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Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch

Titel: Bleeding Violet - Niemals war Wahnsinn so verfuehrerisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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wegstieß.
    »Warte!«, schrie ich und wollte Wet Williams Kopf hinterherschwimmen, aber Wyatt hielt mich eisenhart am Ellenbogen fest. »Was ist mit meinem Wunsch?«
    »Was ist mit meinem Körper, Schlampe?«, schrie Wet William, und der Strom trug ihn weg. »Weißt du, wie lange es dauert, sich einen neuen Kopf wachsen zu lassen? Ich scheiß auf deinen Wunsch!«
    Wyatt zog mich rauf an die Oberfläche, und ich schrie die ganze Zeit. Ich hätte auch weitergeschrien, als wir zurück am Ufer waren. Nass und zitternd lagen wir auf der Decke, und Lecy und Carmin sprangen um uns herum. Aber ich konnte nicht einmal atmen, nicht, bis ich das ganze Wasser aus meinen Lungen gekotzt hatte. Danach war die See wieder ruhig.
    »Alles klar?«, fragte Wyatt.
    »Oh nein!«, sagte ich zu seiner nassen Brust, als er mich festhielt. »Ich kann es nicht glauben, dass du Wet William getötet hast. Ich kann nicht glauben, dass du alles kaputt gemacht hast!«
    »Man kann Wet William nicht töten«, sagte Wyatt leise in mein Ohr. »Er ist schon tot.«
    Ich stieß ihn weg. »Du hast meinen Wunsch ruiniert. Du hast ihn ruiniert !«
    »Verschiebt das mal auf später, Leute«, sagte Carmin und zerrte uns auseinander. »Ab in den Wagen, bevor ihr euch in Eis am Stil verwandelt.«
    Lecy und Carmin scheuchten uns in Wyatts Wagen und drehten die Heizung auf. »Was ist passiert?«, fragten sie und quetschten sich zu uns auf die Vorderbank.
    »Ich hatte Wet William dazu gebracht, mir einen Wunsch zu erfüllen«, sagte ich. Zusammengekauert saß ich vor dem Gebläse am Armaturenbrett. »Und dann kam Wyatt und schlug ihm den Kopf ab, und jetzt wird er ihn mir nicht mehr erfüllen!«
    Wyatt hatte immerhin so viel Anstand, nach schlechtem Gewissen auszusehen. »Was hast du dir denn gewünscht?«
    »Dass mein dämlicher Freund kapiert, dass ich auf mich selbst aufpassen kann. Ich bin nicht Petra, okay? Ich muss nicht gerettet werden.«
    »Tut mir leid.« Aber als er mir das Haar aus dem Gesicht strich, sah er nicht so aus, als täte es ihm leid. Es tat ihm leid, dass ich sauer auf ihn war, sicher, aber er hatte keine Ahnung, wie sehr er mir alles versaut hatte.
    »Ich kann gar nicht glauben, dass du einfach so unter Wasser geatmet hast«, staunte Lecy. »Ich hätte viel zu viel Angst, es auch nur zu versuchen.«
    »Weil es mir ja auch so sauviel gebracht hat!«
    Lecy sah Wyatt ernst an. » Du solltest ihr den Wunsch erfüllen. Um das alles wiedergutzumachen.«
    Wyatts Gewissen wurde noch deutlich schlechter, als ob er jetzt verstand, wie sehr er es mir versaut hatte. »Das kann ich nicht. Wet William hat ihn theoretisch schon gewährt, und man kann sich nicht zweimal dasselbe wünschen.«
    »Aber er hat es zurückgenommen!«
    Wyatt schlang seinen Arm um meine Schultern. »Du kannst dir was anderes wünschen. Ganz egal was. Frag mich nur.«
    »Ich kann euren SCHLÜSSEL nicht benutzen. Deine Mutter hat geschworen, mir die Hand abzuhacken, wenn ich mir noch mal was wünsche.«
    »Und das glaubst du ihr?«
    Ich stieß seinen Arm weg. » Ja !«
    Lecy nickte zustimmend, und Carmin sagte: »Kein Geld der Welt könnte mich dazu bringen, Miss Sera zu verärgern.«
    »Halt den Mund«, befahl ihm Wyatt.
    »Halt du den Mund.« Ich kletterte auf den Rücksitz, damit ich nicht neben ihm sitzen musste.
    »Hanna, warte …«
    »Wenn du mir wirklich meinen größten Wunsch erfüllen willst, dann fahr mich nach Hause und sprich nie wieder mit mir.«
    »Hanna …«
    » Nie mehr !«

    Nachdem mich der dumme, sich in alles einmischende Wyatt endlich zu Hause abgeliefert hatte, war ich mehr als bereit, es mit Rosalee aufzunehmen. Denn weil ich zwei Tage lang verschwunden war und die Schule geschwänzt hatte, erwartete ich natürlich eine Szene, aber ich wurde enttäuscht. Typisch. Die letzten beiden Tage hatte ich damit zugebracht, mir Sorgen zu machen, Pläne zu schmieden und ihr zu helfen versucht, aber sie hatte nicht einmal so viel Anstand, zu Hause zu sein und mich anzuschreien, weil sie sich Sorgen gemacht hatte.
    Ich stapfte nach oben und umarmte Schwänin.
    »Hast du mich wenigstens vermisst, meine Kleine? Du hast gemerkt, dass ich weg war.«
    Schwänin wurde in meinen Armen lebendig und legte ihre Flügel um mich.
    »Ich hatte sie schon, Schwänin. Die Lösung für alle unsere Probleme. Und dann hat dieser dämliche Wyatt … Verdammt, was soll’s?«
    Schwänin tippte mit ihrem Schnabel gegen meine Brust, wo das winzige silberne Schwänchen an meiner Kette

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