Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
Bauch‹.
Versuchen Sie ein zweites Gedankenexperiment. Stellen Sie sich vor, Ihre Sehnerven wären an eine Fernsehkamera angeschlossen, Ihre Geruchsnerven an chemische Sensoren und die Nervenenden in Ihrer Haut an empfindliche Membranen, die auf Druck und Temperatur reagieren, sodass alle Ihre Sinneseindrücke nun von dieser Gruppe künstlicher Sinnesorgane kämen.
Stellen Sie sich dann vor, dass diese Geräte in einen Roboter eingebaut würden, der sich im Zimmer nebenan befindet. Wo würden Sie sich jetzt wahrnehmen? Wahrscheinlich im Nachbarzimmer, denn dort befindet sich die Quelle all Ihrer Sinneseindrücke, die Quelle der Informationen, die Sie im Hinblick auf Ihren Aufenthaltsort erhalten.
Wo sind ›Sie‹ also? Wo ist das Selbst, das den Raum nebenan wahrnimmt? Befinden Sie sich noch immer in dem ersten Zimmer, in dem sich Ihr Körper und Ihr Gehirn befinden? Oder sind Sie im Nachbarzimmer?
Wenn Sie antworten, dass Sie immer dort sind, wo Ihr Körper und Ihr Gehirn sind, müssen Sie sich die Frage gefallen lassen, woher Sie wissen, wo diese sich befinden. Die einzigen Fakten, die Sie jetzt über das erste Zimmer besitzen, stammen aus Ihrer Erinnerung, da Sie gegenwärtig über keine Wahrnehmung dieses Zimmers verfügen. Es könnte sogar sein, dass ich Ihren Körper in ein anderes Zimmer gebracht habe. Sie hätten unter diesen Umständen keinerlei Kenntnis von diesem Raum und würden nicht annehmen, dort zu sein. In diesem Fall wäre Ihre Annahme, dass Sie sich noch im ersten Zimmer befinden, falsch.
Eine andere Antwort scheint richtiger zu sein. Sie sind dort, wo Sie sich wahrnehmen: in dem anderen Zimmer, in dem sich Ihre ›Sinnesorgane‹ befinden. Sie nehmen sich irgendwo hinter der Fernsehkamera, zwischen den Mikrofonen, in der Membran auf dem Roboter nebenan wahr. Kehren wir zur normalen Situation zurück, in der sich Augen, Ohren und Nase in ihrer ursprünglichen Lage am Kopf befinden. Müssen wir nicht aus dem kleinen Gedankenexperiment schließen, dass Ihre Wahrnehmung, sich irgendwo in der Mitte Ihres Kopfes zu befinden, absolut nichts mit der Tatsache zu tun hat, dass sich Ihr Gehirn in Ihrem Kopf befindet, sondern der Tatsache entstammt, dass Ihre primäre sinnliche Erfahrung der Welt durch Sinnesorgane stattfindet, die sich am Kopf befinden?«
Ich kenne noch eine buddhistische Methode, die diesem Gedankenexperiment ähnelt und die den Schüler zu seinem eigentlichen Selbst bringen soll. Dabei fragt der Meister den Schüler: »Wer bist du?« Der Schüler antwortet: »Schau mich an, ich bin, was du siehst.«
Daraufhin erwidert der Meister: »Entferne (gedanklich) deine Arme. Wer bist du dann?« Und er fährt fort: »Entferne deine Beine, deinen Rumpf, deinen Kopf, wer bist du dann? Wenn du alles Physische entfernt hast, wer bist du dann?« Ja, wer?
Willkommen bei Alice im Wunderland
oder
Die verrückte Welt der Bleep -Kongresse
Materie und Energie scheinen zwei Seiten derselben Medaille zu sein. »Wir stellen uns den Raum gern als leer vor und Materie als massiv. Aber Materie ist wirklich im Wesentlichen nichts, völlig substanzlos.« (Jeffrey Satinover im Bleep -Film)
Oberflächlich betrachtet scheinen materielle Dinge fest zu sein, aber wenn man durch ein Elektronenmikroskop schaut, stellt man verwundert fest, dass sich zwischen »materiellen« Teilchen riesige Leerräume befinden.
Je tiefer man eindringt, desto mehr entdeckt man … NICHTS.
Eines Tages fiel mir ein Buch in die Hände, in dem der weltbekannte Psychologe Daniel Goleman, der auch Autor der New York Times ist, die Inhalte wiedergibt, die sich im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Diskussionsrunden mit renommierten Wissenschaftlern, dem Dalai Lama und ihm ergeben haben. In diesem Buch mit dem Titel Die heilende Kraft der Gefühle: Gespräche mit dem Dalai Lama über Achtsamkeit, Emotion und Gesundheit wur de deutlich gemacht, dass die uralten Erkenntnisse des Buddhismus mittlerweile durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt worden waren.
Von der Antike bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts hatte man nämlich angenommen, dass ein Atom – wie der Name »das Unzerschneidbare« schon sagt – nicht weiter geteilt werden kann und daher den kleinsten Baustein der Materie darstellt. Später meinte die Wissenschaft entdeckt zu haben, dass Atome zwar feste Materieteilchen sind, aber aus Elektronen und einem Atomkern bestehen. Einige Jahrzehnte später fand man dann heraus, dass der Atomkern aus Protonen und
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