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Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Blau wie das Glück: Roman (German Edition)

Titel: Blau wie das Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Übrigen ihr erster Fehler, dass sie dich damals verwandelt hat. Als Vampir bist du ein wesentlich gefährlicherer Feind denn als Mensch. Das soll jetzt keine Beleidigung sein.«
    »Das habe ich auch nicht so aufgefasst.«
    »Das bringt Hoyt ins Spiel, und die Geschichte mit Morrigans Kreuzen beginnt.«
    Nachdenklich befingerte Blair die beiden Kreuze um ihrem Hals. »Glenna kommt mit Hoyt zusammen, weil sie dazu bestimmt sind, einander zu finden und zu lieben. Und durch ihre Liebe verstärken sie gegenseitig ihre Macht. Larkins
ist verbunden mit Moira, und dadurch kommt er auch mit ihr durch den Tanzplatz nach Irland.«
    »Und so entsteht ein schöner Kreis«, sagte Cian. »Ein bisschen verwickelt, aber das haben Götter so an sich.«
    »Sie sollte sterben. Die Königin.« Larkin holte tief Luft. »Sie war vom Schicksal dazu bestimmt, an Moiras Stelle zu sterben. Wenn Moira von selbst darauf kommt, wird es sie unendlich verletzen.«
    »Sie ist so klug, dass es mich nicht überraschen würde, wenn sie sich damit nicht bereits auseinandergesetzt hätte. Und sie hat ja gar keine andere Wahl«, sagte Cian.
    Sie ritten über ein Feld. »Der nächste Angriff fand hier statt«, erklärte Larkin. »Man hat mir berichtet, dass der Mann, der dieses Land bewirtschaftete, geglaubt habe, dass Wölfe bei den Schafen gewesen seien. Sein Sohn hat ihn am nächsten Morgen gefunden. Mein Vater ist selbst hierher geritten, um sich die Leiche an jenem Tag anzuschauen, und sie war genauso zugerichtet wie die Königin.«
    Blair drehte sich im Sattel um. »Hier in der Gegend können sie sich nirgendwo verstecken. Hier ist nichts als offenes Feld. Aber bis zum Schloss sind es nur ein paar Meilen, und erfahrene Vampire könnten die Strecke ziemlich rasch zurücklegen. Sie können sich auf dem Schlossgelände frei bewegen, da sie ja eine Einladung hatten, aber …«
    »Das wäre kein guter Platz zum Verstecken«, ergänzte Cian. »Sicher gäbe es überall leichte Beute, aber man könnte sie viel zu leicht entdecken. Nein, sie müssen sich schon in irgendwelchen Höhlen oder tief im Wald aufhalten.«
    »Warum nicht in einem Haus oder einer Hütte?«, meinte Larkin. »Vielleicht haben sie ja abseits vom Weg etwas gefunden, wo nicht so leicht jemand vorbeikommt.«
    »Möglich«, erwiderte Cian. »Aber das Problem bei einem Gebäude ist ein Angriff bei Tageslicht. Dein Feind
braucht bloß die Vorhänge zur Seite zu ziehen und hat eine wirksame Waffe gegen dich in der Hand.«
    »Na gut.« Larkin wies über das Feld. »Die nächsten beiden Überfälle fanden östlich von hier statt. Dort ist zwar Wald, aber es wird häufig gejagt, und es sind viele Leute unterwegs, die die Tagesruhe eines Vampirs stören könnten.«
    »Das weißt du«, sagte Blair, »aber sie wussten es vielleicht nicht. Sie sind fremd hier, und für den Anfang war es ein guter Ort.«
    Eine Zeit lang ritten sie schweigend weiter. Auf den Weiden grasten Schafe oder Kühe – leichte Beute für einen Vampir, wenn er keinen Menschen erwischen konnte. In den Cottages sah Blair Licht flackern – vermutlich Kerzen oder Laternen. Der Rauch, der aus den Schornsteinen aufstieg, roch nach Torf.
    Sie roch Gras und tierischen Dung, einen intensiveren, lehmigen Duft von den bewirtschafteten Feldern, die auf die Ernte warteten.
    Sie roch die Pferde und Larkin, und sie wusste, wie sie Cians Geruch von dem anderer Vampire unterscheiden konnte.
    Als sie jedoch den Waldrand erreichten, war sie sich plötzlich gar nicht mehr sicher.
    »Hier sind Pferde durchgekommen, und zwar vor nicht allzu langer Zeit«, erklärte Larkin und schwang sich aus dem Sattel. »Hufspuren. Sie sind unbeschlagen, also wahrscheinlich von Zigeunern, obwohl ich keinerlei Anzeichen für einen Wagen entdecken kann. Auf jeden Fall führen die Spuren hinaus.«
    »Wie viele sind es?«
    »Zwei. Zwei Pferde, die aus dem Wald gekommen sind, um hier das Feld zu überqueren.«
    »Kannst du sie in den Wald hinein verfolgen, um zu sehen, woher sie gekommen sind?«, fragte sie ihn.
    »Ja.« Er stieg wieder auf. »Wenn sie zu Pferd unterwegs sind, können sie beträchtliche Entfernungen zurücklegen. Dann müssten wir schon unwahrscheinliches Glück haben, um sie in einer einzigen Nacht aufzuspüren.«
    »Wir verfolgen ihre Spuren erst einmal zurück. Die anderen Angriffe waren im Osten, nicht wahr? Direkt durch den Wald und auf der anderen Seite wieder hinaus.«
    »Ja. Höchstens drei Meilen.«
    »Dann wäre das ein gutes Versteck.«

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