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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zusammen über die Mauer, und Blair folgte ihnen.
    Es gab ein paar gute Haltegriffe, stellte sie fest, solange man sich keine allzu großen Gedanken um den Zustand der Fingernägel machte. Sie konzentrierte sich auf den Abstieg und ignorierte die kalte Gischt, die ihr ins Gesicht spritzte.
    Hände packten sie um die Taille und hoben sie das letzte Stück herunter. »Danke«, sagte sie zu Larkin, »aber ich hätte es auch alleine geschafft.«
    »Ein bisschen mühsam mit dem Schwert.« Er warf einen Blick nach oben zur Straße. »Aber es hat Spaß gemacht.«
    »Kommt, setzen wir uns in Bewegung. Sie haben wahrscheinlich Wachen aufgestellt. Vielleicht ein paar menschliche Diener – obwohl es schwer sein muss, Mensch zu bleiben, wenn hier drinnen wirklich so viele Vampire sind, wie ihr sagt.«
    »Außerhalb der Käfige habe ich niemand Lebendigen gesehen«, sagte Glenna.
    »Dieses Mal sind wir leibhaftig und persönlich hier, und wenn es einen lebenden Menschen da drinnen gibt, dann werden sie ihn schon herausschicken. Hoyt, du übernimmst am besten die Führung, schließlich kennst du dich hier aus.«
    »Es sieht ganz anders aus als damals.« Man merkte seiner Stimme den Kummer und die Emotionen an. »Die Natur und der Mensch haben ihr Teil dazu beigetragen. Die Straße über uns und die Mauer, der Turm mit dem Licht.«
    Als er aufblickte, sah er seine Klippen, den Abhang, der ihm bei seinem Kampf mit Cian das Leben gerettet hatte. Früher einmal, dachte er, hatte er dort oben gestanden und den Blitz so leicht herbeigerufen wie ein Mann seinen Hund. Es hatte sich verändert, er konnte es nicht leugnen.
Und trotzdem war es tief im Innern immer noch sein Ort. Er suchte sich seinen Weg zwischen den Felsen.
    »Hier sollte eine Höhle sein. Aber da ist nichts als …«
    Er legte die Hand auf die Erde und den Felsen. »Das ist nicht echt. Das ist künstlich.«
    »Vielleicht bist du ja nur ein bisschen überwältigt«, begann Blair.
    »Warte.« Glenna trat zu Hoyt und legte ihre Hand neben seine. »Eine Barriere.«
    »Mit Magie belegt«, stimmte Hoyt zu. »Es soll aussehen wie das Land, ist aber nicht Erde und Felsen, sondern eine Illusion.«
    »Kannst du es zerbrechen?« Larkin schlug prüfend mit der Faust gegen den Felsen.
    »Warte.« Blair schob sich die feuchten Haare aus der Stirn. »Wenn sie schlau genug für das hier ist, dann können wir nicht mit Gewissheit sagen, was sie sonst noch so hat. Das hier ist jedenfalls clever.« Blair berührte die Felsen. »Echt clever. Hier kommt keiner herein, den sie nicht hereinlassen will. Und ohne ihre Erlaubnis kommt auch keiner heraus.«
    »Dann gehen wir also einfach wieder?«, wollte Larkin wissen.
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Es gibt noch mehr Öffnungen im Felsen. Gab«, korrigierte sich Hoyt. »Das ist ein mächtiger Zauber.«
    »Und niemand hat eine Ahnung – die Leute, die hierher kommen, die hier leben -, was hier vor sich geht. Sie will in Ruhe gelassen werden. Aber wir müssen sie leider enttäuschen.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und blickte sich suchend um. »Hey, Hoyt, könnt ihr eine Nachricht in den großen Felsen dort drüben meißeln?«
    »Das kann geschehen.«
    »Was für eine Nachricht?«, fragte Glenna.
    »Ich muss mir noch was ausdenken. ›Heb den Arsch, du Luder‹ kommt mir ein bisschen ordinär vor.«
    »Zittere«, murmelte Moira. Blair nickte zustimmend.
    »Hervorragend. Kurz, auf den Punkt und nur ein kleines bisschen großspurig. Macht das mal, ja? Und dann kümmern wir uns um den Rest.«
    »Was ist der Rest?«, fragte Larkin. Er versetzte der Wand einen frustrierten Tritt. »Eine stärkere Botschaft würde den Zauber brechen.«
    »Ja, das stimmt, aber ich glaube, im Moment weiß sie noch nicht, dass wir hier draußen sind. Das könnte von Vorteil sein.« Sie hörte einen leisen Knall und sah, dass das Wort Zittere tief in den Felsen gemeißelt war. Darunter war eine Figur abgebildet, die aussah wie Lilith. Sie hatte einen Pflock im Herzen.
    »Hey, hübsch. Vor allem das Kunstwerk gefällt mir.«
    »Ein kleiner Schnörkel.« Glenna klopfte sich die Hände ab. »Ich male, und da konnte ich nicht widerstehen.«
    »Was braucht ihr für den Transportzauber?«
    Glenna stieß die Luft aus. »Zeit, Platz, Konzentration und verteufelt viel Glück.«
    »Aber nicht von hier.« Hoyt schüttelte den Kopf. »Die Klippen gehören mir, aber die Höhlen ihr. Ganz gleich, wie viel Zeit vergangen ist, die Klippen sind immer noch meine. Wir machen

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