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Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch

Titel: Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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verbraucht aussehen, ganz egal, was sie trug. »Muss schwer sein, sich all die Namen richtig zu merken«, fügte sie hinzu.
    Rosalee ignorierte sie und hielt weiter Ashers Hand. Als Sera langsam dunkelrot anlief, nahm ich Ashers Hand aus der von Rosalee. Das letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte, war eine Talkshow-Szene.
    »Wo ist Wyatt?«
    »Er konnte nicht kommen«, sagte Sera, während Asher Rosalee angaffte – vor ihr! –, als wäre er wahnsinnig … oder fasziniert.
    Rosalee hatte nicht übertrieben.
    »Er musste trainieren.« Sera schien überglücklich, mir die schlechte Nachricht zu überbringen.
    Mein Blick fiel auf das Geschenk. Erst jetzt wurde mir klar, wie sehr ich mich auf Wyatts öffentliche Zurschaustellung seiner Zuneigung gefreut hatte.
    Rosalee sagte: »Sei nicht traurig. So ist das mit den Mortmaine, sie sind immer auf Abruf.« Sie wandte sich Sera zu. »Ich bin übrigens Rosalee Price. Hannas Mutter.«
    »Ich weiß, wer Sie sind.«
    »Meine Tochter ist die Freundin Ihres Sohnes.«
    »Ich weiß .«
    »Hat er allen erzählt«, sagte Paulie und lugte um Seras Arm herum. »Er hat unseren Opa in Argentinien angerufen und es ihm erzählt. Er hat unsere Cousins in Kalifornien angerufen und es ihnen erzählt. Er hat es sogar dem Postboten erzählt.«
    »Das reicht, Paulie«, sagte Sera.
    Es reichte wirklich. Es reichte, um meine Laune wieder mächtig zu heben und ein breites Grinsen auf mein Gesicht zu zaubern. »Könnten Sie das bitte Wyatt geben?« Ich gab Asher das Geschenk, weil er am nächsten stand. »Und sagen Sie ihm, wie schade ich es fand, ihn verpasst zu haben.«
    »Aber gerne doch.«
    »Danke«, sagte Rosalee, da er zu ihr gesprochen hatte.
    Sera krallte sich unsanft seinen Arm und zerrte ihn weg.
    »Hast du vor oder nach seiner Hochzeit mit ihm geschlafen?«, fragte ich, nachdem die Ortigas in der Menge verschwunden waren.
    Rosalee rümpfte so süß die Nase, dass ich sofort beschloss, es vor dem Spiegel zu üben. »Sowohl als auch, glaube ich. Es ist schon lange her.«
    »Hey, Hanna.«
    Lecy trug blaue Mohnblumen im Haar, die zu ihrem Kleid passten. Sie kam mit ihren Freunden die Treppen der Kathedrale runter: Petra in Pink, Petras berggroßer Freund Frankie in einem dunkelblauen Anzug, Casey mit der orangen Spange und dem vormals durchsichtigen Schädel und eine Reihe anderer Kids aus der Schule, alle in ihrem feinsten Kirchenzwirn.
    Keiner von ihnen sah mich an.
    »Hey, Miss Rosalee«, riefen sie einstimmig.
    »Hey«, sagte Rosalee und drehte sich von ihnen weg, um mich zu fragen: »Setzen wir uns an den Brunnen?«
    Bevor ich antworten konnte, rief Lecy: »Hey, Leute, kommt mit! Miss Rosalee will, dass wir uns zu ihr setzen!«
    Wenig später saßen Rosalee und ich auf der untersten Stufe des abgesenkten Amphitheaters. Wir waren nahe genug an dem klaren Springbrunnen, um sein Wasser abzubekommen. Rosalees Bewunderer umringten uns.
    »Miss Rosalee«, sagte Lecy, »darf ich Ihnen etwas zu trinken holen?”
    »Nein, ich mach das«, sagte Casey.
    »Lass doch das Mädchen was holen, wenn sie es will«, sagte Rosalee zu Casey. Die Wassertröpfchen des Springbrunnens glänzten in ihrem Haar wie Diamanten. » Du kannst mir in der Zwischenzeit die Füße massieren.«
    »Cool!«
    Alle rollten sich vor Lachen am Boden, als Casey an den komplizierten Riemchen von Rosalees lippenstiftroten Pumps herumfummelte.
    »Das war ein Witz!«, sagte sie genervt und scheuchte ihn von ihren Füßen weg.
    »Mir macht das nicht aus«, sagte Casey, der sich nicht verscheuchen lassen wollte. »Ehrlich. Ich wollte schon immer …«
    Der Rest des Satzes ging in einem lauten Schmerzensschrei unter.
    Petra schrie.
    Sie krümmte sich auf der Stufe über uns und schlang die Arme um ihren Bauch. Im ersten Moment dachte ich, sie wäre eifersüchtig wegen der Aufmerksamkeit, die Rosalee bekam, und wollte nun selbst im Mittelpunkt stehen. Aber sie machte so schreckliche, klagende Geräusche, so ein hässliches Gesicht , dass mir klar wurde: Sie simulierte nicht.
    Alle waren still, als Frankie besorgt ihren Rücken mit seiner riesigen Hand streichelte. »Baby, was ist denn?«
    »Bauch«, japste sie mit vor Schmerz geschlossenen Augen. »Mein Bauch …«
    »Zur Hölle, seht mal«, schrie jemand, » der Springbrunnen !«
    Wir sahen es. Aus dem vormals klaren Wasser war eine dicke rote Suppe geworden. Alle Leute, die ihre Beine im Wasser baumeln ließen, zogen sie eilig zurück. Der Gestank, der von dem Brunnen ausging, war

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