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Bleib bei mir, Greg

Bleib bei mir, Greg

Titel: Bleib bei mir, Greg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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hatte.
    „Wirst du denn nichts essen?“ fragte er.
    „Ich habe bereits gefrühstückt, danke“, erklärte sie, ohne sich umzudrehen. „Ich muss heute schon sehr früh ins Dorf fahren. Ich weiß nicht, wann ich zurückkommen werde.“
    „Ich möchte dir noch etwas sagen, bevor du gehst.“
    Sie schloss die Augen, unterdrückte einen Seufzer und trocknete sich sorgfältig die Hände ab, bevor sie sich umdrehte und ihn anguckte.
    Oh, nein! Warum musste er ausgerechnet heute Morgen auch noch so umwerfend gut aussehen? Das Silbergrau seines Pullovers betonte seine grauen Augen so perfekt, dass es ihr den Atem verschlug. „Bitte?“ forderte sie ihn schließlich auf.
    „Seit du deine…“ Er hielt inne. „Ich hoffe, es ist dir recht, wenn ich dich duze, Fiona, falls nicht, dann…“
    Sie winkte ab. „Das ist schon in Ordnung.“ Gar nichts ist in Ordnung, dachte sie kläglich. „Sprich weiter“, forderte sie ihn dennoch auf.
    „Also, du hast doch deine Tante erwähnt, und ich habe über deinen Vorschlag nachgedacht. Vielleicht ist es unsinnig, diese Akten alle durchzusehen. Vielleicht würde ich Zeit sparen, wenn ich stattdessen direkt mit ihr rede. Möglicherweise weiß sie ja etwas über Moira und Douglas.“ Er nahm die Gabel auf und begann zu essen.
    Fiona dachte darüber nach. Er hatte Recht. Der Plan war gut. Er könnte ihr sogar helfen, Greg früher als vermutet loszuwerden. Sie musste sich nur einen Trick einfallen lassen, um Tante Minnie dazu zu bringen, mit Greg zu reden. Die alte Frau verließ kaum noch das Haus. Und Fremde mochte sie schon gar nicht.
    „Was hältst du davon?“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den Schrank.
    „Tante Minnie kennt jeden. Falls deine Klientin in Craigmor geboren wurde, müsste Tante Minnie auch ihre Eltern kennen. Allerdings wird es nicht so einfach sein, sie zum Reden zu bringen. Sie kann sich so störrisch benehmen wie ein Esel.“
    Er nickte und nahm sich einen weiteren Toast. „Das scheint ein typischer Charakterzug hier in der Gegend zu sein. Ihr Schotten seid misstrauische und verschlossene Menschen“, sagte er mit einem Anflug von Humor.
    „Gegen Tante Minnie sind sämtliche Dorfbewohner regelrechte Klatschmäuler. Sie kennt viele Geheimnisse, spricht aber nur selten darüber.“
    „Glaubst du, dass sie mit mir reden würde, wenn du mitkommst?“
    Fiona spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. „Ich?“
    „Ja. Du hattest doch erwähnt, dass du bereit wärst, mich ihr vorzustellen, damit sie sich aufgeschlossener zeigt.“
    Fiona hatte vergessen, dass sie ihm diesen Vorschlag tatsächlich gemacht hatte.
    Was hatte sie sich nur dabei gedacht? „Das habe ich wohl, nicht wahr?“ erwiderte sie ziemlich kleinlaut.
    „Dann wirst du also mitfahren?“
    Sie überlegte. „Es ist besser, wenn ich nicht mitkomme“, erklärte sie schließlich.
    „Ich habe so viel zu tun, und ich…“ Sie spürte, dass sie begann, Unsinn zu reden, und hielt inne. Um ihre Verlegenheit zu überspielen, nahm sie rasch eine leere Platte vom Tisch und stellte sie in die Spüle.
    Greg erhob sich. „Du bist heute Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden, nicht wahr? Warum hast du deine Meinung plötzlich geändert? Was ist denn auf einmal so schlecht an meinem Vorschlag?“
    Sie runzelte die Stirn. „Ich habe nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich gar nicht mitkommen muss. Ein Anruf bei Tante Minnie wird die gleiche Wirkung haben.“
    „Magst du Sie nicht?“ vermutete er.
    „Ich liebe sie.“
    „Wo liegt denn dann dein Problem?“
    Mein Problem ist, dass ich vier Stunden mit dir in einem Wagen eingesperrt wäre, antwortete sie im Stillen. Natürlich konnte sie ihm das aber nicht sagen. Doch welche Entschuldigung könnte sie sonst hervorbringen? Sie war schon zuvor ein paar Tage verreist gewesen, und die Einwohner von Glen Cairn hatten auch ohne sie überlebt.
    Entschlossen drehte sie sich um und versuchte, gelassen zu wirken. „Deine Frage hat mich nur überrascht, das ist alles. Wenn du glaubst, dass ich dir bei deinen Nachforschungen behilflich sein kann, werde ich natürlich mitkommen.“
    „Gut“, erklärte er und erhob sich. „Wann können wir fahren?“
    „Nicht vor Mittag. Ich muss heute unbedingt noch einige Patienten besuchen.“
    Er nickte. „Also gut. Während du fort bist, werde ich mir noch ein paar Akten vornehmen. Wer weiß? Vielleicht finde ich heute Morgen, wonach ich suche, und brauche dich nicht von

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