Bleib bei mir – bleib in Sydney
genauso wenig. Dennoch ... Richard überließ nichts dem Zufall, nichts, was er in der Hand hatte zu beeinflussen. Ihre Hochzeit, ihre Hochzeitsnacht...
Hör auf! wies sie sich scharf zurecht. Alles war doch wundervoll, oder nicht? Sie hatte keinen Grund, irgendetwas zu befürchten, was Richard anging. Er war nicht vom gleichen Schlag wie Lawrence Durant. Er sorgte sich um ihr Wohl. Warum sonst war er so bestrebt, alles perfekt für sie zu machen?
Weil sie leichter zu kontrollieren und zu manipulieren war, wenn sie sich wohl fühlte ...
Weil er dann leichtes Spiel mit ihr hatte ...
Leigh umfasste ihre Knie und stützte das Kinn darauf. Ärgerlich warnte sie sich, dass sie sich doch von Carolines Zynismus hatte vergiften lassen. Warum sollte sie Richard nicht einfach glauben? Sie hatte absolut keinen Grund, ihm nicht zu vertrauen. Und sie wollte es.
Richard stellte die Flasche in den Eiskühler zurück, nahm die Gläser und drehte sich wieder zu Leigh um. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie, Entschlossenheit in seinen Augen aufleuchten zu sehen. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
"Du siehst aus wie ein Teenager, so, wie du dasitzt."
"Ich bin aber keiner mehr", erwiderte sie locker.
"Nein, glücklicherweise nicht. Ich habe lange genug darauf warten müssen, dass du erwachsen wirst."
"Du hast nicht auf mich gewartet!" wehrte sie ab, obwohl sie sich insgeheim wünschte, sie könnte es glauben.
Er reichte ihr ein Champagnerglas und betrachtete sie neckend. "Du wärst überrascht, wie oft ich mich durch dein leidenschaftliches Temperament in Versuchung gefühlt und mir gewünscht habe, es auf ganz andere Weise zu erleben, Leigh."
"Das hast du ja jetzt." Sie nippte an ihrem Champagner, bemüht zu verbergen, wie wichtig dieses scheinbar scherzhafte Geplänkel für sie war.
"Und es macht süchtig", sagte Richard bedeutsam und stellte sein Glas auf den Nachttisch.
Leighs Herz klopfte sofort schneller, als er sich neben ihr ausstreckte. Genüsslich ließ er die Finger durch ihr langes, seidiges Haar gleiten.
"Ich will ein Kind, Leigh", flüsterte er. "Du benutzt doch kein Verhütungsmittel, oder?"
"Nein." Es war für sie Teil ihrer Übereinkunft mit Richard gewesen, dass sie so bald wie möglich versuchen würde, schwanger zu werden.
"Es muss kein Sohn sein."
Aber vermutlich würde es für ihn le ichter sein, wenn es ein Sohn würde ... für sie beide.
"Weder du noch ich haben je so etwas wie Familiengefühl erlebt" , fuhr Richard fort.
Hatte er in diesem Punkt das Gefühl, zu kurz gekommen zu sein? Sie jedenfalls hatte es, und die Vorstellung, eine eigene Familie zu gründen, war plötzlich sehr reizvoll.
"Ich möchte ein Kind mit dir haben. Dieses Kind müsste sich niemals zurückgestoßen fühlen - weder von seiner Mutter noch von seinem Vater. Es würde geliebt werden."
Seine Worte berührten ihr Herz. Ein geliebtes Kind. Ein erwünschtes Kind. "Ja", flüsterte sie. Sie beugte sich über Richard und stellte ihr Glas neben seines auf den Nachttisch. Sie wollte nicht mehr trinken. Sie wollte ...
Richard sah sie an. "Setz dich auf mich, Leigh", forderte er sie auf, und sein Blick war verheißungsvoll. Leigh brauchte keine weitere Ermutigung.
Ihr Herz pochte in Vorfreude, als sie sich rittlings auf Richard setzte. Er umfasste ihre Hüften, führte sie und drang ganz langsam in sie ein. Dann umschloss er eine ihrer Brustspitzen mit den Lippen und saugte so fest daran, dass ein brennendes Verlangen Leighs Körper durchzuckte.
Ein Kind, dachte sie sehnsüchtig. Eine eigene Familie ... ihre und Richards. Es war ein wundervolles, gutes Gefühl, und es gab nichts zu befürchten. Richard war nicht wie Lawrence Durant. Er würde ein guter Vater sein und sie eine gute Mutter ... und Leigh hoffte inständig, dass sie ihr Kind noch in dieser Nacht zeugen würden.
11. KAPITEL
Sie verbrachten ihre Flitterwochen auf Norfolk Island. Leigh war überrascht, dass Richard ausgerechnet dieses Kleinod der Natur im Pazifik gewählt hatte - so weit abseits von Trubel und Glamour. Doch es war ein idealer Ort, um zu entspannen. Keine Menschenmassen, kein hektischer Verkehr, dafür jedoch eine hinreißende Landschaft - grüne Täler, aufragende Klippen und die herrlichen Norfolk-Kiefern, die der Gegend ihren unverkennbaren Charakter verliehen.
Richard hatte ein komfortables Ferien-Cottage gemietet, das am Rand des Waldes oberhalb von Kingston lag mit einem malerischen Blick auf die Creswell Bay und das
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