Blaues Blut und heiße Küsse (German Edition)
und dann noch mit Wasser nachwischte.
Gregor sah einfach zu. Das mussten wir auch mal ändern. Baron hin oder her. Seine Stimmung war auch für mich so ernüchternd, dass ich mich hinsetzte und ihm zunickte.
„Einmal Heimfahrt bitte.“
Unterkühlt nun auch mein Tonfall. Sollte er ruhig merken, dass mir seine Manieren auch nicht immer gefielen.
Überrascht blickte Gregor beim Anfahren mehrfach zu mir rüber. Doch auch auf der Rückfahrt fühlte ich seinen Blick.
„Ich stell dich bald meiner Mutter vor“, sagte er da plötzlich.
„Ach. Wirklich?“
Nun hatte er mich echt überrascht.
„Ja, wirklich. Tom, ich meine es ernst.“
Zufrieden fasste ich nach seiner Hand.
Zärtlich dann mein Kuss zum Abschied im Hof. Sollte Nico ruhig sehen, wie gut mein Baron und ich uns verstanden. Oder war das nun für Gregor wieder zuviel?
Verwirrungen
Der nächste Tag blieb regnerisch.
„Ich glaub, der Sommer ist vorbei“, schaute Nico beim Frühstück aus dem Fenster.
Luder nickte.
„Heute trainieren wir jedenfalls in der Halle. Mirco ist übrigens schon da. Der scheint mit den Hühnern aufzustehen.“
„Aha“, winkte Nico jedoch nur lässig ab.
„Bestimmt wegen der Baronin. Da will er Eindruck schinden.“
„Ob er das nötig hat?“, mischte sich nun auch Carsten ins Gespräch.
Mein Reitlehrer jedoch zuckte nur mit den Schultern.
„Wie auch immer. Tom, hast du nachher Lust? Ich hab noch Zeit für ein paar Tipps.“
„Immer. Bei dem Wetter bietet sich das eh an. Ich sattel’ gleich nach dem Frühstück Natascha. Danach kann ich dir auch noch im Stall helfen.“
Meine Stimmung war eh gut, nun aber noch besser. Der Tag war gerettet und auf Natascha machte ich fast täglich Fortschritte.
Im Stall wechselte Mirco grad seine Pferde.
„Guten Morgen, du Langschläfer. Reitest du ein paar Runden mit?“
„Hallo, Mirco. Ich reite echt gern, aber sorry. Mit so einem Profi nehme ich es nur ungern auf.“
„Ach was. Komm schon. Auf in den Sattel. Wir machen ja keinen Wettkampf.“
Mirco lachte mir so kumpelhaft zu, dass ich überhaupt nicht anders konnte.
Gehorsam sattelte ich Natascha, um dann zu ihm zurück in die Halle zu marschieren. Aufsetzen und schon ritt ich neben dem Profi Runde um Runde in der Halle.
Mirco schaffte es dabei sogar, mit mir ganz locker zu quatschen. Fast vergaß ich dabei, dass ich im Sattel saß. Was natürlich auch an Natascha lag. Meine Stute war einfach lammfromm.
Die Umgebung vergessen.
Bis plötzlich Baronin von Spreutenburg am Rand des Parcours stand.
Auch im Reitdress machte sie natürlich eine gute Figur. Ich war echt überrascht. Mirco aber lachte nur kurz, als er meinen Blick sah.
Dann parierte er seinen Hengst, ritt quer durch die Halle und sprang aus dem Sattel.
Fast automatisch folgte Natascha ihm und eh ich mich versah, stand ich vor der Baronin.
„Beatrice, das ist Tom. Ein Gast hier in der Pension. Tom, Beatrice von Spreutenburg.“
„Angenehm. Reiten Sie schon länger?“
Die Baronin strahlte mich an, gab mir die Hand und war mir spontan sympathisch.
„Guten Morgen, Baronin. Nein, ich bin hier erst vor vier Wochen angefangen.“
„So. Wirklich. Nun was ich eben sah, ich hätte geglaubt, dass Sie schon viel länger im Sattel sitzen. Aber wenn Mirco Sie trainiert!“
Sie lächelte zu mir hoch.
„Nein. Bisher hat Nico mich unterrichtet.“
„Nico? Ach. Der sollte längst hier sein. Halten Sie sich doch lieber an Mirco. Er ist sicher die bessere Wahl.“
Sie lächelte erneut, um dann zu den Pferdeboxen zu verschwinden.
Nun war es auch Mirco, der lächelte.
„Wenn du Lust hast, machen wir heute Nachmittag einen Ausritt zur Ostsee. Das Wetter wird sicher bald besser. Okay?“
„Gern. Wenn du nach dem Mittagessen Zeit hast.“
„Die hab ich. 14 Uhr.“
„Ich hab ja Urlaub. Um zwei ist okay.“
„Jetzt muss ich aber noch was tun. Ich hab ja keinen Urlaub. Bis später.“
Wie der Blitz war er aufgesessen und fegte durch die Halle.
Ich aber machte mich mit Natascha auf den Weg zu ihrer Box.
Nachdem ich meine Stute trocken gerieben hatte, beobachte ich den Turnierreiter noch eine Weile bei seinen Übungen. Auf der Tribüne hockte Nico mit der Baronin. Auch sie schauten ihm zu.
Nun hatte ich sie also kennen gelernt. Meine Schwiegermutter in spe.
Mirco hatte sie mir vorgestellt. Mirco und nicht Gregor, ihr Sohn und mein Lover.
Wie das Leben so spielt.
Ich war schon gespannt, was der Baron dazu sagen würde. Vielleicht hatte Mirco
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