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Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch

Titel: Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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hören, wie es sich anhörte, wenn man es laut aussprach.
    »Natürlich weiß ich das.« Da das normalerweise der Punkt war, an dem man mich in die Geschlossene schleppte, war ihre Zustimmung mehr als ein kleiner Dämpfer.
    »Ich habe geholfen, eins umzubringen – dieses komische Ding, das in den Schulfenstern lebte.« Ich erzählte ihr die ganze Geschichte, allerdings ohne den Teil, in dem Wyatt aus dem Glas geflossen war.
    »In der Schule passiert auch immer was«, murmelte sie und warf das Messer auf die Ablage. »Dreh dich um.«
    Ich tat, was sie sagte, und war verblüfft darüber, wie sie mich ansah. Sie wirkte fast schon … besorgt. »Dir geht’s gut«, entschied sie, bevor sie sich wieder den Kartoffeln widmete.
    »Tut es«, stimmte ich ihr zu. »Und weißt du, warum? Weil ich die Wette gewonnen hab.«
    Sie hörte einen Moment auf zu schneiden, und das Messer zitterte in Rosalees Hand. »Hast du?«
    »Ja. Ich habe jetzt Freunde. Die Kids in der Schule mögen mich. Sie denken, ich bin eine Heldin . Ich habe gewonnen. Ich kann bleiben.«
    »Du wurdest von einem Lockvogel halb hypnotisiert«, sagte sie und warf sich eine rohe Kartoffelscheibe in den Mund. »Du hast selbst zugegeben, dass dieser Junge dir die ganze Zeit sagen musste, was du zu tun hast. Wenn das deine Definition von einer Heldin ist, dann ist die ziemlich mau.«
    »Aber ich kann hierbleiben, ja?«
    »Wenn du bleibst, bist du tot. Ein Geist.«
    »Willst du deshalb, dass ich wieder gehe?«, sagte ich. Die Wahrheit dämmerte mir langsam, wie eine Blume, die sich öffnet. »Weil du dir Sorgen um mich machst?«
    Sie sagte nichts.
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich beweise es dir. Sag mir, wie ich es dir beweisen soll. Momma?«
    Stille.
    Die Blume verwelkte. »Du willst mich also ignorieren?«
    »Warum nicht?«, sagte Rosalee und warf die Kartoffeln in den Topf. »Warum sollte ich mit einem Geist reden?«

12

    Als Wyatt am nächsten Abend vorbeikam, trug er ein grünes Button-down-Hemd und schwarze Jeans. Aber so, wie er sich gab, hätte er genauso gut in Ausgehuniform erscheinen können. Jede Bewegung, jede Geste hatte etwas Förmliches. Beispielsweise wie er mir den Biskuitkuchen, den er auf dem Weg hierher gekauft hatte, mit einer halben Verbeugung überreichte.
    »Das war die Idee von meinem Pop«, sagte er, als ich ihn in die Küche führte und ihm den roten Stuhl anbot. »Er sagte, es hätte Stil, wenn man ein Geschenk mitbringt.«
    »Da hat er recht. Vielen Dank.« Ich fand einen Teller für den Kuchen und schenkte Wyatt eine Tasse Kaffee ein.
    »Ist Rosalee da?«, fragte er hoffnungsvoll, als ich ihm die Tasse reichte.
    »Sie ist in ihrem Arbeitszimmer. Und arbeitet.« Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was sie dort machte. Ich hatte früher schon an die Tür geklopft und gesagt, dass wir Besuch bekämen, aber was Rosalee betraf, war ich immer noch ein Geist.
    Wyatt grinste.
    »Was?«
    »Es muss cool sein, sie als Mutter zu haben.«
    Ich versuchte, nicht darüber sauer zu sein, dass nicht mir dieses Lächeln gegolten hatte. »Muss es das?« Ich stellte das Essen auf den Tisch. »Warum sind nur alle so begeistert von meiner Mutter?«
    »Der ganze Kram mit der Bürgermeisterin. Ich meine, vergiss den mal. Rosalee ist echt die Coolste im ganzen Universum.«
    »Was für Kram mit der Bürgermeisterin?«
    »Das weißt du nicht?« Er war schockiert. »Verdammt. Ihre eigene Tochter, und du weißt es nicht mal. Was ist das eigentlich?«
    » Veriohukaiset «, sagte ich und setzte mich auf den Gartenstuhl. »Das ist so eine Art Pfannkuchen.«
    »Und das ganze Kauderwelsch bedeutet Pfannkuchen?«
    »Es ist kein Kauderwelsch, nur weil du es nicht verstehst.«
    »Du lässt sie anbrennen?«
    »Natürlich nicht.«
    »Warum sind sie dann schwarz ?«
    »Das Blut macht sie dunkel.«
    »Welches Blut?«
    »Schweineblut. Iss schon, na los«, sagte ich. »Man könnte glauben, du hättest noch nie Blutpfannkuchen gegessen. Und Kaffee ist auch noch da. Ich darf keinen mehr, du kannst also so viel davon haben, wie du magst.«
    »Warum darfst du keinen mehr?«, fragte er und starrte auf seine Gabel mit veriohukaiset, als würde es ihn gleich beißen.
    »Ich vertrage kein Koffein mehr.« Ich goss mir ein Glas Milch ein. »Erzähl mir von Rosalee.«
    Er bekreuzigte sich und traute sich endlich, einen Bissen zu essen. Er schien erstaunt darüber, dass er nicht auf der Stelle tot umfiel.
    »Alles fing mit Runyon Grist an, er war einer von den Mortmaine.

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