Bleep - oder wie man Spiritualität mit 3 Whisky-Cola verbindet
erlebt man oftmals sein blaues Wunder, denn vieles von dem, was voreilig als negativ klassifiziert worden war, stellt sich bei näherer Betrachtung als positiv heraus. Und irgendwann erkennt man auch, dass die ganze Einteilung in »positiv« und »negativ«, »gut« und »schlecht« eigentlich überhaupt keinen Sinn macht.
Krankheiten sind wie kleine Kinder
Ich glaube fest daran, dass alles »Negative«, das zum Ausdruck gebracht wird, seine Kraft verliert und sich verwandelt. Ich glaube, dass dies auch auf den Bereich Heilung zutrifft, denn Krankheit entsteht durch Dissonanz, durch unbewältigte Konflikte auf verschiedenen Ebenen. Besteht über einen längeren Zeitraum keine Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele, muss sich dies irgendwann als Krankheit manifestieren, weil der Konflikt auf Dauer für mindestens einen der drei Aspekte des Menschen unerträglich ist.
Wenn ich nun die Symptome der Krankheit, die mich ja darauf aufmerksam machen wollen, dass etwas in mir aus dem Gleichgewicht geraten ist, unterdrücke, nur um weiter funktionieren zu können, dann wird die Krankheit mit immer stärkeren Symptomen versuchen, meine Aufmerksam keit zu erregen. Eine Krankheit ist wie ein kleines Kind: Zuerst sagt es »Papi« und zieht mich am Hosenbein, wenn ich ihm aber nicht zuhöre, fängt es an zu schreien und tritt mich gegen das Schienbein. Alles schon selbst erlebt!
Je weniger ich mich so akzeptiere wie ich bin, desto geringer werden meine Chancen, jemals geheilt, heil oder erleuchtet zu sein.
Wenn ich mich diesen Symptomen nun aber zuwende und versuche herauszufinden, was sie mir sagen wollen, dann habe ich eine echte Chance, die Krankheit in ein höheres Maß an Gesundheit zu verwandeln. Dazu darf ich natürlich auch die Hilfe von Heilkundlern jeglicher Couleur in Anspruch nehmen, denn niemand kann alles allein schaffen. Das Paradox lautet hier: Ich muss die Krankheit annehmen, damit sie verschwinden kann. Je mehr ich sie bekämpfe, desto stärker wird sie letztendlich werden. Und selbst wenn sie an einer Stelle verschwindet, wird sie sich später an anderer Stelle wieder manifestieren. Langfristige Heilung ist nur dann möglich, wenn ich mich ohne Wenn und Aber vollkommen so annehme, wie ich bin.
Nur indem ich die weiße Fahne schwenke und mich ergebe, kann ich hoffen, den Krieg in mir zu beenden. Je weniger ich mich so akzeptiere wie ich bin, desto geringer werden meine Chancen, jemals geheilt, heil oder erleuchtet zu sein.
Habe ich beispielsweise Krebs, so reicht es nicht aus, vertrauensvoll zum Arzt zu gehen, den Krebs herausschneiden zu lassen oder mich einer Chemotherapie zu unterziehen. Das ist sozusagen die Erste Hilfe, die im Notfall zur Anwendung kommen muss. Aber nach der Operation und schon während der Chemotherapie muss ich damit beginnen, mein Leben zu ändern, muss ich anfangen, mich selbst zu erforschen und jene Teile von mir, die im Verborgenen wirken, zu erkennen. Tue ich das nicht, werde ich vermutlich eine Weile krebsfrei sein, bis die Krankheit wieder von Neuem ausbricht und sich das Spiel wiederholt.
Niemand sollte darauf verzichten, ärztlichen Beistand zu suchen, aber für eine wirkliche Heilung ist es unerlässlich, die Ursachen des Konfliktes im Wechselspiel von Körper, Geist und Seele zu ergründen und sie aufzuheben. Das Geschwür ist das Symptom, der Hilferuf des Körpers, nicht die Krankheit selbst. Es herauszuschneiden, löst das Problem nur vorübergehend, behebt aber nicht die Ursache.
Lebe ich in einem dauernden Spannungsfeld? Bin ich in meiner Beziehung unglücklich? Fürchte ich mich vielleicht davor, morgens zur Arbeit zu gehen? Habe ich scheinbar unlösbare Probleme mit den Nachbarn? Halte ich mich für einen Versager, für ein Opfer, für einen Verlierer oder gar für einen schlechten Menschen? Wo ist der Konflikt in meinem Leben, der sich auf diese Weise Bahn brechen muss, damit ich ihm endlich die Aufmerksamkeit schenke, die er verdient hat?
Keine Krankheit geschieht zufällig. Jede Krankheit hat eine Ursache. Das Symptom ist nur die Spitze des Eisbergs. Wenn man nur das Symptom beseitigt, beraubt man sich selbst der Chance, den Eisberg zu sehen. Und dann kann es einem wie der Titanic gehen. Wie wir auf der Kinoleinwand so eindrücklich gesehen haben, kann nämlich selbst das unsinkbare Schiff sinken.
Wo ist der Konflikt in meinem Leben, der sich auf diese Weise Bahn brechen muss, damit ich ihm endlich die Aufmerksamkeit schenke, die er verdient
Weitere Kostenlose Bücher