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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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und Spezialitäten ausgewählt, hatte mit Händlern geplaudert, ein paar Flaschen Gentillini-Wein und einen hier produzierten Honig gekauft sowie Zutaten für die Gerichte gekostet, die sie in den nächsten Tagen kochen würde.
    »Bist du sicher, dass du nicht mit uns zu Abend essen willst?«, fragte Arden.
    Der größte Teil des Teams aß an diesem Abend zusammen im Hotel Boulevard Pyllaros, das ungefähr eine halbe Stunde entfernt lag und in dem auch Arden, Wilson, Gina und Susan wohnten. Da das Hotel jedoch keine ausreichend behindertengerechte Ausstattung für Jack bot, hatte Christopher ein Haus im Norden der Insel gemietet, das näher an Sami lag und somit auch praktischer für den größten Teil der geplanten Dreharbeiten war.
    »Ich will nach Möglichkeit zurück sein, bevor es dunkel wird«, erklärte Lizzie.
    »Gute Idee«, sagte Susan, »bei diesen gefährlichen Straßen.«
    Lizzie lächelte sie an. »Der Fahrer, den ich heute Morgen hatte, wirkte halbwegs zurechnungsfähig und sagte, er würde mich abholen.« Sie warf einen Blick auf die Armbanduhr. »Er wartet wahrscheinlich schon.«
    Arden wartete, bis Lizzie außer Sichtweite war. »Weißt du, was mit ihr los ist?«, fragte er Susan dann leise.
    »Nichts«, sagte Susan, »soweit ich weiß.«
    »Hm«, sagte Arden.
    »Was heißt das denn?«, fragte Susan.
    Der Produzent zuckte mit den Achseln. »Der Herr des Hauses kommt morgen zurück. Die Dame ist überglücklich, bis sie davon erfährt. Ärger im Paradies, würde ich sagen.«
    »Solange du es nicht tatsächlich sagst«, sagte Susan.
    »Dann hast du wohl den gleichen Eindruck?«, fragte Arden.
    »Ganz und gar nicht«, antwortete Susan, ein wenig zu scharf. »Nicht im Entferntesten.«
    Arden hob die Augenbrauen. »Ausgezeichnet«, sagte er.
    Gilly öffnete die Haustür im gleichen Augenblick, als Lizzies Taxi zum Stehen kam. Sie wohnten in einer rosafarbenen Villa mit rotem Dach und cremefarbenen Fensterläden, umgeben von einem Garten voller Jasmin und anderen himmlisch duftenden Blumen.
    »Du siehst erledigt aus.«
    »Bin ich auch.« Lizzie ließ ihre Tasche auf den kühlen Steinboden fallen, reichte Gilly die zwei großen, flachen Schachteln, die sie mitgebracht hatte, und legte einen Finger auf die Lippen.
    »Die Jungs spielen eins ihrer schrecklichen Computerspiele, und Sophie ist im Bett.«
    »Geht es ihr gut?« Sophie ging nur selten früh schlafen.
    »Bestens«, beruhigte Gilly sie. »Aber sie ist ziemlich viel geschwommen und hat dann ewig lange mit den Jungs Volleyball gespielt. Sie war hundemüde.«
    »Wie geht es Jack?«
    »Er ist mehr als zufrieden, würde ich sagen.« Gilly lächelte. »Er freut sich sehr, dass sein Vater zurückkommt.«
    Sophies Zimmer lag im oberen Stockwerk, zwischen dem ihrer Eltern und dem Gillys, während Jack und Edward sich das Schlaf-Wohnzimmer und das Bad im Erdgeschoss teilten.
    »Ich geh nur schnell mal hoch«, sagte Lizzie.
    Sie lief auf Zehenspitzen zu Sophie ins Zimmer, sah, dass sie schlief, und schaute sie eine Weile an, wie fast jeden Abend, egal wo sie gerade waren. Dann küsste sie zärtlich das goldene Haar des Mädchens und schlich davon.
    Jack und Edward warteten im Wohnzimmer.
    »Ich verhungere, Mom«, sagte Edward, kaum dass er sie sah.
    »Heute Abend gibt’s kein Essen«, sagte Lizzie. »Tut mir Leid.« Sie ging zu Jack und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Jedenfalls kein richtiges Essen.«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte Edward.
    Jack kräuselte die Nase und schnupperte. »Wow. Pizza!«
    »Pizza! Soll das ein Witz sein?«, sagte Edward. »Ich dachte, du wolltest dieses Mousse-Zeug machen.«
    »Moussaka«, sagte Lizzie. »Warum soll ich es zubereiten, wenn ich weiß, dass ihr es nicht mögt?«
    »Pizza«, sagte Jack noch einmal. »Cool.«
    »Eine ziemlich langweilige Insel, was die mythologische Seite betrifft«, sagte Christopher am nächsten Abend, als sie auf der Terrasse hinter dem Haus beim Essen saßen.
    Die offizielle Erklärung für seine plötzliche Rückkehr nach London war ein Notfall im Krankenhaus gewesen; die Wahrheit aber war, dass Lizzie ihn nach ihrem Streit in San Remo gefragt hatte – mit schlechtem Gewissen, aber entschieden –, ob es ihm etwas ausmache, ihr eine Atempause zu geben. Er hatte geantwortet, das mache ihm sehr viel aus, hatte aber trotzdem nachgegeben. Also waren Lizzie, die Kinder und Gilly alleine mit der Roadshow weitergereist, zuerst nach Palermo und von dort auf die größte ionische Insel, wo

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