Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)
falsch machen, daran dachte ich immer wieder.
Wir hatten die ersten Gläser schon fast geleert, als auch Andrey und sein Escort Justin auf der Bildfläche erschienen.
Auf Letzteren war ich ganz besonders gespannt. Immerhin kannte ich noch keinen Edelescort. Zumindest nicht wissentlich. Wobei ich wissentlich überhaupt keinen Stricher kannte.
Stricher, nein Escort. Wenn schon denn schon.
Wie auch immer, Justin sah weder edel noch nach einem Escort aus.
Okay, doch er war einfach heiß.
Sprich, ich konnte mir gut vorstellen, dass er mit seinem Body Kohle machte.
Verwaschene Löcherjeans, ein rotes Netzshirt und eine Baseballcape. Die Klamotten sprachen schon Bände. Dazu hatte er eine echte Fickfresse. Mich durchzuckte es.
Auch der Freiherr steckte in verwaschenen engen Jeans, zu einem markanten silbernen Gürtel. Sein Jeanshemd natürlich offen und erneut wirkte er absolut wie ein Pornodarsteller.
Erst recht, als ich seine Kehrseite betrachten durfte. Extrem scharf. Sein Hintern wirkte in der 501 wie die Aufforderung, es ihm sofort zu besorgen.
Dazu kamen noch zwei Einrisse unter den Pobacken, die nicht nur anmachten, sondern jedem deutlich zeigten, dass er nicht mal einen winzigen Slip drunter tragen konnte.
Beide passten überall hin, nur nicht auf die Veranda des Herrensitzes. Und sie fielen auf. Hagen zum Beispiel konnte den ganzen Abend lang seinen Blick nicht mehr von Justin loseisen. Ich war überzeugt, auch er würde den Escort bei nächster Gelegenheit buchen. Für Justin also auch noch eine Werbetour.
Artig begrüßte Gregor beide mit allergrößter Würde und er schaffte es auch, sie den anderen vorzustellen. Echt cool, mein Baron bewies echt, dass er Nerven hatte. Nur nie die Haltung verlieren.
Beim zweiten Glas Champagner wurde auch ich wieder lässiger. Die nervöse Anspannung war verflogen. Vielleicht auch, weil die Runde so locker war. Eben doch kein Staatsempfang. Meine Bewährung vor anderem Publikum stand mir noch bevor.
Easy der Empfang auf der riesigen Veranda mit Blick in den Park. Wobei mir auffiel, dass Justin seine Hand mehrfach in Andreys Löcherjeans auf den Hintern steckte.
Provozierend!
Jeder bekam es mit, wobei mein Schatz es noch am besten schaffte, diskret über diese Verfehlungen hinwegzuschauen.
Sicher hatte er auch das in seinem Eliteinternat gelernt. Gregor tat mir fast leid und ich war froh, ihm mit den Getränken helfen zu können. Zudem Kevin jetzt das Essen vorbereitete und beschäftigt war.
„Noch Champagner?“, stand ich mit der Flasche auch vor Nico.
„Immer. Sonst wird der Abend noch trockener”, deutete er mit gelangweiltem Blick in die Runde. Dann zu dem Stricher. Okay, sicher Nicos Fall, aber auch mein Reitlehrer wusste sicher, dass Justin Geld für den Abend bekam.
Da auch ich tabu war, hatte er nun niemand, den er anbaggern konnte. Also war Alkohol angesagt. Armer Nico.
Im Hintergrund erklang da auf einmal gedämpfte Musik und ich hörte Gregor mit einem Löffel an sein Sektglas schlagen.
Nico musste sich wirklich langweilen.
Es erfolgte auch noch eine Ansprache. Ich fand es übertrieben, aber doch schön, meinen Baron vor einer Gruppe reden zu hören.
„Liebe Gäste, liebe Freunde. Ich freu mich euch heute Abend auf Haus Spreutenburg begrüßen zu dürfen. Ich kann euch auch beruhigen, es wird keine lange Rede geben.“
Mit diesen Worten begann er, fast staatsmännisch, eine kurze Rede. Knackig, gekonnt und dennoch fand ich es weiter übertrieben.
Wir lebten da echt in anderen Welten. Aber für Gregor war es sicher eine Selbstverständlichkeit. Ob er wohl vordem geübt hatte? Oder hatte man als Baron so was einfach drauf? Er hatte ja auch genug Zeit, um sich vorzubereiten. Okay, ich war böse. In dem Augenblick wünschte ich echt, Gregor hätte keinen Titel, sondern einen ganz normalen Job.
Andererseits hatte natürlich dieser Rahmen schon auch seinen Reiz.
Es war fast 20 Uhr, als es dann endlich Essen gab. Nicht nur ich hatte einen tierischen Kohldampf.
Das italienische Buffet, sicher sündhaft teuer, kam bei allen gut an. Beruhigt nahm ich war, dass auch Gregors Teller gut gefüllt war. Prima, dann konnte auch ich richtig zulangen.
Was ich auch machte.
Als Nico neben mir vor den Dessertspeisen stand, wirkte auch der zufrieden.
„Das Highlight des Abends würde ich sagen“, schaute Nico über die verschiedenen Platten mit allen möglichen Häppchen.
„Dass du nur Essen im Sinn hast“, murmelte ich.
„Was heute Abend auch
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