles diene lediglich dem
    Ausschlussverfahren, hatte Keenan ihnen versichert. Doch das Wissen, dass ein Polizeiteam nur wenige Kilometer entfernt sein Haus durchsuchte, lastete schwer auf Tony.
    »Ich will nach Hause«, sagte er in der Küche zu Keenan, als Sandra oben war, um nach Irina zu sehen. »Ist das alles nicht schon schrecklich genug, ohne dass ich von meinem Haus fern gehalten werde, während Wildfremde dort Gott weiß was für ein Chaos anrichten?«
    »Ich kann Ihnen versichern«, Keenan war immer noch sehr behutsam, »dass Ihr Eigentum mit größter Vorsicht behandelt wird. Wie ich schon sagte, das alles gehört zu unserer üblichen Routine.«
    »Es gehört also zur Routine, Ehemänner zu verdächtigen, ja?«, sagte Tony. »Man liest das ja immer wieder. Aber wenn es einem selbst passiert, ist es doch etwas ganz anderes.«
    »Es stimmt, dass es in solchen Fällen zur Vorgehensweise gehört, nahe Verwandte und Kollegen als Täter
    auszuschließen.«
    »Joanne hatte keine Kollegen«, sagte Tony. »Und Sie glauben doch wohl nicht, dass ihre Mutter sie ermordet hat? Also bleibe wohl nur ich, oder?« Er begann wieder zu schluchzen. »Das ist 285
    unglaublich. Ich habe gerade meine Frau verloren, und statt mich in Ruhe zu lassen, damit ich trauern kann, muten Sie mir diesen Scheiß zu.«
    »Tut mir Leid, Mr Patston«, sagte Keenan unbewegt. »Ich kann Ihnen versichern, dass es uns fern liegt, einen unschuldigen Mann zu belästigen, der …«
    »Aber Sie glauben nicht, dass ich unschuldig bin«, unterbrach Tony ihn verstört, »oder?«
    »Warum setzen Sie sich nicht erst einmal hin?«, schlug Keenan vor. »Trinken Sie eine Tasse Tee.«
    Tony ließ sich auf einen der Küchenstühle sinken und starrte zum Inspector auf. »Sie glauben, ich habe es getan, nicht wahr?
    Sie glauben, ich habe meine eigene Frau umgebracht.«
    286
    61.
    m Mittwochmorgen um kurz nach halb acht saß Helen A Shipley vor ihrem Gespräch mit Trevor Kirby, der gleich zu einer Konferenz nach Victoria fahren würde, an ihrem Schreibtisch und aß noch schnell einen Donut, als Geoff Gregory in ihr Büro kam.
    »Ich habe gerade etwas erfahren, das dich vielleicht interessiert.«
    Mit noch vollem Mund leckte Helen sich den Zucker von den Fingern und hob als Antwort nur die Augenbrauen.
    »Im Zusammenhang mit dem Epping-Forest-Mord«, sagte Gregory.
    »Was ist damit?«
    »Es heißt, die Kollegen haben den Ehemann in der Mangel, aber …«
    »Aber was?«
    »Aber sie haben gestern in Theydon Bois noch einen anderen Kerl verhört, weil er das Haus des Opfers beobachtet hat.«
    »Nun rück schon mit der Sprache raus, Geoff.«
    »Einen Privatdetektiv«, sagte Gregory, »namens Novak.«
    »Himmel«, rief Helen.

    Im blauen Arbeitszimmer auf der Ostseite der Allbeury-Wohnung saß Novak in einem der luxuriösen schwarzen Ledersessel. Er hatte den Anwalt noch nie so wütend gesehen.
    »Ich weiß, es war meine Schuld, dass sie mich erwischt haben«, sagte Novak, »aber Clare ist völlig aufgelöst wegen des kleinen Mädchens, jetzt, wo die Mutter tot ist, und …«
    »Du würdest sie gern da raushalten«, beendete Allbeury seinen 287
    Satz.
    »Natürlich will ich helfen, den Scheißkerl zu erwischen, der das getan hat,

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