Bleib bei mir – bleib in Sydney
spielt, sonst wirst du wieder auf der Verliererseite stehen." Sie lachte verächtlich. "Liebe! Pah! Was für ein Witz!"
Lachend ging sie davon und in den Ballsaal zurück. Leigh blickte ihr nach. Angst beschlich sie, dass Richard ihr schon zu viel bedeutete. Konnte sie ihm ihr Herz anvertrauen?
Sie hatte ihn geheiratet. Er war ihr Ehemann, aber nicht ihr Wächter. Sie hatte immer die.
Wahl. Es galt nur, den Willen aufzubringen, diese Wahl auch auszuüben. Heute war sie Richards Braut, weil sie sich dazu entschieden hatte, und sie würde ihr Bestes tun, um diese Ehe für sie beide zu einer glücklichen zu machen. Es war falsch, sich von Carolines zynischen Ansichten beeinflussen zu lassen. Richard hatte sich ihr Vertrauen verdient, oder nicht?
Bis jetzt, flüsterte die Stimme des Zweifels ihr zu.
Im Zweifelsfall für den Angeklagten, drängte ihr Herz, bis du etwas anderes beweisen kannst.
Mit diesem festen Vorsatz kehrte sie in den Ballsaal zurück. Und dieser Vorsatz begleitete Leigh auch, als sie und Richard sich allein in die Hotelsuite zurückzogen ... zu ihrer Hochzeitsnacht.
10. KAPITEL
Trotz aller guten Vorsätze zitterten Leigh die Knie, als sie vor Richard die Suite betrat.
Jetzt, da sie allein miteinander waren, würde sich erweisen, wie viel von dieser
"Traumhochzeit" für Richard echt gewesen war und wie viel nur eine Rolle, die er - ganz gleich aus welchen Berechnungen - für die Öffentlichkeit gespielt hatte.
In der Suite war alles auf das Eintreffen des Brautpaars vorbereitet. Gedämpftes Lampenlicht sorgte für eine romantische Atmosphäre. Eine Flasche Champagner stand in einem silbernen Eiskühler bereit, daneben befanden sich zwei Gläser und eine Schale mit frischen Erdbeeren. Um ihre wachsende Nervosität zu überspielen, deutete Leigh auf den Tisch und fragte locker: "Ist unsere Feier noch nicht beendet?"
"Sie fängt gerade erst an", antwortete Richard verführerisch.
Leigh durchzuckte es heiß. Sie legte den Brautstrauß auf den Tisch und drehte sich um.
Richard hatte Jackett und Weste bereits abgelegt, die Krawatte gelöst und knöpfte sich gerade das Hemd auf. Er zwinkerte ihr bedeutungsvoll zu. "Ich dachte, wir würden von Zeit zu Zeit eine kle ine Erfrischung brauchen."
Die Nächte gehören mir ... Beim Gedanken an ihre Übereinkunft wurde Leigh noch nervöser. Was nun wirklich lächerlich war! Sie war keine Jungfrau mehr. Richard hatte sie bereits einmal genommen. Sie hatte ihn gewollt. Und sie wollte ihn noch immer. Warum sollte es heute Nacht anders sein?
"Du brauchst dich nicht länger unter dem Schleier zu verstecken, Leigh", sagte er neckend.
"Warte, ich helfe dir, ihn abzunehmen."
Mit offenem Hemd kam er ganz dicht heran und begann, ihr die Haarnadeln herauszuziehen, die das Diadem hielten. Leigh ließ es reglos geschehen, berauscht vom Duft seiner nackten Haut. Richard warf das Diadem zusammen mit dem Schleier kurzerhand auf ein Sofa und ließ die Finger sacht durch ihr langes, seidiges Haar gleit en.
"Du hast deine Sache großartig gemacht", sagte er anerkennend.
Leigh atmete tief ein, bemüht, einen klaren Kopf zu bewahren. "Hattest du Sorge, ich könnte versagen?"
"Nein. Nicht einmal Lawrence konnte deinen Mut brechen. Weshalb sollte ich mir da Sorgen machen?"
"Du hast mich ziemlich unvorbereitet ins tiefe Wasser gestoßen" , sagte sie trocken.
"Du bist ein Überlebenskünstler, genau wie ich einer bin."
War sie das wirklich? Während sie wie hypnotisiert auf Richards halb entblößten Oberkörper blickte, hatte sie das Gefühl, jeden Moment von einer Flut von Gefühlen überwältigt und mitgerissen zu werden. Richard fasste ihr sacht unters Kinn und drängte sie, ihn anzusehen. Zögernd schaute sie auf und begegnete seinem eindringlichen Blick.
"Ist dies wirklich der glücklichste Tage in deinem Leben, Leigh?" fragte er sanft.
Plötzlich hatte sie Angst, ihm zu viel Macht über sich zu geben. "Bedeute ich wirklich etwas so Besonderes für dich?" entgegnete sie deshalb herausfordernd.
"Ja", antwortete er schlicht.
"Dann lautet meine Antwort auch Ja."
Er betrachtete sie liebevoll. "Du solltest niemals das Gefühl haben, dir sei eine richtige große Hochzeit versagt worden. Du wirst nie mehr den Kürzeren ziehen. Wir beide nicht."
Sie wäre niemals auf den Gedanken gekommen, Richard als Versager zu sehen. Ehe sie jedoch etwas antworten konnte, küsste er sie - und ganz bestimmt nicht wie ein Versager. Im Nu fühlte Leigh sich ins Sommerhaus
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