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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Investigations.
    Novak war nicht da, nur seine Frau, und die wusste von keinem besonderen Grund, aus dem er sich gemeldet haben könnte.
    »Soll ich Mike bitten, Sie noch einmal anzurufen?«, fragte Clare.
    »Wenn er will«, sagte Helen. »Allerdings habe ich nichts Neues für ihn – nur, was er schon weiß.«
    »Dass John Bolsover angeklagt wurde«, sagte Clare.
    »Richtig«, sagte Helen. »Und die Familie versucht, damit zurechtzukommen.«

38.
    »Ich habe mich doch schon entschuldigt«, sagte Christopher am Sonntagnachmittag in der Küche ihrer Holland-Park-Wohnung zu Lizzie, während sie frisch gekochte Hühnerbrühe durchseihte und versuchte, ihren Zorn im Zaum zu halten. »Normalerweise hast du doch gern Leute zum Essen da. Deshalb dachte ich, es würde dir nichts ausmachen. Und du hattest ja schon gesagt, ich könne ihn fragen …«
    »Aber ich habe ein bisschen mehr als achtundvierzig Stunden Vorwarnung erwartet.«
    »Ich weiß. Tut mir Leid.«
    »Ich mag es nicht, an den Wochenenden von den Kindern weg zu sein.«
    Christopher schob das Kinn vor, und seine Augen wurden schmal; dann schüttelte er ganz leicht den Kopf und atmete ein. »Was kann ich tun, um dir zu helfen?«
    »Nichts«, sagte Lizzie, immer noch kurz angebunden. »Außer Gilly anrufen und dich entschuldigen.«
    »Ich dachte, das hättest du bereits getan.«
    »Es wäre nett, wenn es von dir käme«, sagte sie.
    »Weil alles meine Schuld ist.«
    »So ziemlich«, sagte Lizzie.
    Sie war schon den ganzen Tag mehr als gereizt gewesen, vor allem, weil Christopher schon am Freitag – kaum zwölf Stunden, nachdem er das Thema angeschnitten hatte – Robin Allbeury zum Abendessen eingeladen hatte; als der Anwalt erwähnte, dass seine Wochenendpläne geplatzt seien, hatte Christopher die Einladung kurzerhand auf Sonntagabend gelegt. Abendessen an einem Sonntag jedoch bedeutete Einkaufen am Samstag, und Lizzie hatte gehofft, an diesem Wochenende wieder mal zum Schreiben zu kommen. Außerdem hatte Gilly sich am Sonntag freinehmen wollen, und Sophie schien obendrein eine Erkältung zu bekommen.
    Deshalb wollte Lizzie ihrem Mann sagen, er müsse den Termin verschieben, doch dann erklärte er ihr, wie viel Zeit Allbeury ihm selbst und den HANDS-Angelegenheiten gewidmet hatte.
    »Und statt uns seinen normalen Satz in Rechnung zu stellen, der fast doppelt so hoch ist wie Davids, hat er uns nur das Übliche berechnet, und das ist verdammt nett von ihm.« Christopher hielt inne. »Deshalb dachte ich, als er mir von seinem abgesagten Wochenende erzählte …«
    »In Ordnung, Christopher«, lenkte Lizzie ein.
    »Bist du sicher?«
    »Ja, natürlich.«
    Er war sehr dankbar gewesen, hatte ihr Rosen mitgebracht und auch Gilly einen Strauß geschickt, weil sie an dem Abend blieb; er hatte sogar ein kleines Bouquet pinkfarbener Minirosen für Sophie dazulegen lassen, weil sie erkältet war.
    Lizzie bedauerte nur, dass solche Gesten keine Wirkung mehr auf sie zeigten.
    Obwohl ihr Esszimmer in Marlow luxuriöser war, mochte Lizzie den intimeren Raum in London ganz besonders. Er war in hellem Creme und Grün gehalten, was an diesem Abend durch die langstieligen Lilien hervorgehoben wurde, die sie morgens in der Holland Park Avenue gekauft hatte. Im Haus musste jede Zusammenkunft von weniger als sechs Personen an dem großen Eichentisch in der Küche stattfinden, aber hier fühlte man sich selbst mit zwei Gästen nicht verloren.
    Es war Christophers Idee gewesen, auch Susan einzuladen, und Lizzie hatte den Vorschlag erfreut angenommen – vorausgesetzt, der Anwalt würde nicht den Eindruck gewinnen, sie wollten ihn verkuppeln. Als sie jetzt ihre Flusskrebs- bisque löffelte und Robin Allbeury beobachtete, wie er Susan zuhörte (die wegen des riesigen Gin Tonic, den Christopher vor dem Abendessen gemixt hatte, und des sehr guten Burgunders, den sie jetzt tranken, gesprächiger war als sonst und von ihrer letzten desaströsen Romanze erzählte), musste Lizzie zugeben, dass Allbeury tatsächlich so nett zu sein schien wie Christopher ihn beschrieben hatte – obwohl Charme, den der Anwalt im Überfluss besaß, eine Eigenschaft war, der Lizzie im Laufe der Jahre zu misstrauen gelernt hatte.
    »Ich hätte mich gar nicht erst darauf einlassen sollen, mit ihm auszugehen«, beendete Susan ihre Geschichte.
    »Der Mann schien wirklich nicht deinem gewohnt guten Geschmack entsprochen zu haben«, meinte Lizzie.
    »Er scheint mir ein Schwachkopf zu sein«, sagte Allbeury und grinste.

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