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Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch

Titel: Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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es aussehen würde. Aber je mehr ich zeichnete, desto enttäuschter schien sie. Als ich fertig war, machte sie ein Gesicht, als sei jemand gestorben.
    »In dem Ding sehe ich aus wie Carol Brady, diese spießige Hausfrau aus der Siebziger-Jahre-Fernsehserie.«
    »Wir gehen in die Kirche.« Ich schob ihre wilde Haarwolke zur Seite und teilte ihr die schlechte Nachricht mit. »Da musst du aussehen wie Carol Brady.«
    Sie scheute vor meiner Hand zurück und stand auf, die Lippen geschürzt. »Ich weiß nicht. Vielleicht sieht es mit vollem Bauch weniger brav aus. Hungrig?«
    »Ich bin halb verhungert.« Und ganz verschmäht. Warum durfte ich sie nie berühren?
    » Smiley’s hat diese Chili-Käse-Corn-Dogs.« Sie machte ein Lecker-Geräusch. »Soll ich uns welche holen?«
    »Hört sich gut an.« Ich machte ein fröhliches Gesicht. Schließlich konnte ich keine Wunder erwarten. Abgesehen von dem Berühren lief alles großartig zwischen uns, besonders, wenn ich daran dachte, wie unsere erste Begegnung gewesen war.
    Eines Tages würde sie nicht mehr vor meiner Berührung zurückweichen.
    Ich arbeitete weiter, nachdem sie gegangen war. Adrenalin und Glück trieben mich an. Diese Mischung war viel stärker als Koffein. Ich wurde mit ihrem schwarzen Kleid fertig und fing gleich mit dem roten Kleid an. Ich hatte den perfekten Stoff – scharlachroten Seidenchiffon, den ich gekauft hatte, bevor alles lila wurde.
    Ich wollte eigentlich nur damit anfangen, aber als ich von der Nähmaschine aufsah, merkte ich, dass ich schon damit fertig war.
    Ich sprang auf und hängte das rote Kleid auf den Ständer. Mein Nacken war steif, meine Finger waren wund, meine Augen müde, aber ich war nicht müde. Ich hätte noch zehn Kleider nähen können, aber ich war vollkommen ausgehungert. Wo waren diese Corn Dogs?
    Ich sah auf die Uhr, und dann noch einmal. Es war Mitternacht. Mehr als sechs Stunden waren vergangen.
    Scheiß auf die Corn Dogs. Wo zur Hölle war Rosalee?
    Vielleicht war sie raufgekommen, um mit mir zu essen, aber ich hatte sie ignoriert. Manchmal, wenn ich an etwas arbeitete, blendete ich meine Umwelt total aus.
    Ich ging runter und knipste das Treppenlicht an. Zwei Tüten von Smiley’s lagen verlassen neben der Haustür. Sie rochen sogar kalt gut, und mein Magen knurrte, aber mein Hunger war von einer wachsenden Angst vertrieben worden.
    »Momma?« Ich fand sie wieder im Flur vor dem Wäscheschrank, in den sie etwas geritzt hatte. Sie kniete vor ihm, als würde sie beten. Aber weder betete sie, noch ritzte sie etwas ein. Sie wimmerte.
    Ich machte das Flurlicht an und kniete mich neben sie. »Was ist passiert?«
    Ihre Augen waren feucht, aber sie weinte nicht – obwohl ihre Hände mit blutgetränkten Bandagen umwickelt waren.
    »Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht.« Ihr Gesicht bestand nur noch aus schmerzlicher Bestürzung. »Ich wollte Essen holen … und dann hielt ich diesen Türklopfer in der Hand. Nur war es gar nicht wirklich ein Türklopfer …«
    »Es ist ein SCHLÜSSEL «, sagte ich und verstand, was mit ihren Händen passiert sein musste. »Wyatts SCHLÜSSEL .«
    Sie sah mich überrascht an. »Du weißt von dem Ortiga- SCHLÜSSEL ?«
    Ich nickte und beließ es dabei. »Was wolltest du dir denn wünschen?«
    »Nicht ich. Er . Ich wollte nur etwas zu essen. Er wollte den SCHLÜSSEL. Will ihn immer noch. Er sagt, er gehört ihm. Nur damit kann er nach Calloway.«
    »Wohin?«
    Sie hielt inne, legte den Kopf zur Seite, wie um zuzuhören. Um ihm zuzuhören. Ich versuchte, nicht zu zittern. »Er sagt, er denkt, dass sein Mädchen in diese Welt verschwunden ist.«
    »Ich dachte, damit wäre er durch. Was ist aus seiner Liebe-ist-eine-Falle-Philosophie geworden?«
    »Die war für mich, nicht für ihn. Für ihn ist es zu spät.«
    »Aber du hast gesagt, er kann dich nicht kontrollieren.«
    »Er kontrolliert nicht mich , nur meinen Körper.«
    »Nur?« Ich sah auf ihre blutigen Hände und entschied mich gegen Haarspalterei. »Was haben die Ortigas gesagt, als sie dich gesehen haben?«
    »Haben sie nicht. Ich glaube, sie waren nicht zu Hause. Ich musste ziehen und ziehen, um freizukommen.« Sie schaute auf ihre geschundenen Hände, als hätten sie sie im Stich gelassen.
    »Die Ortigas haben da so eine Art Paste, die deine Hände heilen kann«, sagte ich ihr. »Sag ihnen doch …«
    »Ich gehe da nicht mehr hin! Glaubst du, ich will, dass sie wissen, was ich versucht habe? Gott, wie verflucht erniedrigend.«
    »Dann hol

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