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Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam: Roman (German Edition)

Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam: Roman (German Edition)

Titel: Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vea Kaiser
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wie dieser die Übergabe beobachtet hatte.
    »Brauchst a wos?« Johannes erstarrte.
    »Erm, danke, heute nicht, das nächste Mal vielleicht.«
    »Mach da nix draus, wird scho werdn.«
    Der Wirt wischte sich die Hände an seinem Tuch ab und ging dazu über, in den Kassenbüchern herumzuschmieren, während Johannes sich fragte, welcher Drogenanbau im Dorf klimatisch möglich war.
    Auch als Peppi wenig später die Wirtshaustür öffnete, knarzte sie erbärmlich, und alle wandten die Köpfe dem Eingang zu. Johannes fragte sich, warum niemand den Wirt bat, die Tür zu ölen, doch dann sah er, wie alle Peppi grüßten, ihm Komplimente für das letzte Spiel zuriefen, und Johannes überlegte, dass die Tür wohl absichtlich nicht geölt wurde, um im Blick zu behalten, wer das Wirtshaus betrat und verließ. Peppi und Johannes schlugen die Handflächen aneinander und klopften sich auf die Schultern. Peppi sprang auf einen Barsessel, bestellte ein Radler, blickte auf die Uhr, und noch bevor Johannes fragen konnte, wie es ihm ging oder wie das Training gewesen war, kam Peppi entschlossen zur Sache:
    »Johannes, i brauch dei Hilfe. I hab g’hört, de Rettensteinschwestern ham ang’fangen, de Hochzeit zum Planen! I kann nimmer warten, i muss allein mit da Maria sprechen. A jedes Tor schieß i für sie, a jeder Traum dreht si um sie. I will nur a einziges Mal mit ihr allein redn, i glaub, i kann sonst nie vo ihr loslassn. Hilfst ma?«
    Johannes hatte Peppi zwar immer geraten, ruhig zu bleiben und abzuwarten, aber nach dieser flammenden Rede blieb ihm nichts anderes übrig, als zu nicken, auch wenn er bereits ahnte, dass nichts Gutes dabei herauskommen würde. Als er Peppis Plan hörte, blieb ihm die Luft weg. Johannes sollte in der Pause der Fußballjahreshauptversammlung Günther abermals provozieren, sodass dieser ihn in den Keller verfolgen, wo sich Johannes hinter der Feuerschutztüre vor dem starken Hünen verstecken würde, damit Peppi in der Zwischenzeit unauffällig Maria zu einem Gespräch beiseitenehmen könnte. Johannes schickte Stoßgebete zu den olympischen Göttern, er möge die Ausführung dieses bescheuerten Plans ohne Knochenbrüche überstehen.
    Da der Fußball in St.   Peter ein Anliegen des allgemeinen Interesses war, hatte sich das ganze Dorf auf dem Fußballplatzgelände versammelt. Nur Ilse Irrwein war zu Hause geblieben, nachdem sie vor drei Tagen von einem unidentifizierten Insekt gestochen worden und ihr Fuß auf Melonengröße angeschwollen war. Es war Tradition, dass sich der Verein zur Jahreshauptversammlung mit guter Bewirtung bei seinen Mitgliedern bedankte, und so wurden im Schankraum von den Fußballspielern Fleischlaberlsemmeln und Freibier gegen Coupons ausgegeben.
    »Sag mal, Peppi, ist das Zufall, dass der Stimmzettel, die Trinkgutscheine und die Essensbons alle gleich aussehen?«
    Johannes blieb im Schankraum des Fußballhauses unter dem Kronleuchter stehen, der in seinem früheren Leben ein Heuwagenreifen gewesen war. Er drehte all die sieben Zettel, die man ihm beim Eintreten gesondert übergeben hatte, in der Hand. Unbedruckte Karteikärtchen aus verwaschenem orangefarbenem Papier.
    »Hier zwei Bons für Fleischlaberlsemmeln, da vier Bons für die Getränke, und der ist der Stimmzettel«, wiederholte Johannes, was ihm das Empfangsmädchen am Eingang monoton erklärt hatte, während sie ihre Augen nicht von Peppi hatte abwenden können.
    »Isch weisch net«, murmelte Peppi mit einem großen Bissen Fleischlaberlsemmel im Mund. Er hatte gleich nach dem Eintreten zwei Bons eingelöst und kämpfte nun damit, von der einen Semmel abzubeißen und gleichzeitig zu verhindern, dass von der zweiten allzu viel Ketchup auf den Boden tropfte. Er hielt Johannes eine vor die Nase: »Abbeischen?«
    »Gehts in den Saal! Hopp! Ab, ab! Versammlung muss anfangn! Geh ma! Geh ma! Zeitplan is g’fährdet! Hopp, ab, geh ma!«
    Schuarl Trogkofel stürmte in leuchtend greller Latzhose über die Terrasse in den Schankraum und fuchtelte mit den Armen. Schuarl, der Gemeindearbeiter, war in seiner Freizeit mittlerweile zum selbst ernannten Manager-Checker , ausgesprochen Mänätscher-Tschecka , des FC St.   Peter am Anger geworden. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, für den reibungslosen Ablauf der Jahreshauptversammlung zu sorgen, und da es vier Minuten nach dem anberaumten Beginn war, verfiel er in Panik. Johannes hielt sich eng an Peppi, um im Strudel der St.   Petrianer nicht von ihm getrennt zu werden. Kurz

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