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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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sehr, sehr viele –, aber eben auch, dass es jemanden gibt, der ihn sehr liebt. Nämlich sein Sohn, mein Freund David. Ganz egal wie wenig David teilweise von den politischen Entscheidungen hält, die sein Vater während seiner Amtszeit trifft und getroffen hat, an seiner Liebe zu ihm ändert das nichts.
    Und deswegen bin ich froh, getan zu haben, was ich getan habe. Mal abgesehen davon, dass ich sowieso keine andere Wahl gehabt hätte, weil ich mehr aus einem Impuls als aus einer Überlegung heraus gehandelt habe.
    »Das«, sagte Dauntra und nickte anerkennend in Richtung meiner Haare. »Das ist endlich mal eine coole Aktion.«
    »Findest du, ja?« Ich verstaute meinen Rucksack im Mitarbeiterschrank. Nach der Arbeit schaut unser Geschäftsführer Stan jedes Mal darin nach, ob ich auch keine DVDs geklaut habe. In meinem Rucksack, meine ich. Obwohl ich in der Videothek als die »Brave« gelte, wird meine Tasche genauso gefilzt wie die der anderen. Das ist hier so Sitte. Wobei es gewisse Mitarbeiter gibt, die diese Sitte ändern wollen.
    »Ja, die schwarzen Haare sind toll«, sagte Dauntra. »Dadurch wirkt dein Gesicht schmaler.«
    »Ich weiß zwar nicht, ob ich unbedingt ein schmaleres Gesicht gebraucht hab, aber trotzdem danke«, sagte ich.
    »Du weißt doch genau, wie ich das meine.« Dauntra, die sich ihre eigenen Haare halb schwarz und halb pink gefärbt hat, spielte an ihrem Augenbrauenpiercing herum. »Was haben deine Eltern dazu gesagt? Die sind doch bestimmt ausgerastet, oder?«
    »Nö«, sagte ich und schlüpfte zu ihr hinter die Theke. »Es ist ihnen erst gar nicht aufgefallen.«
    Dauntra schnaubte empört.
    »Oh Mann, was musst du eigentlich machen, damit die dich auch mal beachten?«, fragte sie. »Auf dem Abschlussball ein Kind gebären?«
    Urgh . Ich verschluckte mich fast an der Cola, die ich mir vor der Arbeit im Supermarkt nebenan besorgt hatte. Angesichts der neuesten Entwicklungen war es ja gar nicht so weit hergeholt, dass ich auf dem Abschlussball ein Kind zur Welt bringen könnte. »Ja genau. Ha, ha! Das wär’s. Aber ich muss sagen, dass es gar nicht mal so schlecht ist, nicht so sehr von ihnen beachtet zu werden. Im Moment konzentrieren sie sich voll auf Lucy, weil sie beim Uni-Einstufungstest so schlecht abgeschnitten hat.«
    Dauntras Miene wurde noch empörter. »Oh Mann. Wann begreifen alle endlich, dass dieser bescheuerte Test nichts bedeutet? Ich meine, was wird denn da gemessen? Wie gut du in den letzten zehn Jahren in der Schule aufgepasst hast? Also bitte. Als würde das irgendetwas darüber aussagen, wie gut du in den nächsten vier Jahren im Studium abschneidest.«
    Dauntra ist mit sechzehn von ihren Eltern rausgeschmissen worden, als sie sich ein Augenbrauenpiercing zulegte (und einen zwanzigjährigen Freund). Zurzeit studiert sie Kommunikationsdesign an einer kleinen Fachhochschule. Den Freund hat sie inzwischen abgelegt, ihr Augenbrauenpiercing nicht. Sie hat sich dem Druck des Uni-Einstufungstests damals einfach entzogen, indem sie gar nicht hingegangen ist und sich für eine Fachhochschule entschied, für die man den Test nicht brauchte. Dauntra hat zu so ungefähr jedem Thema eine ziemlich klare Meinung. Ich habe den Eindruck, dass sie und Lucys Freund Jack sich ziemlich ähnlich sind.
    »Und was unternehmen deine Erzeuger jetzt?«, erkundigte sich Dauntra. »Wegen deiner Schwester, meine ich.«
    »Sie kriegt Nachhilfe«, erzählte ich achselzuckend. »Und muss ihr Cheerleader-Training einschränken, um mehr Zeit zu haben. Für die Nachhilfe.«
    »Typisch«, schnaubte Dauntra, »dass deine Eltern voll auf das Märchen reinfallen, dass dieser blöde Test so entscheidend wäre. Wobei ich sagen muss, dass es auch nichts schadet, wenn deine Schwester in Zukunft weniger oft im Minirock herumhüpft, wodurch sie alles, was unsere feministischen Vorkämpferinnen für uns erreicht haben, kaputt macht.«
    »Finde ich auch.«
    Ich dachte kurz daran, Dauntra zu fragen, was sie mir bezüglich David und der Thanksgiving-Sache raten würde. Sie hat mehr Erfahrung als ich – wahrscheinlich auch mehr als Lucy. Ich überlegte mir, dass ein paar Tipps einer welterfahrenen Frau wie Dauntra sehr wertvoll sein könnten und natürlich auch interessant.
    Ich wusste bloß nicht, wie ich das Thema ansprechen sollte. Ich meine, was sagt man in so einem Fall am besten?
    »Hey Dauntra. Mein Freund hat mich gefragt, ob ich übers Wochenende mit ihm nach Camp David fahre, und du kannst dir ja denken, was

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