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Bleakhouse

Bleakhouse

Titel: Bleakhouse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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bin, Rosa, so bin ich wirklich, und nicht so, wie du mich in einer kleinen Weile sehen wirst. Vergiß das nicht und verschließe in deinem Herzen, was ich dir anvertraut habe. Tue es um meinetwillen, und dann sind alle Bande zwischen uns zerschnitten.«
    Sie macht sich von dem Mädchen los und verläßt das Zimmer. Als sie spät nachmittags wieder auf der Treppe erscheint, hat sie ihre stolzeste und kälteste Miene auf; so teilnahmslos ist sie, als ob Leidenschaft, Gefühl und Interessen jeder Art längst in ihrer Seele seit vorsintflutlichen Epochen gestorben wären.
    Der Merkur hat Mr. Rouncewell angemeldet. Deshalb erscheint sie jetzt. Mr. Rouncewell ist noch nicht im Bibliothekzimmer, aber sie begibt sich dorthin. Sir Leicester ist dort, und sie wünscht zuerst mit ihm zu sprechen.
    »Sir Leicester, ich wollte mit Ihnen... Aber wie ich sehe, sind Sie beschäftigt.«
    »Oh, durchaus nicht, Mylady. Nur Mr. Tulkinghorn ist hier.«
    – Immer anwesend! Überall lauert er herum! Keinen Augenblick Sicherheit vor ihm! –
    »Ich bitte um Entschuldigung, Lady Dedlock. Darf ich mich entfernen?«
    Mit einem Blick, der deutlich sagt: Sie wissen doch ganz gut, daß Sie die Macht haben, zu bleiben, wenn Sie wollen, bedeutet sie ihm, es sei nicht nötig, und geht zu einem Sessel. Mr. Tulkinghorn tritt ihr mit seiner altmodischen Verbeugung ein paar Schritte entgegen und zieht sich dann in ein gegenüberliegendes Fenster zurück.
    Er steht zwischen ihr und dem sinkenden Licht des Tages, und sein Schatten fällt auf sie und macht alles vor ihr dunkel. So, wie er auch ihr Leben verdüstert.
    Auch im besten Fall ist das eine langweilige Straße draußen, in der die beiden langen Häuserzeilen sich gegenseitig mit einer solchen Strenge anstarren, daß ein halbes Dutzend ihrer größten Paläste schon unter solchen Blicken langsam zu Stein geworden wären, wenn man sie nicht schon vorher aus diesem Material gebaut hätte. Es ist eine Straße von so eisiger Größe, so entschlossen, sich nie zum atmenden Leben herabzulassen, daß die Türen und Fenster, staubbedeckt und schwarz, düster Cercle halten – und die hallenden Marställe dahinter ausgestorben und massiv aussehen, als wären sie bestimmt, die steinernen Schlachtrosse der adligen Statuen in sich aufzunehmen. Labyrinthisches eisernes Gitterwerk schlingt sich um die Vortreppen in dieser Ehrfurchtschauer erregenden Straße, und in steinernen Wölbungen gähnen die Auslöscher für die aus der Mode gekommenen Fackeln den Emporkömmling »Gas« an. Hie und da hat ein schwacher eiserner Ringbügel, durch den tagsüber kecke Jungen die ihren Spielgefährten herabgerissnen Mützen zu werfen sich bemühen, seinen Platz unter dem verrosteten Laubwerk behauptet und denkt trauervoll an lang entschwundne Zeiten. Ja sogar das Öl, das noch hie und da in kleinen sonderbaren Glasnäpfchen, mit einem Fleck auf dem Boden gleich einer Auster, übrig geblieben ist, blinzelt jeden Abend die neuen Lichter an, nicht so ganz unähnlich seinen hochgestellten Herren im Oberhaus.
    Es ist daher wohl nicht gut möglich, daß Lady Dedlock von ihrem Stuhl aus durch das Fenster, in dessen Nische Mr. Tulkinghorn steht, besonders viel zu sehen wünschen sollte, und doch wirft sie einen Blick in diese Richtung, als ob es ihr innigster Herzenswunsch wäre, daß seine Gestalt sich von dort entfernte.
    Sir Leicester bittet Mylady um Verzeihung: sie habe etwas sagen wollen?
    »Bloß, daß Mr. Rouncewell da ist – ich habe ihn kommen lassen –, und daß wir am besten der Angelegenheit mit dem Mädchen ein Ende machen sollten. Ich bin der Sache endlich müde.«
    »Was kann ich – dabei – tun?« fragt Sir Leicester zögernd und unsicher.
    »Empfangen wir ihn hier und machen wir der Sache ein Ende. Möchten Sie ihn nicht herauf kommen lassen?«
    »Mr. Tulkinghorn, würden Sie vielleicht die Güte haben, zu klingeln – danke bestens –, lassen Sie den... Eisengentleman«, sagt Sir Leicester zu dem Merkur und kann nicht gleich das richtige Wort finden, »lassen Sie den Eisengentleman heraufkommen.«
    Der Merkur entfernt sich, um den »Eisengentleman« zu suchen, findet ihn und bringt ihn. Sir Leicester empfängt ihn sehr gnädig.
    »Ich hoffe, Sie befinden sich wohl, Mr. Rouncewell? Nehmen Sie Platz. – Hier mein Anwalt, Mr. Tulkinghorn. – Mylady wünscht mit Ihnen zu sprechen.« Sir Leicester überweist ihn geschickt mit einem feierlichen Wink seiner Hand Lady Dedlock. »Hem.«
    »Es wird mir eine

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