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Bleib bei mir – bleib in Sydney

Bleib bei mir – bleib in Sydney

Titel: Bleib bei mir – bleib in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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nach der Türklinke. "Komm mir nicht zu nahe, Richard!" warnte sie ihn heftig. Obwohl sie sich entschieden hatte, ihn zu heiraten, würde sie sich nicht von ihm verführen lassen, sich ganz seinem Willen zu fügen.
    Er rührte sich nicht von der Stelle. "Du hast das Wort", sagte er mit einer beschwichtigenden Geste, aber das Leuchten in seinen Augen verriet, dass er seine Leidenschaft nur vorübergehend zügelte.
    Zumindest diese knisternde Anziehung zwischen ihnen war unbestreitbar. Was im Sommerhaus zwischen ihnen geschehen war, konnte jederzeit wieder passieren ... auch jetzt, wenn sie, Leigh, es zuließ. Aber im Moment war ihr anderes wichtiger. "Ich werde dich heiraten, Kichard, aber ich stelle Bedingungen."
    "Nenne sie mir", antwortete er ruhig.
    "Du wirst sämtliche Vorbereitungen in die Hand nehmen."
    Er sah sie überrascht an. "Du willst deine Hochzeit nicht planen?"
    Ohne eine Mutter oder einen Vater oder irgendjemand, der überhaupt an der Braut interessiert wäre? Tatsächlich hatte Leigh sich zwar entschieden, Richard zu heiraten, aber nicht einen Gedanken an die Zeremonie verschwendet. Sie sträubte sich insgeheim gegen die Vorstellung, eine große Feier zu planen. Dafür hätte sie in Sydney bleiben müssen, und sie wollte sich bis zur Hochzeit so weit wie möglich von ihrer Mutter und ihren Schwestern fern halten.
    Die deprimierende Wahrheit war, dass sie niemanden hatte, der sich dafür interessiert hätte.
    Ihr Freundeskreis in Broome bestand aus mehr oder weniger oberflächlichen Bekannten.
    Keiner davon würde vermutlich das Geld ausgeben, um quer über den Kontinent zu ihrer Hochzeit zu fliegen. Sie würden ihr alles Gute wünschen und sich vielleicht dann und wann an sie erinnern.
    Nein, wenn Richard besondere Vorstellungen hatte, was die Hochzeit betraf, sollte er sich selber darum kümmern. "Plane, was immer du willst. Es ist mir egal. Nur lass mich da raus.
    Ich will bis zur Trauung nichts damit zu tun haben, Richard", bekräftigte sie entschieden.
    Dann würde sie ihn haben - in guten und in schlechten Zeiten. Er hatte sie nicht im Stich gelassen. All die Jahre hatte er ein Auge auf sie gehabt ... Und plötzlich war Leigh froh darüber. Richard bedeutete sie wenigstens etwas.
    "Deine Familie soll also nicht beteiligt werden?" erkundigte sich Richard forschend.
    Sie blickte stolz auf. "So wie ich das sehe, habe ich keine Familie mehr."
    Richard nickte wortlos. Sein Blick verriet, dass er wusste, was sie durchgemacht und wie tief es sie gekränkt hatte. Und obwohl Leigh sich einerseits schämte, weil er dieses Wissen mit ihr teilte, lag darin andererseits auch ein Trost, den ihr niemand sonst geben könnte.
    Richard kannte die Zurückweisung, die Ungerechtigkeit und das Gefühl von Minderwertigkeit, unter denen sie gelitten hatte. Darin lag die Basis für eine Seelenverwandtschaft, die sie vermutlich bei keinem anderen Mann finden würde. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich nicht mehr völlig allein.
    "Du hast also keinen besonderen Wunsch, wie wir heiraten sollen?" fragte Richard ruhig.
    Ein spöttisches Lächeln huschte über Leighs Gesicht. "Es muss nur legal sein." Da nur eine rechtmäßige Ehe im Hinblick auf Lawrence' Testament von Nutzen war, gab es in diesem Punkt sicher keine Differenzen.
    "Es wird natürlich legal sein", versicherte Richard ihr dann auch lächelnd, wobei das Aufleuchten in seinen Augen in Leigh den Verdacht weckte, er könnte dabei noch Hintergedanken hegen.
    Andererseits, jeder Mensch hatte seine Geheimnisse. Solange sie sich respektierten, hatte ihr Ehe vermutlich die gleiche Chance wie jede andere auch. "Ich fliege morgen nach Broome zurück", sagte Leigh fest. "Ich habe dort noch einiges zu erledigen, wenn ich in naher Zukunft nach Sydney umziehen werde. Ich nehme an, du kannst den nötigen Papierkram allein bewältigen."
    Er nickte. "Und ich verlasse mich darauf, dass du zur Hochzeit zurück sein wirst."
    "Einen Tag vorher", versprach sie bereitwillig.
    "Und du beabsichtigst, wirklich meine Frau zu sein und mit mir zu leben?" Er sah sie forschend an.
    "Ja, aber ich werde keine Baby-Maschine für dich sein", erklärte sie energisch.
    "Wenigstens ein Kind, Leigh", hielt Richard dagegen.
    Sie atmete tief ein. "Wenn wir zuerst eine Tochter bekommen und du darauf mies reagierst, verlasse ich dich."
    "Jedes meiner Kinder wird mir lieb und teuer sein."
    Das klang so aufrichtig und ehrlich, dass Leigh unwillkürlich an die Umstände seiner Geburt erinnert

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