Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)
sonst. Andere kulinarische Leckerbissen sehe ich leider nicht.“
Ich musste lächeln. um dann an Gregors Seite zurückzukehren.
Stilvoll bemühte der sich grad um die leeren Gläser einiger Gäste. Der perfekte Gastgeber eben. Und genau das blieb er den ganzen Abend über.
Erst nach seinem dritten Glas Rotwein, Champagner zählt nicht, wurde auch Gregor lockerer. Kaum zu glauben, er ergriff sogar mehrfach meine Hand. Sicher lag es am Alkohol, dass mein Baron mich dann auch noch kurz in den Arm nahm.
„Er ist schon lieb“, raunte mir Ludger gleich danach zu.
Carsten dagegen war viel direkter.
„Wird da grad mehr aus euch beiden oder wie interpretier ich das?“
Beide blickten mich nun neugierig an.
Ich lächelte geheimnisvoll.
„Ach. Wie kommst du nur da drauf?“
„Weil unser Herr Baron noch nie so offen Gefühle gezeigt hat. Zumindest nicht bei Hagen oder bei uns. Aber wir kennen ihn auch nur flüchtig.“
„Meinst du, wir hätten eine Chance?“, wurde ich mit der Antwort auf ihre Frage sehr direkt.
Doch diesmal lachte Carsten nur.
„Ich kann es nicht sagen. Macht was draus. Wenn ihr beide wollt, ganz sicher. Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter.“
Zustimmung kam auch von Ludger in Form eines Nickens. Nur Nico schüttelte stumm den Kopf. Er hatte unsere Unterhaltung wohl mitbekommen.
„Das kann im Leben nicht gut gehen. Tom, ich hätte wirklich gedacht, du bist dir zu schade für so was. Im Grunde bist du auch nicht besser dran als dieser Justin. Nur bekommt der auch noch Kohle für den Job.“
Wir sahen alle vier zu dem Escort rüber, der Andrey grad mit Weintrauben fütterte.
Ich aber wurde echt kurz sauer.
Zornig blickte ich Nico an.
„Das kann man wohl kaum vergleichen. Du, Gregor und ich, wir sind ineinander verliebt. Dabei ist mir egal, ob er Geld hat oder nicht. Ob es dir nun passt oder nicht, wir sind ein Paar.“
Nico schluckte die Antwort runter, da Gregor in dem Augenblick mit einer neuen Flasche Champagner erschien. Doch sein Blick sprach Bände.
Verliebt schaute mein Baron mir ebenfalls ins Gesicht. Lange, sehr lange. Dann erst füllte er unsere Gläser nach.
„Auf uns“, prostete er mir darauf hin zu. Mit einem zufriedenen Blick streifte ich Nicos Gesicht. Mein Reitlehrer verdrehte die Augen, wie es sonst nur Gregor konnte. Dann aber schnappte auch er sich versöhnlich das volle Glas. Was sonst sollte er auch machen?
Abgesehen von der kleinen Episode und dem Escort mit einigen provozierenden Gesten, ging der Abend gemütlich weiter.
Wobei diese Party schon voll das Kontrastprogramm zum Vorabend war. Aber ebenfalls gemütlich und einfach stillvoll. Sogar ich hatte nach dem fünften Glas Wein vergessen, dass jedes Glas wahrscheinlich ein Vermögen kosten würde.
Gegen 1 Uhr waren dann auch die letzten Gäste verschwunden. Nur Andrey und sein Justin hockten noch in einem Sessel. Kunststück, sie würden wohl auch die Nacht auf dem Herrensitz verbringen. Räume gab es eh mehr als genug.
Als wir unter uns waren, kannte der Escort überhaupt keine Hemmungen mehr. Immer offensichtlicher ging er Andrey an die Wäsche. Wobei der keine Probleme damit hatte. Im Gegenteil, es schien ihm zu gefallen. Oder er fand es sogar anturnend. Machte Andrey so was vielleicht öfter? Als Ausgleich zu seinem Leben als junger Adeliger. Gregor eventuell sonst auch? Amüsierten sie sich zusammen mit irgendwelchen Freiern? Champagner Orgien kamen mir in den Sinn. Dem Freiherrn traute ich so was sofort zu. Aber meinem Baron?
Die Szene machte mich auch noch wuschig. Ohne es zu wollen, fand ich den Anblick geil. Justin hockte halb auf Andrey, um dem über die nackte Brust zu lecken.
Um mich abzulenken, brachte ich leere Gläser in die Küche. Gregor löschte derweil im Park einige Leuchtfackeln.
Überrascht vernahm ich in der riesigen Küche, dass Justin mir gefolgt war.
Plötzlich hielt er mich im Arm. Seine linke Hand fasste mir dabei fest in den Schritt.
„Du, Tom. Lass uns oben zu viert Spaß haben. Okay?“
Ich schubste ihn von mir.
„Lass das. Hallo. Wie bist du denn drauf? Sicher nicht. Du hast ja Nerven.“
„Warum? Besser als nur mit Andrey. Denn hatte ich eh oft genug. Ich find dich saugeil. Magst du mich nicht ficken?“
„Blödmann“, wandte ich mich nur ab.
„Ach. Bin ich dir nicht gut genug? Bumst du nur mit Blaublütern?“
„Hallo. Justin, Gregor und ich sind zusammen. Wir haben keinen Bock auf Dreier oder Vierer. Vergiss es.“
Ich drehte mich, um zur
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