Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
Vom Netzwerk:
vorschwebe.
    »Allerdings könnte es sein, dass die Produktionsfirma eine Verzichtserklärung für die Versicherung braucht, die Christopher und du unterschreiben müsst.« Er sah Lizzies Gesichtsausdruck. »Ist das ein Problem?«
    »Das nicht«, sagte sie. »Und einen ›Familienteil‹ der Sendung wird es so nicht geben, weil Jack auf keinen Fall mit nach Drogarati kann, nicht bei all diesen Treppenstufen. Ich glaube nicht, dass er es auch nur in die Nähe der Höhle schafft.«
    »Stimmt«, sagte Arden. »Das war dumm von mir.«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte Lizzie. »Es war eine gute Idee.«
    »Würde es Jack etwas ausmachen, wenn wir es ohne ihn drehen?«
    »Jack wohl nicht«, sagte Lizzie. »Aber mir. Ich mag es nicht, ihn auszuschließen.«
    Kaum zwei Stunden später rief Arden aus seinem Hotel an, um Lizzie zu sagen, dass das ursprüngliche Vorhaben ad acta gelegt werde.
    »Nicht wegen der Beteiligung der Familie«, erklärte er, »sondern wegen der Idee, an diesem Ort zu kochen. Offenbar ist es zu gefährlich. Aber ich bringe nicht nur schlechte Nachrichten, Lizzie. Wir haben nämlich eine andere Höhle gefunden.«
    »So gut wie Drogarati?«
    »Überhaupt nicht«, sagte er. »Eine stinknormale, sterbenslangweilige Höhle.«
    »Und warum ist das so gut?«
    »Weil wir aus diesem Grund trotzdem noch Aufnahmen am ursprünglichen Schauplatz machen können. Aber da sich die Zuschauer vor allem für Lizzie Piper und ihr Essen interessieren, ist die Höhle für den Koch-Teil ziemlich irrelevant. Mit anderen Worten – du wirst dein Barbecue in dieser anderen kleinen Höhle zubereiten, genauer gesagt, direkt vor der Höhle an einem hübschen kleinen Strand, an dem es zufällig auch einen Weg für Jacks Rollstuhl gibt.«
    »O Richard, wie schön!« Lizzie war gerührt. »Wie hast du den Platz denn gefunden?«
    »Hab ich gar nicht«, sagte Arden. »Gina ist gestern losgezogen, um einen neuen Drehort zu suchen, und deine Freundin Susan hat sie begleitet.«
    Also war es wieder einmal Susan zu verdanken.
    Alles war wundervoll. Aus Lizzies Sicht war es der bisher angenehmste Drehtag der Reise – bis sich die Katastrophe ereignete.
    »Action«, rief Bill Wilson.
    »Mami!«
    Sophie erschrak, als sie eine ziemlich große Eidechse entdeckte, sprang auf ihre Mutter zu und griff nach ihrem T-Shirt, womit sie Lizzie genau in dem Augenblick ablenkte, als ein plötzlicher Windstoß über das Ionische Meer fegte.
    Die Flammen des großen Steingrills loderten erschreckend hoch. Sophie schrie auf und wich zurück, wobei sie Edward anrempelte. Der stolperte zur Seite und direkt in einen Topf mit glühend heißen Muscheln und Tintenfisch in Öl, das sich über seinen nackten rechten Arm und sein Bein ergoss.
    »Mein Gott!« Lizzie schob Sophie aus dem Weg.
    »Wasser!« Jack riss seinen Rollstuhl herum und hielt auf den Eimer hinter seiner Mutter zu, doch Christopher war zuerst dort.
    In dem Moment, als Edward losschrie.

23.
    Joanne war im Garten und hängte Tonys Hemden auf die Wäscheleine – er mochte es lieber, wenn sie an der Luft trockneten statt im Trockner, er behauptete, sie würden dann besser riechen –, als Irina, die auf ihrem kleinen Rasen-Rechteck spielte, plötzlich ihren Ball liegen ließ, zu ihrer Mutter rannte und sich an deren Jeans klammerte.
    »Mann«, sagte Irina.
    Joanne blickte zuerst hinunter auf ihre Tochter, dann hoch zu der Stelle, auf die sie zeigte. Ihr Herz begann zu rasen, denn da stand tatsächlich ein Mann auf der anderen Seite der Mauer, die ihr Grundstück vom Gemeindeland dahinter trennte.
    »Mrs Patston«, sagte der Mann. »Bitte erschrecken Sie nicht.«
    »Geh ins Haus«, sagte Joanne zu Irina. »Mach schon, Schätzchen, schnell.«
    »Mami, komm auch mit«, sagte Irina.
    »Mrs Patston, mein Name ist Michael Novak. Ich bin hier, um Ihnen Hilfe anzubieten.«
    Joanne starrte ihn an. »Bitte gehen Sie«, sagte sie.
    »Ich gehe«, sagte Novak, »sobald ich Ihnen eine Nachricht überbracht habe.«
    »Mami, komm .« Irina zupfte wieder an Joannes Jeans.
    »Geh vor, Irina«, wiederholte Joanne. »Ich komme in einer Minute nach.«
    »Aber Mami …«
    »Sofort!«
    Das Kind war erschrocken, weil seine Mutter in so scharfem Ton mit ihm sprach, und rannte durch die Küchentür ins Haus. Joanne wartete einen Moment; dann trat sie zwei Schritte näher an die Mauer. Der Mann verstieß gegen kein ihr bekanntes Gesetz, und aus Gründen, die ihr nicht ganz klar waren, fühlte sie sich nicht so sehr von ihm

Weitere Kostenlose Bücher